Numarek/Paul NZA

Am 10.06. findet im Berliner Soda Club und am 13.06 im Münchener Feierwerk ein ProTools Workshop statt, zu dem sich alle interessierten ganz einfach und kostenlos auf www.digidesign.de anmelden können.

Ein Referent, der dort Einblick in seine Arbeitsweise geben wird ist Numarek, der mit seinem Produktionspartner Paul NZA unter anderem für den musikalischen Hintergrund von SIDO verantwortlich zeichnet.

Grund genug unsere erfolgreiche Reihe "Hausbesuche bei Produzenten“ fortzusetzen und einen Einblick in die Produktionsweise von und mit ProTools zu geben.

(Ein Tip am Rande. Wenn ihr die klanglichen Unterschiede der verschiedenen Bearbeitungsschritte wirklich nachvollziehen wollt, dann solltet ihr euch die einzelenen MP3s runterladen, auf CD brennen und richtig auf der Anlage anhören.)

rap.de: Also, wir wollen heute Drumsounds bearbeiten mit…?

Marek: …mit diversen ProTools Plug-Ins. Wir schreiben und produzieren sehr viel, aber ich mische auch oft für andere Produzenten und da habe ich natürlich die Möglichkeit, Schwachstellen zu erkennen. Bei den meisten Mixes sind das die Drums und die Vocals. Das bekommen die Leute bei sich zu Hause irgendwie noch nicht so richtig hin. Und deshalb zeige ich einfach mal ein Beispiel, wie man eine Bassdrum auf verschiedene Art und Weise bearbeiten kann. Wenn ein Drumsound nicht von sich aus perfekt klingt, muss man nicht gleich aufgeben und sich damit abfinden.

rap.de: Und dafür ist ProTools jetzt das beste Programm Deiner Meinung nach?

Marek: Ich finde ProTools ist generell wenn es um’s Mixen geht das beste Programm. Du hast volle Latenz-Kompensation, das heißt sämtliche Plug-Ins, aber auch alle externe Hardware, die man vielleicht mitbenutzen möchte, werden kompensiert. Ich kann jetzt ne Stimme nehmen, die extern komprimieren, intern mit Plug-Ins bearbeiten, alles zusammenmischen und das ganze Sample-genau ohne Phasing, das kann keine andere Software. Die Plug-Ins, die es für ProTools gibt, klingen erstaunlicherweise, selbst wenn es die gleichen Plug-Ins für andere Sequenzer auch gibt, meistens noch `nen Tacken besser, wenn man TDM-Plug-Ins benutzt.

rap.de: Was sind TDM-Plug-Ins?

Marek: TDM-Plug-Ins sind zum Beispiel Equalizer, Kompressoren oder Reverbs, die alle nicht auf dem Rechnerprozessor berechnet werden, sondern es gibt spezielle Karten, die eigene DSP-Chips haben, auf denen die Sachen dann berechnet werden. Das garantiert, wenn man einen extrem großen Mix hat auch, dass der Prozessor vom Rechner für andere Aufgaben wie z.B. virtuelle Instrumente frei ist.

rap.de: Wo sind diese Hardware-Komponenten von Protools? Wie sehen die aus?

Marek: Hier im Rack sind die Wandler, das sind die Digi192 Interfaces mit 16 Ein- und Ausgängen pro Interface. Im Rechner selbst stecken die DSP-Karten an denen die Interfaces angeschlossen werden.

rap.de: Ok, aber ist das dann spezielle ProTools Hardware?

Marek: Genau, das läuft mit nichts anderem. Hardware und Software gehören zusammen. Auf den ProTools Steckkarten sind die eigenen Prozessoren, auf denen die TDM Plug-Ins berechnet werden.
Es gibt auch noch die Möglichkeit, dass man Logic als Software benutzt und dann trotzdem auf diese Hardware zugreift, das ist aber ein bisschen kompliziert, da muss man den Rechner speziell einrichten.

rap.de: Und warum benutzt du ProTools nicht als Sequenzer?

Marek: ProTools als Sequenzer ist auch super. Ich habe jahrelang Logic genommen und bin jetzt so ein bisschen am Umsteigen. Bestimmte Sampler und Softsynths gab es bisher eher nur für Logic, aber das hat sich in letzter Zeit geändert und ich werde in Zukunft auch ausschließlich auf ProTools arbeiten. Einfach, weil das stabiler ist. Und auch, wenn du mit Leuten im Ausland arbeitest ist das angenehmer. In Amerika ist ProTools zum Beispiel Standard. Letzten Sommer hatte ich Will.I.am von den Black Eyed Peas bei mir im Studio, der konnte einfach seine Songs bei mir öffnen und daran weiterarbeiten, als wäre er bei sich zu Hause.

rap.de: Um nochmal auf die Leistungsfähigkeit zurück zu kommen. Ist das dann unabhängig von der Kapazität deines Rechners?

Marek: Das ist eigentlich unabhängig davon.

rap.de: Also das heißt, ich könnte auf einem richtig abgewrackten, fünf Jahre alten Rechner diese Teile einbauen und das würde dann laufen?

Marek: Ja, könntest du theoretisch. Ist natürlich trotzdem besser, wenn du dir einen Rechner holst, der ein bisschen schneller ist, weil zum einen möchtest du ja auch, dass die Grafik flüssig funktioniert und zum anderen gibt es bei ProTools noch die Möglichkeit dass du auch native RTAS Plug-Ins benutzen kannst, die dann auf dem Rechner laufen. Das heißt, du kannst TDM und RTAS mischen und hast dann natürlich die Power von dem Computer plus die Power von der DSP.

rap.de: Gibt es ProTools nur für Mac?

Marek: Also, ich habe noch keine Erfahrungen auf PC-Systemen gesammelt. Ich bin Mac-Fan, deshalb würde ich die Plattform auch weiter behalten, wobei die ganzen neuen Macs auch nicht mehr unbedingt teurer sind als ein vergleichbarer PC. Wenn du überlegst, dass du einen 8-fach Xeonprozessor drin hast in den neuen Maschinen, dann bist du bei Dell teurer dabei. Aber das ist ne Gewöhnungssache. Ich denke, ProTools wird auch anständig auf dem PC laufen. Ich kenne viele Leute, die das im Film-Bereich benutzen.

rap.de: Diese Tastatur, die du benutzt ist auch speziell, oder?

Marek: Nee, die Tastatur ist `ne ganz normale Apple-Tastatur. Die habe ich in mühevoller Handarbeit beklebt. Die Aufkleber waren dabei. Es gibt aber auch eine fertige ProTools Tastatur. Was man auch wissen sollte ist, dass man für ProTools, genau wie bei anderen Programmen, Plug-Ins von Drittherstellern kaufen kann, also Equalizer, Prozessoren… Das ist so ähnlich wie Hardware kaufen, nur dass du halt hier so viele Instanzen von einem Plug-In öffnen kannst, wie die DSP an Leistung hergibt. Früher war das ja so: Du hast Dir ein  Hardwaregerät gekauft und konntest es normalerweise auch nur auf einem Kanal benutzen. Wenn Du Dir hier so einen Softwareprozessor kaufst, kannst du davon Hunderte aufmachen, bis die DSP irgendwann nicht mehr kann. Jut, aber soll ich mal was erzählen zu den Drums?

rap.de: Ja. Du hast also einen Ausgangssound….?

Marek: Also, ich habe hier einen Loop von dem Track „Eltern“ vom neuen Sido-Album. Da haben wir eine Bassdrum benutzt, die an sich schon ziemlich knackig ist und auch ganz gut klingt, aber die im Bassbereich nicht richtig puncht.

rap.de: Und warum hast du überhaupt diese Bassdrum genommen, wenn sie nicht richtig puncht?

Marek: Weil sie von der Charakteristik her ziemlich interessant ist. Die hat einen ganz guten Bauch in den tiefen Mitten und in den Höhen hat die auch was, was sich ganz gut durchsetzt, nur Untenrum ist nicht genug da.

Bitte hört Euch die Audiobeispiele nicht auf kleinen Computerboxen an, sondern brennt Euch eine CD. Sonst denkt Ihr am Ende noch, dass das alles gleich klingt und ich mentale Probleme habe!

Das ist der Track mit unbearbeiteter Bassdrum.

Und so klingt die Bassdrum alleine.

Variante 1

Ich benutze die klassische Kombination von Kompressor und EQ, das sind Tools, die jeder hat. Auch wenn man ProTools einfach nur so kauft, ist von Digidesign schon so etwas dabei.
Ich benutze hier den Renaissance-Kompressor von Waves und die Filterbank von McDSP.
Was ich hier mache: Ich habe im Kompressor eine relativ kurze Attack von neun Millisekunden eingestellt. Attack ist die Ansprechzeit von dem Kompressor, das heißt, dass das Ding relativ schnell anspricht und den Pegel nach unten zieht. Dadurch, dass ich eine relativ kurze Release von 14,4 Millisekunden hab, das ist die Zeit, nach der der Kompressor das Signal praktisch wieder aufgehen lässt, hast du die Möglichkeit, dass der Anschlag von der Bassdrum noch unbearbeitet durchgeht und dieses Knackige noch nicht verloren ist, du holst aber noch ein bisschen von dem Bauch nach vorne. Man kann hier deutlich ein leichtes Knacken hören, das sich natürlich im Mix besser durchsetzt, wir holen die Dreckfahne noch etwas weiter nach vorne und das ganze Signal ist etwas dichter.
Um die Bässe, die mir irgendwie fehlen hervorzuheben, zieh ich das ganze durch `nen EQ und hier habe ich eine ziemliche Hardcore-Einstellung: 7,1dB bei 96,5 Hertz. Ich benutze die Filterbank von McDSP, die klingt nicht nur toll sondern lässt sich ganz super bedienen mit diesen Schiebereglern hier. Für jemanden, der mit der Maus arbeitet, ist das deutlich einfacher als ein EQ mit Drehknöpfen zu bedienen. Ich gebe hier halt sehr viel Bass dazu, denn in den tiefen Mitten gefällt mir das Ding eigentlich ganz gut, und ich gebe auch noch 4 dB in den hohen Mitten dazu, um dieses punchige noch etwas zu unterstreichen.
Jetzt hört man unten natürlich schon einen deutlichen Schub, was dann im Mix auch besser funktioniert.

Bearbeitete Bassdrum
Zusammen im Loop.

Variante 2

Ich bin mit dem Ergebnis aber noch nicht so besonders glücklich und die zweite Möglichkeit ist, einen Multiband-Kompressor in Verbindung mit einem EQ zu benutzen. Als Multiband-Kompressor nehme ich den McDSP MC2000, als EQ wieder die Filterbank. Das ist im Prinzip das, was man früher auf dem SSL gemacht hat, nämlich dass man ein Signal nimmt und das auf 3 verschiedene Kanäle routet, diese in Bass, Mitten und Höhen mit den Pult-Filtern trennt und die Signale dann einzeln bearbeitet. Das machen die ganzen Ami-Mischer auf ihren riesigen SSL-Mischpulten immer so. Was ich mit dem Multibandkompressor mache ist so ähnlich wie das, was ich vorhin mit dem Kompressor gemacht habe, nur teilt man vorher das Signal in verschiedene Frequenzbereiche auf.
Jeder Sound besteht aus einer ganzen Menge Frequenzen und die kann man mit einer im Multibandkompressor enthaltenen Frequenzweiche wiederum aufteilen. Man kann dann diese Frequenzbereiche auch verschieben. Also, du kannst sagen, ich möchte, dass alles unter 100 Hertz mein Bassbereich ist, ich möchte, dass auf dem Mittelband alles zwischen 100 Hertz und meinetwegen 1,5 Kilohertz ist und so weiter. Diese einzelnen Bereiche kann man dann separat komprimieren und in der Lautstärke regeln.

Das eignet sich auch besonders für Anfänger, einen normalen EQ kann man schnell falsch benutzen, wenn man nicht die richtige Erfahrung hat und bei dem Multiband kannst du die einzelnen Bereiche separat (solo) vorhören und so lange rumschieben, bis es irgendwie so klingt, wie du dir das vorstellst.
Ich habe vor allem den Bassbereich komprimiert, um ihn kompakter zu machen. Den Mittenbereich hole ich ein bisschen nach vorne und die Höhen, die mir doch etwas störend aufgefallen sind habe ich einfach ein wenig leiser gezogen, verdichte sie aber auch ein kleines bisschen mit dem Kompressor.  Das ganze ist natürlich immer noch nicht optimal, deshalb schalte ich dahinter wieder einen Equalizer, wie ich das vorher praktisch auch gemacht habe. Hier sind’s dann halt 81,7 Hertz geworden. Das ist einfach ein schmaler Frequenzbereich, den ich noch mal anhebe. Ich nehme aus den tiefen Mitten ein bisschen was raus, weil die etwas matschig waren. Dieses Ergebnis hätte man mit EQ und normalem Kompressor nicht hinbekommen.

Bearbeitete Bassdrum
Zusammmen im Loop.

Find ich jetzt auch ganz nett, aber das geht immer noch besser.

Variante 3

Und jetzt gibt es etwas, das es früher mal von DBX gab, nämlich einen Prozessor, der Bässe dazuaddiert, obwohl sie im Originalsignal gar nicht vorhanden sind. Das ist eine relativ spannende Geschichte. Es gibt von Waves ein Plug-In, das nennt sich Renaissance-Bass und macht genau das. Blöder Name, funktioniert aber super. Das ist total abgefahren, denn wir haben ja gehört, unsere Bassdrum hat an sich nicht so viel Bass. Das was da ist, kann man natürlich anheben, aber es ist nicht so wahnsinnig viel da. Und hier kannst du dir einfach die Frequenz aussuchen, um die herum dieses Plug-In diesen Bassbereich durch Synthese addiert. Also ich habe ein Original und da ist bei 80, 90 Hertz Schluss und bei 40 Hertz ist gar nichts mehr und sage dem Ding, aber ich will gerne bei 40 Hertz was haben, und dann zaubert der da irgendwie die 40 Hertz hin.

rap.de: Magie! (lacht)

Marek: Wahrscheinlich geht’s ganz einfach, aber damit habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt, wie das das Ding jetzt wirklich macht. Das ist auch ein gutes Plug-In, um Bassdrums auf kleinen Boxen besser hörbar zu machen. Da gibst du einfach bei 100 Hertz was dazu, das ändert den Sound nicht groß, aber auf einer kleinen Box hast du trotzdem den Einruck von Subbass. 
Das Ganze sollte man aber trotzdem noch mal mit einem EQ bearbeiten, einfach für die Feinheiten.
Das ist natürlich alles mit Vorsicht zu genießen, das kann man natürlich auch übertreiben. Man kann diverse Heimanlagen damit zerstören, aber in Maßen eingesetzt ist es super. Und hier bei den EQ-Einstellungen habe ich es wieder so gemacht, dass ich oben bei den hohen Mitten was dazugegeben habe.

Na gut, so hört sich das ganze an mit dem EQ hinter dem Plug-In. Und das ist auf jeden Fall jetzt meine Lieblingsvariante und der Sound, der auf dem Sido-Album gelandet ist.

Bearbeitete Bassdrum
Zusammen im Loop.

Variante 4

Wenn dir das aber alles immer noch nicht gefällt, dann kannst du noch was ganz Abgefahrenes machen. Dann kannst du nämlich den Sound komplett austauschen.

rap.de: Was heißt austauschen?

Marek: Du nimmst einfach einen anderen Sound, was natürlich, wenn du den Beat selbst gemacht hast, sehr leicht und auch nicht besonders erwähnenswert ist. Wenn du einfach ein anderes Sample in deinen Softsampler oder die MPC lädst.
Mit dem Plug-In TL Drum Rehab kann ich aber jeden Drumsound in fertigen Audiospuren austauschen, und zwar in Echtzeit. Selbst wenn ich `ne live Bassdrum eingespielt hätte, könnte ich sie durch ein anderes Sample einfach ersetzen. Wenn ich das Plug-In auf Bypass schalte, höre ich meine Original-Bassdrum und hier kann ich einstellen, mit welchem Sample sie ersetzt wird … Ist natürlich super, wenn du für andere Leute mixt, die mit irgendwelchen Schrottsounds vorbeikommen und du weißt schon, ok, da brauche ich mir die ganze Mühe, die ich hier eben beschrieben habe, gar nicht machen. Machst das Ding auf, machst irgendeinen Sound aus deiner Super-Library auf und dann is’ auch gut. Und den kannst du dann natürlich auch wieder so bearbeiten wie ich das zuvor erklärt habe.

Hier habe ich zu Demo-Zwecken einfach eine 808 Bassdrum genommen

rap.de: Das ist wirklich so ein Komfort-Plug-In.

Marek: Ja, das ist super.

rap.de: Wie stellst du das ein bei dem Sound, dass er die Bassdrum findet?

Marek: Also, du kannst einen Schwellenwert, den Threshold einstellen. Mit dem kannst du bestimmen, dass das Sample erst ab einer gewissen Lautstärke getriggert wird. Das war jetzt natürlich einfach, weil auf meiner Spur auch nur die Bassdrum lag.
 
rap.de: Könntest du es auch theoretisch in `nem Mix machen?

Marek: In `nem Mix könnte ich es nicht, ich könnte es aber zum Beispiel machen, wenn ich jetzt eine Live-Schlagzeug-Bassdrum aufgenommen hätte und da noch Snaredrum oder sonst irgendwas drauf wäre. Es geht immer, wenn die anderen Signale deutlich leiser sind als die Bassdrum. Du hast zum Beispiel einen geilen Breakbeat von einem coolen Schlagzeuger den du irgendwie aufgenommen hast, und merkst vielleicht erst nachher, dass die Bassdrum scheisse aufgenommen ist. Jetzt kannst Du die einfach ersetzen und lässt den Rest gleich. Es ist viel interessanter Live Sounds statt Samples zu ersetzen. Da packst du dir dann so ein Ding auf die Bassdrum, eins auf die Snaredrum und hast dann auf einmal einen Hybrid aus Sample-Sounds und Live-Sounds. Das kann sehr interessant sein.

Variante 5

Der letzte Trick, den ich noch ganz gerne zeigen würde, ist Parallelkompression.
Dafür nehme ich dann wieder die Bassdrum, die wir mit dem Bass-Plug-In bearbeitet haben, weil ich die für den Track hier am besten finde. Ich route das gesamte Schlagzeug, alles, was irgendwie Beat ist, auf zwei Subgruppen (Aux heisst das in ProTools). Die erste Subgruppe wird nicht bearbeitet und klingt also genauso wie unsere Variante 3. Auf die zweite Subgruppe packe ich einen aggressiven Kompressor. Hier benutze ich den Bombfactory 1176 Klon, damit zerstörst du das ganze Signal eigentlich. Das heißt, alle Attacks, alle Soundanfänge sind total unterdrückt, die ganzen Dreckfahnen werden nach oben geholt und das klingt für sich alleine ganz nett, aber gleichzeitig ziemlich unbrauchbar.
Dieses Signal kannst du aber super benutzen, um es einfach zu dem unbearbeiteten Signal hizuzufügen, also dazuzuaddieren. Was du hier im Endeffekt machst ist: Du hast das Originalsignal, das ist total punchy. Dadurch hast du den ganzen Impact, die Bassdrum, die Snaredrum, dass alles irgendwie schön knallt. Und jetzt schiebe ich so ein total kaputt komprimiertes Signal drunter, dadurch verdichte ich das Ganze und mache es aggressiver, aber ohne den Punch zu verlieren, weil das unkomprimierte Signal ja auch noch da ist. Das Gesamtsignal ist subjektiv lauter, der Punch ist immer noch da und es hat noch den Vorteil, dass es im Radio meistens besser klingt, als wenn es nicht bearbeitet ist. Klingt so:

Neutrales Signal
Komprimiertes Signal
Beide zusammen
Und der fertige Mix

Ja. Das war jetzt eigentlich alles, was ich zu der Bassdrum zu sagen habe.

rap.de: Ja, reicht ja auch. Vielen Dank und live dann das ganz am 10.06 in Berlin und am 13.06 in München.