CunninLynguists

Südstaaten Rap klingt ausschließlich wie Crunk à la Lil‘ John, Chamillionaire und Chingy? Nicht unbedingt! Schon vor Jahren trafen die MCs Deacon The Villain und Natti und der Produzent Kno aus Kentucky zusammen und nahmen sich Künstler wie Outkast oder Cee-Lo Green zum Vorbild, um der Welt ihre persönliche, sehr melodiöse und soulige "Down South" Variante zu präsentieren. Dieses Jahr haben sie bereits ihr viertes Studioalbum gedroppt, welches überwiegend gute Kritiken einheimste und damit bewiesen, dass gute Rapmusik nicht zwingend aus dem Underground, dem sie spätestens jetzt auf Grund wachsender Fangemeinde entwachsen sind, kommen muss. rap.de bat zwei der drei zum Gespräch und entwickelt hat sich eine Unterhaltung über den Unterschied zwischen dem europäischen und dem amerikanischen Publikum, die amerikanische Politik der Zukunft und dem Internet als Vermarktungsplattform Nr.1 für Musik. Unbedingt weiterlesen!

rap.de: Ihr habt euch nur eine relativ kurze Auszeit seit dem letzten Album gegönnt. Gab es einen besonderen Grund für diesen musikalischen Arbeitseifer?
 
Kno: Auch wenn keine zwei Jahre vergangen sind, seit “A Piece Of Strange” offiziell auf den Markt kam, ist es schon wesentlich länger her, dass die ersten Tracks im Internet aufgetaucht sind. Ich halte den Abstand zwischen den Alben daher durchaus für angebracht. Ich glaube den Fans hat das Album echt gut gefallen und man kann es sich problemlos mehrmals anhören. Deswegen kommt einem die Zeit vielleicht so kurz vor.

Deacon: Um ehrlich zu sein glaube ich nicht, dass unsere Pause besonders kurz war. Meiner Meinung nach haben wir mit “A Piece Of Strange” ein für den Zuhörer in ausreichendem Maße zufrieden stellendes Album abgeliefert. Wir haben sie lange genug beschäftigt, um mit einem neuen Projekt fertig zu werden. Wir mussten aber auch sicher sein können, dass etwas Gutes dabei heraus kommt.

rap.de: Was genau steckt hinter dem Titel des Albums "Dirty Acres“?
 
Kno: Er bedeutet, dass die Vereinigten Staaten auf gestohlenem Land stehen, das auf Sklavenarbeit aufgebaut wurde und, dass jeder, der heute hier lebt und aufwächst davon profitiert. Wir sind alle Heuchler, ganz egal wie rechtschaffen wir auch versuchen zu leben. Dieses Album wurde von Heuchlern geschaffen und sogar das Thema ist heuchlerisch.
Deacon: Es gibt viele Länder, die auf “dirty acres” gegründet wurden. Die Vereinigten Staaten sind dafür der Inbegriff.
rap.de: Was ist euer eigener Lieblings-Track auf "Dirty Acres"?
 
Kno: “Wonderful” oder “Mexico”.
 
Deacon: Im Moment ist es “Mexico”. Sonst ist es meistens „The Park".

rap.de: Ihr habt nicht gerade viele Features auf "Dirty Acres". Wie sieht es bei euch selbst aus, kann man euch öfter mit Gastparts auf fremden Songs hören und wenn ja, wo?
 
Kno: Ich rappe nicht wirklich gerne auf den Songs von Anderen. Für so was muss ich echt in der richtigen Stimmung sein. Zuletzt war ich als Gast bei Looptroop aus Schweden
Deacon: Wenn wir uns featuren lassen, dann meistens innerhalb der QN5 Familie oder innerhalb der Musikszene von Kentucky. Ich war zuletzt auf einigen Hooks einer Crew mit dem Namen Inverse zu hören und Devin The Dude hält noch eine Hook mit mir in Reserve, die auf einem Track zu hören sein wird, den wir für ihn produziert haben.
rap.de: Mit Leuten wie Devin, Phonte und Witchdoctor sieht es fast so aus, als hättet ihr versucht, bekanntere Gäste auf euer Album zu holen. Habt ihr diese Entscheidung getroffen, um aus dem Untergrund auszubrechen?
 
Kno: Wenn man ehrlich ist, ist Cee-Lo schon ein mit mehrfach Platin ausgezeichneter Superstar und Immortal Technique verkauft genauso viele Platten wie Devin and Little Brother, ich bin also nicht ganz sicher, ob ich mit deiner Meinung übereinstimme. Wir arbeiten mit verschiedensten Künstlern, die unserer Arbeit immer den gleichen Respekt entgegen bringen, das ist ganz egal, ob das nun Louis Logic ist, oder Lil‘ Wayne. Mich nerven diese "künstlerischen Schubladen".
Deacon: Die Entscheidung, diese Künstler auf dem Album zu haben hing vor allem damit zusammen, dass sie auch aus dem Süden kommen. Ich denke eigentlich nie wirklich darüber nach, dass wir Underground sind. Wir machen einfach nur unsere Musik und die Medien und so weiter kategorisieren das dann als Underground.

rap.de: Es gibt an dieser Stelle wahrscheinlich nicht viel über diese Künstler zu sagen, das noch nicht bekannt ist. Aber könnt ihr mir vielleicht etwas Nachhilfe über eure weniger bekannten Gäste wie Chizuko Yoshihiro, Club Dub oder Sheisty Khrist geben?
 
Deacon: Sheisty Khrist ist eine Legende in Kentucky, er ist in einer Gruppe mit dem Namen Madd Militia, in der auch Natti früher Mitglied war. Er ist wirklich unglaublich. Club Dub haben wir auch in der lokalen Szene von Kentucky kennen gelernt. Sie treten mehrmals in der Woche in der Gegend rund um das Zentrum von Kentucky auf. Mein Dad hat von Chizuko gehört, während er mit meiner Mutter in New Orleans Urlaub machte. Sie spielte dort in einem Jazz-Club und hat alles platt gemacht und mein Dad fand heraus, dass sie auch Gospel macht und hat sie für ein Konzert in seiner Kirche in Kentucky eingeflogen. Inzwischen kommt sie seit 4 oder 5 Jahren regelmäßig zurück und sein Kirchenchor war sogar schon zweimal in Japan, um dort mit ihr gemeinsam zu singen. Sie planen eine dritte Reise für kommenden Mai. Chizuko ist auch absolut großartig.
rap.de: Nach eurem riesigen musikalischen Output – ich meine, Kno hat immerhin zwei komplette Alben der Gruppe produziert und dann kommt noch die Arbeit außerhalb der CunninLynguists dazu -, muss ich jetzt doch mal fragen, woher die Inspiration für die Musik kommt? Die Frage gilt natürlich auch für Deacon und Natti.

Deacon: Das Leben und die Musik. Früher hat mich Rap selbst inspiriert, aber gerade geht es mit der Musik bergab und ich muss mich nach etwas Neuem umschauen. In weiter Ferne sehe ich jedoch eine Art Auferstehung oder Wiedergeburt, da es eine Reihe von Künstlern gibt, die in letzter Zeit wieder Qualitätsware veröffentlichen.
rap.de: Kamt ihr nie auf den Gedanken andere Produzenten danach zu fragen, einen Song auf eurem Album zu produzieren?
 
Deacon: Ich persönlich bin der Meinung, dass es niemand ernsthaft mit Kno aufnehmen kann und die Welt muss das endlich verstehen.
Kno: Danke [lacht]. So schnell kann es wohl keiner mit mir aufnehmen, wenn es darum geht, ein Album von Anfang bis Ende durch zu produzieren. Also werde ich das sicher auch noch eine ganze Weile so machen. [lacht].
rap.de: Abgesehen von den Künstlern, mit denen ihr bereits gearbeitet habt, wie würde eine mögliche Traum-Kollabo aussehen, angenommen ihr könntet auch bereits tote Künstler auswählen?
 
Deacon: Biggie.
Kno: Deacon und Natti zusammen mit Andre3000 und Big Boi von Outkast auf einem Beat den ich mit Organized Noize co-produziere und dann Deacon und Sleepy Brown an der Hook.
rap.de: Soweit ich weiß rappen und produzieren Deacon und Kno beide. Wo liegen da für euch die Prioritäten? Wie steht es mit Natti, macht er auch eigene Produktionen?

Deacon: Das ist in der Tat das erste Mal, dass ich die beiden Worte “Natti” und “Produzieren” im gleichen Satz gehört habe [lacht]. Was die Musik betrifft, heißt meine einzige Priorität nur, niemals halbherzig an etwas heran zu gehen. Wenn du Talent für Musik hast und du diesem Talent die Zeit gibst, die es braucht, wird man das auch merken.
Kno: Das Produzieren wird für mich immer an erster Stelle stehen, weil ich glaube, man sollte sich auf das konzentrieren, das man am besten beherrscht und das einem am meisten am Herzen liegt.

rap.de: Spielt ihr eigentlich lieber live, oder zieht ihr Aufnahmen im kontrollierten Studio-Umfeld vor?
 
Deacon: Mir persönlich liegt die Studioarbeit mehr.
Kno: Geht mir genau so. Live-Performances sind cool, aber ich bin lieber im Studio.
rap.de: Werdet ihr um das Album zu promoten auch auf Europa-Tournee gehen?
 
Deacon: Zurzeit planen wir im Februar zurück nach Europa zu kommen.
Kno: Yeah. Wir kommen dann auf jeden Fall auch wieder nach Deutschland, aber die deutschen Promoter müssen aufhören, uns und unsere Fans zu verarschen! Unsere Fans müssen diesen Typen klar machen, dass deutsche Hip Hopper mehr brauchen, als irgendwelche angestaubten Rapper aus den `90ern! [lacht] Bringt mehr junge, unverbrauchte Künstler nach Deutschland, die Leute verlangen danach! Meine Vorfahren sind aus Deutschland, mein Nachname ist Wisler.

rap.de: Worin seht ihr die wesentlichen Unterschiede im Vergleich zwischen europäischen und amerikanischen Fans?
 
Deacon: Die Amerikaner halten sich mehr zurück, als europäische Fans. Manchmal ist da so eine Stimmung in Amerika, da hat man den Eindruck, als ob es nicht cool wäre, auch etwas Begeisterung zu zeigen. Oder vielleicht können die auch einfach nur mit ihrem Alkohol nicht gescheit umgehen und sind dann an manchen Abenden, wenn wir auf die Bühne kommen schon völlig paralysiert.
Kno: Die Amerikaner sind heutzutage zu sehr auf sich selbst fokussiert. Es geht immer nur um „mich“ und wie wird eine spezielle Situation „mich“ wirken lassen. Das ist wohl der Effekt von YouTube, MySpace und Facebook und so weiter. Solange das, was passiert, sie nicht in irgendeiner Weise berühmt macht, glaube ich, dass die Menschen zuviel Angst davor haben einfach mal Spaß zu haben, was ja uncool aussehen könnte.
rap.de: Wie würdet ihr eure musikalische Entwicklung seit "Will Rap For Food" beschreiben?
 
Deacon:  Sie ist reifer geworden. Wir werden jedes Jahr älter. Da führt schließlich kein Weg dran vorbei. Wir versichern uns einfach, dass die Musik mit uns wächst.  
 
rap.de: Kann ich bitte eine kurze Geschichtsstunde der CunninLynguists bekommen? Wie habt ihr euch kennen gelernt und wann wurde Natti das offizielle dritte Mitglied?
 
Deacon: Wir haben uns vor etwa 7 oder 8 Jahren in Atlanta getroffen. Natti gehört zu einer anderen Rapgruppe, in der ich auch bin, Kynfolk, und wurde sehr oft auf unserem letzten Album als Gast gefeatured, auf „A Piece of Strange“. Danach haben wir uns entschlossen ihn ganz in die Gruppe einzugliedern, um ein neues Projekt aufzunehmen.
Kno: Ja genau, wie du sehen kannst, alles gar nicht zu aufregend. [lacht] Deacon und ich haben uns getroffen als er auf das Morehouse College in Atlanta gegangen ist, wir haben eine Platte aufgenommen, die vielen gefiel, also machten wir mehr. Ich rappe nicht gerade gerne, Natti umso mehr, also haben wir ihn aufgenommen. Ende der Geschichte. [lacht].

rap.de: Habt ihr noch Kontakt zu Mr. SOS? Seit "SouthernUnderground" war ja eher wenig von ihm zu hören.

Deacon: Sicher, es ist gar nicht lange her, dass wir sogar eine gemeinsame Show mit ihm in Kalifornien gemacht haben. Wir haben sogar den Song „Seasons“ zusammen mit ihm und Masta Ace bei dieser Show performed.
Kno: Mr. SOS wird so weit kommen, wie ihn seine Arbeitseinstellung trägt. Er ist eine sehr talentierte Person, aber die Tatsache, dass du so wenig von ihm gehört hast, seit er nicht mehr in der Gruppe ist, geht das allein auf seine Rechnung. 90% des Rap-Game sind purer Hustle. No hustle, no glory.
rap.de: Südstaaten Hip Hop, oder vielleicht sogar Musik aus dem Süden der USA im Allgemeinen hat ja in den letzten Jahren eine herausragende Zeit erlebt. Wo seht Ihr euch in dieser Entwicklung?
 
Deacon: Wir möchten eine ehrliches Beispiel für die Musik aus dem Süden und das Leben in den Südstaaten darstellen, mit dem Ziel, eine Art Markennamen zu schaffen, an den man sich noch lange erinnern wird.

rap.de: Wenn ich alles richtig verstanden habe, ist A Piece Of Strange Music inzwischen ein eigenständiges Plattelabel und nicht mehr das Produktions-Team bestehend aus Deacon The Villain. Wie habt ihr das Label aufgebaut und mit wem arbeitet ihr heute?
 
Kno: Die einzigen Künstler mit denen wir im Moment arbeiten sind Natti als Solorapper und ein weitere Künstler mit dem Namen C.G. Hustle, der auf Sloppy Seconds Volume 2 unter dem Namen Versatile zu hören war.
Deacon: Produziert haben wir zuletzt für Lil‘ Scrappy, Bizarre von D-12 ,der Gruppe von Eminem, Quit Your Dayjob und noch ein paar anderen. Kno hat vor kurzem sogar einen Song für Lupe Fiasco geremixt, der ziemlich heiß war. Lupe mochte ihn scheinbar
rap.de: Ich habe gelesen, dass es mit der Veröffentlichung von "A Piece Of Strange" einen nur auf DVD erhältlichen Film gab. Worum ging es da? Ich hab davon in Deutschland nichts mitbekommen
 
Deacon: Den hab ich hier in Kentucky auch nicht bekommen. [lacht]
Kno: Wir haben den Film nie abgeschlossen, weil unser damaliges Label, L.A. Underground, uns Geld schuldet und wir nicht bereit sind, mehr von unserem eigenen Geld für das Bewerben eines Albums auszugeben, für das man uns noch Geld schuldet.
rap.de: Könnt ihr mir die Idee hinter QN5 erklären? Seid ihr überhaupt noch Mitglied? Auf der Homepage endet eure Geschichte mit "A Piece Of Strange".

Deacon: QN5 Music ist wie Familie. Wenn du erstmal einer Gang angehörst könntest du getötet werden, wenn du versuchst sie wieder zu verlasen.
Kno: QN5 ist ein Verbund von Künstlern, an deren Spitze Tonedeff steht. Nach Tones Vorstellung sollen die Gelder und Möglichkeiten, Musik zu veröffentlichen bei jedem Künstler selbst liegen, aber bis dahin bietet er einen Weg, über den es am besten möglich ist, zu veröffentlichen. “Dirty Acres” hängt nicht bei QN5 drin, da Tonedeff jetzt einen exklusiven Vertriebsdeal mit KOCH Records hat. Wir wollten daher nicht, dass es irgendwelche Verwirrungen gibt, die jemandem das Leben schwer machen könnten.
rap.de: In jedem Artikel, den man über euch finden kann, ist zu lesen, dass ihr im Lauf eurer Karriere schon mit den verschiedensten Künstlern gearbeitet oder auf der Bühne gestanden habt. Würdet ihr einen als “den” besonderen Moment auswählen wollen, oder habt ihr vielleicht eine spezielle Geschichte aus eurer Erfahrung, die ihr hier erzählen wollt?
 
Deacon: Vor kurzem haben wir Devin (The Dude, Anm.d.Verf.) nach Kentucky gebracht, für seinen ersten Auftritt in Lexington. Das war historisch. Der Veranstaltungsort hat an diesem Abend alle örtlichen Rekorde in Sachen Besucherzahl und Getränkeverkäufen gebrochen. Es war komplett verrückt. Ich habe noch nie gesehen, dass zur gleichen Zeit, am gleichen Ort so viel Gras geraucht wurde.
Kno: Wir haben Devin das erste Mal in Norwegen getroffen, beim Quart Festival. Im Backstagebereich seiner Show hatten wir viel Spaß mit ihm und Kanye West Kanye ist ein großer Fan von Devin. Das war eine tolle Zeit

 

rap.de: In einigen eurer Songs seit ihr ja durchaus politisch, deswegen kann ich mir, glaube ich die Frage erlauben, ob ihr der Meinung seid, dass sich mit den Wahlen in den USA nächstes Jahr überhaupt etwas ändern wird und in welche Richtung sich die Politik dann drehen könnte?
 
Kno: Ich denke nicht, dass sich irgendetwas ändern wird, solange Geld der wesentliche Faktor in allen Entscheidungsprozessen in den USA ist Egal ob in der Welt der Musik oder in der Politik, je mehr Geld man hat, um sein Gesicht bekannt zu machen, umso mehr wird man auch gewinnen. Also hat man kein Geld, hat man auch keine Chance auf den Sieg.
Deacon: Ich glaube Amerika hat seine Spitze erreicht und überschritten, von hieran geht es nur noch bergab. Ich glaube auch, dass wir Präsidenten haben werden, die uns helfen können, diesen Abstieg zu verlangsamen, aber letztendlich sehe ich die EU am aufsteigen. Mehr gibt´s für mich nicht zu sagen.
rap.de: Da wir ja ein online Musikmagazin sind, würde ich gerne wissen, wie eure Meinungen zu dem heutigen Nutzen des Internets für Musiker aussehen?
 
Kno: Radio ist unerträglich geworden, MTV spielt keine Videos mehr, BET hat aufgehört, Indie-Videos zu spielen. Realistisch betrachtet spielt das Internet einen wesentlichen Bestandteil in allen musikalischen Bemühungen. Im Jahr 2000, als Deacon und ich noch Vocals aufnahmen und sie per E-mail hin und her schickten sagten alle, dass so etwas bescheuert sei. Zu der Zeit, als wir das Internet benutzten, um eine weltweite Fanbase aufzubauen, behaupteten sie, so etwas sei kitschig. Wichtige Veröffentlichungen wie The Source ließen sich dazu herab, uns als "Internet Artists" zu brandmarken und das für die gleichen Dinge, die heute jeder macht. Das ganze Zeug war mit einem Stigma behaftet. Heute haben auch die Künstler der Majorlabels eigene Blogs und aktualisieren ihre eigenen Seiten bei MySpace, so fuck all that. Wir waren unserer Zeit voraus und das wird jetzt im Moment sehr deutlich. Souljah Boy hat immerhin gerade 300,000 Platten verkauft.
Deacon: Es ist ganz egal in welchem Geschäft man ist. Das Internet bestimmt heute alle Bereiche des Lebens. Ein illegal geleaktes Album wird in der Regel zur besten Werbung für einen Musiker.
rap.de: Ich habe gelesen, dass Kno Grafikdesign studiert hat und daraus eventuell eine zweite Karriere machen könnte, wenn das mit der Musik einmal vorbei ist. Wie sieht das bei den anderen Crew Mitgliedern mit Karriereplänen aus?
 
Kno: Ich werde immer versuchen, mein eigener Boss zu bleiben, da ich nicht dafür geschaffen bin, Befehle von jemand anderem anzunehmen. Ich glaube, dass ich in der Tat zuviel Talent habe, um dabei zu scheitern, egal ob das Kunst ist, oder was auch immer ich versuche.
Deacon: Das einzige, das ich sicher weiß ist, dass ich definitiv Musik machen werde.
rap.de: Habt ihr noch eine letzte Message an unsere Leser von rap.de?

Deacon: Checkt dirtyacres.com, dort findet ihr alle Informationen, die ihr braucht, um an unsere Musik zu kommen. Danke für die Liebe und Unterstützung und bitte gebt neuer Musik eine Chance!
rap.de: Danke für das Interview.