Ludacris

Nur zwei Jahre sind seit dem Release ‘The Red Light District’ (2 Mal mit Platin ausgezeichnet)  vergangen. In dieser Zeit ist Ludacris durch mehr als nur ein paar persönliche Veränderungen gegangen. Auseinandersetzungen mit Oprah Winfrey und Bill O'Reilly bescherten ihm viel Medienaufmerksamkeit, aber nicht nur die erwünschte. (Fragen zu Bill O’Reilly waren im folgenden Interview übrigens ausdrücklich untersagt.) Nun steht ‚Release Therapy, Ludacris’ inzwischen sechstes Soloalbum, in den Läden und hat auch schon Platin eingeheimst. Obwohl Ludacris nicht nur Rapper, sondern auch Schauspieler und CEO bei seinem eigenen Label und Familienvater ist, hatten wir das Glück, ihn für 10 Minuten ans Telefon zu bekommen. Was er in diesen sehr kurzen 10 Minuten zum Besten gab, könnt ihr hier nachlesen.

Ludacris: Hi, wie geht’s?

rap.de: Sehr gut, danke, ich freue mich dich am Telefon zu haben. Wie geht es dir?

Ludacris: Ich bin vorhin erst in Atlanta angekommen, ich bin müde. Aber ich freue mich auch.

rap.de: Oh, ok, dann lass uns direkt anfangen.

Ludacris: Ok.

rap.de: Beginnen wir doch mit einer dir vermutlich in den letzten Wochen oft gestellten aber auch offensichtlichen Fragen: Du hast eine andere Frisur. Irgendwie waren deine Haare doch auch immer ein Ludacris-Markenzeichen.

Ludacris: Ja. (Pause) Das war eigentlich vor allem eine persönliche Entscheidung. Ich hatte die Cornrows über 10 Jahre und ich war jetzt einfach bereit für eine Veränderung.

rap.de: Reden wir über 'Release Therapy'. Als wir in der Redaktion über das Album geredet haben, hatten wir alle das gleiche Gefühl: 'Release Therapy' ist ruhiger, es klingt als du zufriedener, mehr im Einklang mit dir und der Umwelt bist. Macht das irgendwie Sinn? Stimmt das?

Ludacris: Ja, genau so fühle ich das auch. Ich bin gewachsen, ich habe viele Erfahrungen gemacht, nicht nur positive, die mich stärker gemacht haben. Ich habe vier Alben mit sehr ähnlichem Material rausgebracht und habe jetzt versucht, das alles auch mal in eine andere Richtung zu lenken. Ich hasse es immer und immer gleich zu bleiben, ich brauche Veränderung. Ich glaube, ich war auf diesem Album sehr ehrlich, und ich glaube auch, Musik und gerade Rap sollte mehrer Aspekte des Lebens behandeln, weil im Leben so viele verschiedene Dinge passieren, und diesmal zeige ich halt auch eine andere Seite von mir.

 

 

rap.de: Was bedeutet der Album-Titel?

Ludacris: Ich habe das Album so genannt, weil das Aufnehmen der Tracks für mich auf jeden Fall eine therapeutische Wirkung hatte. Ich habe mir viele, auch sehr persönliche Dinge von der Seele gerappt, das war auf jeden Fall wie eine Therapie für mich und kann vielleicht auch für andere, die ähnlich fühlen, so etwas wie eine Therapie sein. Musik im Allgemeinen kann therapeutisch auf Menschen, auf ihre Seele, wirken, deswegen ist 'Release Therapy' der beste Name, den ich für dieses Album hätte finden können: Es ist eine Therapie für mich und Menschen, die es hören.

rap.de: Man kann also davon ausgehen das viele Sachen, die du auf dem Album sagst, einen autobiographischen Hintergrund haben?

Ludacris: Auf jeden Fall. Wie gesagt, ich verarbeite viele persönliche Erfahrungen der letzten Zeit.

rap.de: Mein Lieblingstrack ist vermutlich ‚Runaway Love’, hast du einen Track auf dem Album der dir besonders viel bedeutet?

Ludacris: Mein Lieblingstrack ist, glaube ich, ‚Slap’. Ich liebe den, der hat ein kleines Rock’n’Roll-Element und ich liebe Rock’n’Roll. Wenn ich den höre, werde ich irgendwie immer ruhig, egal was vorher war.

rap.de: Ich dachte, in dem geht es im Gegenteil darum sehr wütend zu sein?

Ludacris: (lacht) Ja, darum geht es. Aber irgendwie wirkt ‚Slap’ ausgleichend auf mich.