Laas: Ja, voll! Wir finden, jetzt gerade ist ein sehr wichtiger Zeitpunkt, um den Leuten zu zeigen: "Hey, wir haben dieses deutsche Rapding, das ist unsere Kultur, das ist unsere Musik, das ist das, was wir aufgebaut haben. Und lasst uns darauf auch stolz sein!" Ich hör auch 80er-Pop oder R'n'B oder solche Sachen, und ich kann mir auch heutige Popproduktionen anhören. Aber wenn du mich fragst, was wirklich das ist, was ich machen will und was ich feiere, wo auch wirklich mein Herz dran hängt, dann ist das einfach HipHop. "Blackbook" ist unser Statement: Das, was wir haben ist cool, lasst uns das den Leuten präsentieren.
7inch: Das haben wir persönlich auch etwas vermisst in der heutigen Zeit. Klar, viele innovative Künstler hieven Deutschrap auf das nächste oder ein anderes Level. Das ist auch super hilfreich für HipHop, um das Ganze weiter oder woanders hinzubringen, aber wir persönlich haben gemerkt: Was pumpen wir den ganzen Tag oder seit Jahren zuhause, worum geht es uns beiden so? Insofern wird das bestimmt ein paar Leuten aus der Seele sprechen, die sich darüber freuen, in der heutigen Zeit mal wieder so ein Album zu hören.
Laas: Darüber hinaus war es wichtig, einen Schritt weiter zu gehen. Die drei Alben davor waren immer mit demselben Produzententeam, womit auch ein gewisser Style vorgegeben war. Bei diesem Album rappe ich viel energischer, mach viel mehr Ansagen. Es ist vorbei mit diesem Laas, der immer nett ist zu allen und der zufrieden ist, wenn er 10 Minuten auf der kleinen Splash!-Bühne spielen darf. Damit ist Schluss, denn aufgrund dessen, was ich geleistet habe, sehe ich mich persönlich einfach woanders.
Laas: Ja, da sehe ich mich. Ich weiß ja auch, wie ich rappe. Die Leute da draußen wissen das aber nicht, deswegen ist es unsere Aufgabe, denen das alles zu zeigen. Ob wir das wirklich schaffen, sei dahingestellt. Die Frage ist ja ob Savas überhaupt aufhört zu rappen. (lacht). Das ist das, worauf ich hinarbeite. Wenn dieser Mann irgendwann sagt: „Hey, ich will das jetzt weitergeben an irgendwen, ich bin raus“, dann will ich so fit und am Start sein, dass ich sage: "Ey, hier bin ich, gib es mir." Ich bin seit 13 Jahren rapmäßig aktiv und hab ’ne Menge geleistet, viele Leute in der HipHopSzene wollen das ignorieren oder kleinspielen. Aber trotzdem muss man mir auch langsam zugestehen: Ich habe mir einfach gewisse Sache erarbeitet, und dementsprechend mach ich auch Ansagen. Die greife ich ja nicht aus der Luft.