rap.de: Als einer der führenden Produzenten in Deiner Heimat warst Du Ende der 90er Jahre mitverantwortlich für den HipHop-Boom in Kroatien, als Gruppen wie Tram 11 oder Bolesna Braca Hits landen konnten. Wie ist es für Dich, wenn Du Dich an diese Phase in Deinem Leben zurückerinnerst?
Koolade: Ich bin sehr froh, das erlebt zu haben. Angefangen hat alles mit unserem ersten gemeinsamen Projekt, dem „Blackout“-Sampler. Wir waren enthusiastisch, haben unsere Qualität erkannt und wollten etwas veröffentlichen. In Kroatien gab es vor uns ein paar Versuche auf Englisch zu rappen oder Crossover mit Pop, aber das war es noch nicht. Erst als diese neuen MC’s gekommen sind, die auf kroatisch gerappt und über das Leben erzählt haben, wurde es ernst. Als ich das gecheckt habe, wollte ich ein Teil davon werden und diesen Leuten meine Beats geben, denn ich war nie zufrieden mit dem Sound von den Beats, die von denen benutzt wurden, weil ich auch durch „Yo! MTV Raps“ einen anderen Standard kannte. So wurde ich, als sie mein Mixtape gehört haben, Mitglied von „Blackout“ und bin es noch bis heute. Es ist aber schwer über sich selbst zu reden, das kann jemand, der es aus der Fan-Perspektive erlebt hat, sicher besser.
rap.de: Schon kurz nachdem es zu diesem Hype in Kroatien kam, fing es auch mit Euren ersten Arbeiten für das Ausland an. Wie kam es dazu?
Koolade: 1997 hatte Phat Phillie die Idee, dass diese Beats in der Welt verbreitet werden müssen, da sie zu gut sind, um nur auf unsere Szene beschränkt zu werden. Er als DJ hatte schon sehr gute Kontakte und so bekamen wir Feedback aus den USA und Deutschland. Gute Musik findet eben ihren Weg. Meine erste Arbeit für Deutschland war für das Album von KC da Rookee, ironischerweise ein englischsprachiger Rapper. Kurz danach kamen auch Samy Deluxe, Afrob, Curse, D-Flame oder Nico Suave zu uns nach Zagreb. Ich selbst habe nicht besonders viel mit ihnen zusammen gearbeitet, habe aber zum Beispiel etwas für Curse produziert. Dash und Baby Dooks hatten mehr Kollaborationen mit den Deutschen. Kurz danach folgten offizielle Euro-Remixe für Amis wie Fat Joe oder Sean Paul.