Bestes Album National
Diese Kategorie ist etwas verzerrt. Im Laufe der Abstimmung wurde es tatsächlich offensichtlich, dass Al Massiva eine Bewegung sein muss, denn zum Schluss hatten wir mehrere Listenseiten auf denen ausschließlich für Massivs Album "Ein Mann Ein Wort" gevotet wurde. Insofern sieht das offizielle Abstimmungsergebnis dann auch folgendermaßen aus:
Platz 1: Massiv – Ein Mann Ein Wort
Platz 2: Farid Bang – Asphalt Massaka
Platz 3: Kool Savas – John Bello Story 2
Würden wir uns also erlauben, das Ergebnis dahin zu bereinigen, dass wir offensichtliche Doppel- und Dreifach- und Mehrfach-Abstimmer aus dem Verkehr ziehen, dann würde sich sehr, sehr wahrscheinlich ein anderes Bild bieten. Da wir da aber nicht genau wissen, wo anfangen und wo aufhören, haben wir das gelassen und teilen Euch diese Unregelmäßigkeit im Wahlverhalten einfach mit. Auch das Farid Bang auf Platz 2 gelandet ist, bei allem Respekt für den Künstler, erscheint uns… fragwürdig und so denken wir, dass ab Platz 3, in diesem Fall mit Savas und der "John Bello Story 2“ ein einigermaßen unverzerrtes Ranking zustande kommt. Insofern sind auf den weiteren Plätzen folgende Alben zu finden:
Maeckes und Celina – Kunst über Vernunft
Prinz Pi – Neopunk
Kollegah – Kollegah
Dynamite Deluxe – TNT
Curse – Freiheit
Marteria/Marsimoto – Zu zweit allein
Beachtlich übrigens auch wie viele Menschen NICHT in der Lage sind, einer einfachen Aufforderung wie „Schreibe bitte zuerst den Künstlernamen und dann den Albumtitel“ Folge zu leisten.
Bestes Album International:
Lag es an seinen Haaren, seinem massiven Drogenkonsum oder doch an seiner charakteristischen Stimme? Tatsache ist: Lil Wayne hat es in diesem Jahr geschafft, Eure Herzen zu gewinnen. Sein Album "Tha Carter III“ schaffte es auf Platz Eins der beste Alben international, dicht gefolgt von Kanye Wests mit Krankenhaussounds angereichertem Liebeskummer-Album. Platz Drei teilen sich wiederum die Herren T.I. und The Game, die mit "Paper Trail“ und "LAX“ zwei gefeierte Alben ablieferten.
Langweiligstes Album National:
Es hat alles nichts genützt: eine Zusammenarbeit mit Martin Stock, ein Ausflug nach Bratislava, das Engagieren eines ganzen Staatsorchesters – Bushidos "Heavy Metal Payback“ ist für euch das langweiligste deutsche Album in diesem Jahr. Aber auch Manuellsens vorläufig letzte Lebenszeichen (wahlweise "Das Ist Meine Welt – Ihr Lebt Nur Darin“ oder "Geschichten die das Leben schreibt“) wurden nicht sonderlich gefeiert, das lag vielleicht auch daran, dass WIR alle Schuld an seiner Misere waren – seiner Meinung nach. Rache ist eben süß. Auf Position drei wird dann übrigens Sidos erster Streich über den Majorriesen Universal ("Ich Und Meine Maske“) herbe abgestraft.
Langweiligstes Album International:
Mit diesem Abstimmungsergebnis ist die Chefredaktion nicht einverstanden, aber natürlich beugen wir uns auch hier dem Votum unserer Leser. Ihr habt abgestimmt und das eindeutig langweiligste Album international ist Eurer Meinung nach Kanye West mit “808s & Heartbreaks”. Platz 2 belegte Lil Wayne mit „Tha Carter III“ und auf dem dritten Platz landete ein Album, das eigentlich schon 2007 herausgekommen ist, aber durch seine Langweiligkeit auch 2008 nach überzeugen konnte: 50 Cent mit "Curtis“. Dem Wunsch von Bushido, in Zukunft auch international Anerkennung zu bekommen, wurde zumindest in dieser Kategorie Rechnung getragen. Mehrmals wurde "Heavy Metal Payback“ zum langweiligsten Album International gewählt. Das ist auf jeden Fall konsequent.
Bester Act National:
Die Voting-Armeen von Massiv haben ganze Arbeit geleistet. Mit weitem Vorsprung haben die loyalen Fans des Ex-Pirmasensers ihr Idol zum besten Act National gewählt. Dahinter auf Platz Zwei eine faustdicke Überraschung – Eko Fresh! Wahrscheinlich hatte für manche sein 2Pac Album von 2007 tatsächlich noch Spuren hinterlassen. Da muss selbst sein ehemaliger Mentor Kool Savas hinten anstehen und sich trotz dem "John Bello Story 2“-Erfolg mit Platz Drei zufrieden geben.
Bester Act International:
Ja, es kommt nicht von ungefähr, dass Lil Wayne der erfolgreichste Künstler im letzten Jahr gewesen ist. Die zahllosen Mixtapes, Freetracks, Hitsingles, "Tha Carter III“, sein krankes Auftreten und sicher nicht zuletzt auch seine Rapkünste machen Weezy für Euch zum Künstler des Jahres. Da haben selbst solche Großkaliber wie Kanye und Eminem das Nachsehen, wobei Letzterer sich trotz fehlendem aktuellem Release auf der Drei positionieren konnte.
Schlechtester Act National:
Ähnlich wie Deutschlands beste Hip Hop-Seite, polarisiert auch der erfolgreichste Rapper hierzulande. Da können sich auch über 100 000 Käufer nicht irren, doch das sachverständige Publikum hat gesprochen: Bushido ist für Euch offiziell der schlechteste Act 2008 (vielleicht auch einfach aus Prinzip), gefolgt von Manuellsen, dessen kometenhafter Abstieg noch vor so etwas wie einer wirklichen Karriere kam. Dahinter positioniert sich Massiv, welcher sich somit gleichermaßen zu den besten und schlechtesten Acts des Landes zählen darf.
"Money can’t buy you love" – ein uralter Spruch, der auch hier wieder seine zeitlose Weisheit unter Beweis stellt. Soulja Boy, der zuletzt ausgeraubt wurde und im allgemeinen nicht zu den beliebtesten Musikern des Rapgames zu zählen ist, ist unter den schlechtesten Acts international eure Nummer Eins. Auf dem Fuß folgt Lil Wayne, der die Gemüter wirklich zu spalten scheint, sowie unser kugelsicherer Freund Fifty.
Bester Newcomer National:
Auch hier scheinen die Al Massiva-Fans ordentlich am Rad gedreht haben. Beirut, Back-Up von Massiv und mittlerweile auch bei dessen Label unter Vertrag, ist der beste Newcomer des letzten Jahres. Platz Zwei konnte sich der Mann mit der Helium-Stimme, Kaas, sichern. Schließlich war er mit dem Orsons-Projekt, der Arbeit an "John Bello Story 2“ und seiner EP "Der Garten der Liebe“ regelmäßig in aller Ohren. Einen guten dritten Platz hingegen belegt Eko-Schützling Farid Bang, der im letzten Sommer mit seinem Debütalbum auf sich aufmerksam machen konnte.
Bester Newcomer International:
Auch wenn hier die meisten von euch Künstler eingetragen haben wie M.I.A. oder Lil Wayne, die nun wirklich keine Newcomer sind, und auch nicht erst letztes Jahr ihren Durchbruch schafften, konntet ihr euch, an Flying Lotus, Blu und Papoose vorbei, letztendlich doch noch auf The Cool Kids einigen.
Unterschätztester Künstler National:
Überraschung, auch hier hat unser Freund Massiv die Nase vorn. An sich könnte man dem Ergebnis dieses Mal fast etwas zustimmen, schließlich hat der Wahlberliner in diesem Jahr mit seiner Palästina-Reise und dem damit verbundenen interkulturellen Engagement bewiesen, dass er mehr kann, als nur stumpfe Parolen auf bombastischen Beats vorzutragen. Platz Zwei fällt dann doch etwas weniger vorhersehbar aus, hier befindet sich nämlich Kool Savas. Da der Gute in unserem Jahresendpoll allerdings sonst recht prominent vertreten ist, kann es nicht so wahnsinnig schlimm um den King of Rap stehen. Die Orsons habt Ihr auf den dritten Platz gewählt und offensichtlich seit also auch Ihr der Meinung, dass man hierzulande immer noch nicht so gut über sich selbst lachen kann und die selbsternannte Rap-Boyband deshalb zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hat.
Unterschätztester Künstler International:
The Game hat zwar vergleichbar große Erfolge mit seinem letzten Album feiern können und ist einer der wenigen aktuell wirklich relevanten Künstlern von der Westküste, für Euch aber auch gleichzeitig der unterschätzteste Künstler international. Auf dass sein Name in Zukunft auch fallen möge, wenn es um die wirklich Großen im Spiel geht!
Der realste Rapper im Game:
Da in dieser Kategorie tatsächlich nur ein Künstler in Frage kam und somit auch nur ein Künstler zur Auswahl stand, überrascht es uns nicht wirklich, dass Rick Ross tatsächlich zum realsten Rapper der Welt gekürt wurde. Herzlichen Glückwunsch! Das ist aber auch wirklich nicht weiter verwunderlich, wenn man die Schmierenkomödie betrachtet, in der nach und nach das Image des Drogendealers zu bröckeln begann. Fotos und Unterlagen tauchten auf, die eindeutig belegten, dass der schwergewichtige Rapper früher Vollzugsbeamter in einem Gefängnis war und trotzdem ließ Rick Ross jeden zusammen schlagen, der es wagte, dies in der Öffentlichkeit zu behaupten. Das Ganze gipfelte dann letztlich in der Aussage von Rick Ross: "Ja, das auf den Bildern bin ich. Ich habe nie versucht, meine Vergangenheit zu verleugnen“. So viel Realness muss belohnt werden.
Attraktivster Rapper Deutschlands:
Wir denken an stahlharte Muskeln, wir denken an maskuline Gesichtsbehaarung, wir denken an… Massiv. Ihr auch, denn Ihr habt ihn zum attraktivsten Rapper Deutschlands gewählt. Hierbei möchten wir allerdings folgende Frage in den Raum stellen: Ist es straight heterosexuell, wenn junge männliche Internetforenuser im Akkord in einer solchen Kategorie für ihr Idol voten? Im Allgemeinen konntet Ihr euch nur noch auf einen weiteren Musiker ansatzweise einigen: den schönen Maeckes. Er und Massiv haben nichts, absolut gar nichts gemeinsam, aber geschmackliche Vielfalt ist etwas Großartiges. Dementsprechend also Gratulation an die Gewinner.
Unattraktivster Rapper Deutschlands:
Tja, du kannst den Jungen aus dem Ghetto holen, aber das Ghetto Mhetto nicht aus dem Gesicht oder so… Zumindest seht ihr das so und habt deshalb Bushido zum unattraktivsten Rapper Deutschlands gewählt! Und, wie sollte es anders sein, deckt ihm sein Dog For Life, Kay One, den Rücken und belegt direkt mal den 2. Platz.
Kontroversester TV-Auftritt:
Es war das Aufeinandertreffen zweier absolut konträrer Charaktere: Alice Schwarzer übernahm für eine Sendung die Moderatorenrolle in der Maischbergschen Talkshow und King Orgasmus One war zu Gast. Die Chef-Feministin klagte an und zitierte voller Abscheu Zeilen des Porno-Rappers, der hingegen hatte nicht viel mehr zu sagen als „Äh“ und „Nö“. Das scheint euch in unfassbarem Maße beeindruckt zu haben, denn Ihr wähltet dieses Ereignis zum kontroversesten TV-Auftritt 2008. Mit einigem Abstand folgen Sido in seiner Rolle als Popstars-Juror und Lady Bitch Ray, die ihr Scheidensekret, unter den Augen von Harald Schmidt, dem damit sichtlich überforderten Oliver Pocher überreichte.
Spektakulärstes Attentat:
Nein, keiner der hier zur Wahl stehenden Vorfälle war belustigend oder konnte irgendwie gutgeheißen werden, beschäftigt haben sie uns aber allemal. Ihr habt die Schüsse auf Massiv zur nervenaufreibendsten Attacke auf einen deutschen Rapper gewählt. Dahinter befinden sich Bushido, der auf der Bühne von einem verrückten "Fan“ umgetreten wurde und so von sich reden machte, und Kool Savas, der beim Auftritt in Flensburg frecherweise mit einem Vorhängeschloss beworfen wurde und daraufhin sein Konzert unterbrach.
Beste (Internet-)Videoansage National:
Dass Savas mit seinem rap.de aka staiger.de Shoutout ganz vorne gelandet ist, das freut uns ganz besonders und wir hoffen natürlich nach wie vor, dass sich die Wogen wieder glätten zwischen dem King of Rap und der wichtigsten deutschen Rap Seite. Schließlich war es nie unser Wille, die Wasser aufzuwühlen. Also. Ihr habt gesprochen.
Beste (Internet-)Videoansage International:
Schadenfreude ist die beste Freude. Wenn andere sich also zu Grunde richten, das freut Euch also?! Wenn wir Amy Winehouse beim Crackrauchen angeboten hätten oder David Hasselhof, wie er durch einen Big Mac mit seiner Tochter spricht, dann hättet ihr das wahrscheinlich auch ganz nach vorne gewählt?! Schöne Freunde seid ihr. Platz 1 bei der besten Videoansage International ist gar keine Ansage, sondern der Beweis, dass Rapper eigentlich nur Rocker sein wollen, mit Sex and Drugs: 50 Cent wird beim Koksen erwischt.
Bester Gesichtsausdruck in einem Video:
Diese Kategorie war tatsächlich die Erste, die uns für den großen rap.de Jahresendpoll in den Sinn kam und deshalb liegt sie uns auch besonders am Herzen. Auf die Idee hierzu kamen wir ursprünglich beim Anschauen des Taichi Videos "Endgültig“, gewonnen hat dann aber jemand Anderes. Kay Ones Augenbraue nämlich, für ihre sowohl faszinierende als auch ausdauernde Performance in dem Drohvideo gegen Aggro Berlin, welches Bushido auf Youtube veröffentlichte. Zweiter Sieger wurde Franky Kubrick, den wir aufgrund seiner allgemeinen Mimik-Leistung nominiert hatten und unser bereits angesprochener Freund Taichi musste sich leider abgeschlagen mit dem dritten Platz zufrieden geben. Und ja, dieses Ergebnis ist auch endgültig.
Bester Ghostwriter:
Zum Besten Ghostwriter habt Ihr Eko Fresh gewählt, was uns ehrlich gesagt ein bisschen überrascht: für wen soll er in diesem Jahr denn eigentlich Texte geschrieben haben? Andererseits ist es ja auch schon eine Weile her, dass Bahar, die ja ebenfalls zur Auswahl stand, laut eigener Aussage Saads Album schrieb, weil dieser mit den Texten zu Bushidos Alben zu tun hatte, oder so… Wie auch immer, Eko ist und bleibt für euch Ghostwriter Nummero Uno und wir freuen uns natürlich auch auf neue interessante Texte für andere Künstler.
Spektakulärster Rücktritt:
Kein Anderer hat uns mehr Gefühl vermittelt im letzten Jahr. Kein Anderer konnte mehr Emotionen in uns wecken. Nichts war theatralischer als der 14-minütige Abschied von Manuellsen, mit dem er dem deutschen Rap-Game auf Wiedersehen sagte. Wer das Werk in Gesellschaft anderer gehört hat, der wusste wahrscheinlich nicht wohin mit den Augen, vor lauter Fremdschämen. Andere mussten hysterisch lachen. Auf jeden Fall war es ein Erlebnis und deshalb gewinnt mit Abstand und zu Recht Manuellsen in der Kategorie Spektakulärster Rücktritt – Sag zum Abschied leise Servus.
Fatalstes Comeback:
In dieser Kategorie kann es ebenfalls nur Einen geben: Manuellsen! Nachdem er um seinen vermeintlichen Rückzug einen wahnsinnigen Wind machte und man sich schon fast sorgen musste, dass er sich das Leben nimmt, ist er jetzt also back, als wäre er gerade wiedergekommen. Offiziell gab es zwar nie einen Rücktritt vom Rücktritt, allerdings ist der gute Manuel wohl der einzige Künstler, der nach seinem offiziellen Abschied aus dem Game mehr herausbringt, als in all der Zeit davor. Andere Platzierte gibt es nicht, was vor allem daran liegt, dass keine weiteren Leute in dieser Kategorie nominiert waren. Er hat es aber auch einfach verdient.
Größte Enttäuschung 2008:
Eine Kategorie, in der Ihr euch mal absolut auskotzen konntet. Habt Ihr auch getan, beliebtestes Ziel eures Hasses waren hierbei Sido und Bushido. Weil das aber ziemlich unspektakulär ist und es so viele wunderschöne und verrückte andere Antworten gab, wollen wir euch lieber die präsentieren. So sahen es einige als größte Enttäuschung 2008 an, dass Manuellsen doch nicht aufhört und andere kamen auf „Kollegah, das androgyne Miststück“ nicht klar. Die sympathischste Enttäuschung war aber die Folgende: „Wieder mal zu wenig Geschlechtsverkehr“. Na das unterschreiben wir doch (mit Ausnahme natürlich des Chefredakteurs Marcus Staiger, der nach eigener Aussage im letzten Jahr wahnsinnig viel Geschlechtsverkehr hatte).
Unterhaltsamster Größenwahn:
In dieser Sektion gab es zwar ein spektakuläres Teilnehmerfeld, welches unter anderem aus P. Diddy und Soulja Boy bestand, für euch war der Sieger aber trotzdem mehr als klar. Niemand anderes als Kollegah, seit seinem Interview mit rap.de auch bekannt als "Native Speaker“ und "der Brasilianer“, ist der unterhaltsamste Größenwahnsinnige 2008! Mit einigem Abstand folgt auf den "besten Doubletimerapper der Welt“ dann Kanye West, Freund der Augsburger Puppenkiste und Inszenator geisteskranker Bühnenshows, der sich gerne mal mit Leuten wie Lady Di oder den Beatles vergleicht. Bei solchen Aussagen benötigt es dann wohl doch mal etwas "Realtalk vom Boss“, Freunde.
Beschissenstes Outfit:
Wenn er sich auch selbst als Modepapst und Trendsetter bezeichnet und von sich denkt, der einzige Rapper im deutschen Rap-Game mit Geschmack zu sein – Ihr seht das leider ein bisschen anders und somit heißt der souveräne Gewinner in der Kategorie Beschissenstes Outfit: Fler. Vielleicht sollte der deutsche Bad Boy die Idee mit der eigenen Modemarke überdenken, auch wenn wir ihm mit Psalm 23 natürlich trotzdem alles, alles Gute wünschen.
Größtes Drogenopfer:
Es kann eben nur einen geben und wenn es um die größten Drogenopfer im Biz geht, gibt es wohl keinen, der da mit dem sabbernde Hustensaftschlürfer aka. Lil Wayne mithalten könnte, dachten wir. Und Ihr auch. Weezy ist dermaßen bekannt für seine Drogenexzesse, wegen denen er Shows mittendrin abbricht, auf der Bühne hinfliegt, rumrutscht oder was auch immer, dass entweder er die Krone der Junkies trägt oder eben niemand. Prost!
Tragischster Todesfall:
2008 war definitiv das Jahr der großen Verluste im Entertainment Business. Am tiefsten getroffen hat Euch jedoch das Ableben der Musiklegende Isaac Hayes. Mit seiner markanten Bassbariton-Stimme gelang es ihm, das schwarze Amerika und seine Erlebnisse über mehrere Generationen musikalisch zu dokumentieren. R.I.P. "Black Moses“.
Nervigster musikalischer Trend:
Danke vielmals an alle, die den Autotune-Effekt ebenfalls als nervigsten Trend 2008 sehen. Man hatte tatsächlich das Gefühl, dass alle aktuellen Rap-Größen zusammen ins Studio gegangen sind und T-Pain hat jedem der Reihe nach 15 Beats zugeteilt. Hoffen wir, dass der Autotune 2009 kein Thema mehr sein wird. Ebenfalls genervt hat Euch die starke Orientierung diversester Rapper in Richtung Electro Mucke, was diesem Trend Platz 2 einbrachte.
Bestes Interview auf rap.de:
Überraschung. Auch in dieser Kategorie liegt Al Massiva, die Bewegung, wieder ganz vorne und somit wird das Massiv-Interview mit einem Vorsprung von 3.000 Stimmen souveräner Sieger in der Kategorie Bestes Interview.
Ziehen wir aber die gefürchteten Voting Armeen ab, ja man möchte schon fast von Voting Maschinen sprechen, dann haben wir als zweiten eindeutigen Sieger im Bereich Bestes Interview … Trommelwirbel… Das Interview mit Jimi Blue Ochsenknecht.
Insofern vertrauen wir auf Eure Votings und entscheiden uns salomonisch dafür, dass das tatsächlich zwei sehr gute Interviews waren und insofern sind wir persönlich mit dem Ergebnis zufrieden.
Größte Mongoaktion auf rap.de:
Eure Reaktionen auf diese Frage waren sowohl vielseitig, als auch aufschlussreich. Ein klarer Negativ-Favorit ließ sich zwar nicht ausmachen, allerdings gab es da ein paar Hassthemen, die quasi aus euch heraus gebrochen sind. So zum Beispiel die Rap und Nationalismus-Diskussion, die mit der Veröffentlichung von Bözemanns Video "Bitterkalt“ einherging. Ebenfalls massiver Kritik sah sich die "John Bello 2“ Review ausgesetzt, sowie auch die federführende Redakteurin samt dem rap.de-Chef. Wir lieben euch aber trotzdem. Absolut die Gemüter gespalten hat hingegen das Jimi Blue-Interview, das gleichermaßen gehasst wie geliebt wurde. Das gefällt uns, wir lieben starke Emotionen und wenn wir sie hervorrufen, dann umso besser.
Themen, die 2009 unbedingt auf rap.de behandelt werden müssen:
Was wollt Ihr sehen auf rap.de im Jahr 2009? Diese Frage hat uns natürlich besonders interessiert. Besonders häufig kam hier die Antwort, dass wir mehr über Newcomer bringen sollten und über weniger bekannte Acts mit mehr regionalem Bezug. Freundinnen und Freunde, das ist sehr schön, wie ihr das sagt. Das klingt auch sehr ambitioniert und freundlich und gut. ABER die Realität sieht etwas anders aus. Da wir eine wöchentliche Auswertung machen, wie die einzelnen Themen bei Euch ankommen, dürfen wir Euch verraten, dass Themen wie Newcomer oder ernsthafte Rap Themen bei euch auf wenig bis gar kein Interesse stoßen. So weckten Interviews mit EPMD, Roger vom Blumentopf etc. wenig bis gar kein Interesse, wohingegen News und Beiträge über die Großen im Game, die sogenannten Stars, gerne und oft gelesen wurden.
Insofern werden wir dem Wählerauftrag entsprechen und auch weiterhin nach spannenden, alternativen Beiträgen suchen und uns auch gemäß eures Wunsches bemühen, dass wir ein paar Rapthemen abseits von deutschem und amerikanischem Hip Hop aufgabeln können – Euer Interesse aber, Freundinnen und Freunde, Euer Interesse liegt ganz woanders. Dementsprechend sind die Vorschläge an Themen für 2009, die sonst noch so eingegangen sind in dieser Kategorie etwas krawalliger:
– Käfigkampf zwischen Manuellsen und Staiger (Staiger hat schon zugesagt)
– Offizieller Penisvergleich zwischen deutschen Rappern, damit man endlich weiß, wer den Längsten hat (bleibt zu klären, ob im ruhenden oder aktiven Zustand?)
Für welche Musikrichtung interessiert ihr euch:
Überlegener Sieger, auch wenn Ihr euch in den Kommentaren zu unseren Artikeln immer gaaaaanz andere Sachen wünscht, wurde bei dieser Umfrage der deutsche Gangsterrap, sollte es denn so etwas überhaupt geben. Die durch K.I.Z. erstmals formulierte Form der "menschenverachtenden Untergrundmusik“ schaffte es auf Platz Zwei, während sich direkt danach der vielleicht etwas schwammige Begriff "Oldschool“ positioniert. Hach, früher, als Hip Hop noch lebte… Andere interessante Information am Rande: es interessieren sich mehr Leute für Blumentopf als für Crunk-Musik.
Ihr über Euch:
Zum Schluss wollten wir noch wissen, wer denn eigentlich tagtäglich unsere Artikel liest und kommentiert. Der Durchschnitts-User ist zwischen 16 und 20 Jahre alt und männlich. Erschreckend in diesem Zusammenhang ist die wahnsinnig geringe Frauenquote von nur neun Prozent. Deshalb unser guter Vorsatz für’s neue Jahr: mehr Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts für unsere Inhalte zu begeistern.
Ansonsten wünschen wir Euch natürlich alles Gute und Schöne in 2009. Bleibt so wie Ihr seid, wir tun das auch, nur dass in Zukunft alles noch interessanter, witziger und aufregender wird. In diesem Sinne viel Spaß im neuen Jahr,
euer rap.de