rap.de: Neben den HipHop-Produktionen beschäftigst Du Dich im Moment auch viel mit Jazz-, House- und weiteren Projekten. Kannst Du kurz zusammenfassen, in welchen Musikgenres Du Dich überall austobst?
Koolade: Ich vermische alles, wenn ich Musik mache. Man kann das nicht nach Genres trennen: Mal hat es etwas von Old School 80’s Electronic-Funk, mal mehr Soul, ich spiele dann auch Talkbox in einer Band und wir machen Lounge-Funk-Fusion. Mit meinem Freund James Knox habe ich noch etwas wie ein Elektro-Dance-Pop-Projekt, von dem man gar nicht mehr weiß, was es genau ist. Ich mache wirklich viel.
Bald haue ich auch mein HipHop-Producer-Album raus mit hauptsächlich amerikanischen Features, aber davor gibt es ein Mixtape zum Free Download. Auf diesem Tape sample ich die Rocky-Musik aus allen fünf Filmen. Das wird ein Ding für die Leute, die Fans von Sachen wie „Beautiful“ sind und wird „Koolade Beats Rocky“ heißen. Maylay Sparks wird darauf zu hören sein und noch ein paar weitere Rapper, die allesamt aus Philadelphia stammen und mit denen wir gerade in Kontakt stehen. Aber größtenteils wird es ein Instrumental-Mixtape mit vielen unerwarteten Wechseln in den Beats. „Koolade Beats Rocky“ kommt im Sommer als Free Download. Das gebe ich den Leuten von Herzen, die Rapper können ruhig Demo-Songs dazu aufnehmen.
rap.de: Für dieses Jahr ist auch Dein großes Producer-Album „The Makings“ geplant. In welche Richtung wird der Sound der Platte gehen?
Koolade: Das wird purer HipHop mit dem echten Koolade-Sound. Es klingt leicht nach Eastcoast und ist es doch nicht. In letzter Zeit vermeide ich Samples, dennoch klingen die Songs nach Sampling und das soll sich durch „The Makings“ ziehen. Ich kann Instrumente wie Klavier oder Gitarre spielen und kenne viele begabte Musiker, warum also nicht neue Musik entwerfen? Die Leute sollen mich nicht falsch verstehen: Ich höre diese Musik nach wie vor sehr gerne, aber es reizt mich nicht, immer das gleiche zu tun.
Vor kurzem haben wir aber die Single „The Makings“ feat. Dimaond D. und Sadat X veröffentlicht, die dann doch auf einem Sample basiert und zwar dem gleichen Curtis Mayfield-Sample, das Pete Rock für „The Joy“ von Kanye West, Jay-Z und Kid Cudi benutzt hat. Es ist mir schon ein paar Mal passiert, dass ich einen geilen Beat verworfen habe, weil vor seinem Release jemand anderes das gleiche Sample verwendet hat. Aber dieses Mal habe ich gesagt, wir machen das Gegenteil und hauen den Song sofort raus. Alle sind auf unsere Version durchgedreht, DJ Premier hat den Song in seiner Radiosendung gespielt und die durchgängige Meinung ist, dass der Track den von Kanye übertrifft.
rap.de: Welche weiteren Ziele verfolgst Du noch in Deiner Karriere?
Koolade: Mein Ziel ist, dass ich einfach weiter meine Musik machen kann. Ich will, wie gesagt Projekte in diese Elektro-Pop oder Elektro-Funk-Richtung machen. Diesen Sound habe ich in NY aufgeschnappt, als ich dort war. Es hat mich begeistert, dass alles zu den frühen 80ern zurückkehrt, also der Musik, mit der ich aufgewachsen bin. Aber alles, was ich mache, trägt Funk in sich. Ich hoffe, es klingt nicht blöd, wenn ich sage, dass Musik für mich alles, wirklich alles sein kann. Das ist das Tor zu meiner Seele! Eine Energie, die durch mich fließt und die ich an andere weiter geben möchte, durch das, was ich mache.
rap.de: Ein schönes Schlusswort, das man so stehen lassen kann. Danke für das Interview!