Daz (Dillinger)

Durch seine bahnbrechenden Arbeiten mit Hip Hop-Größen wie 2Pac, Dr.Dre, Snoop Dogg und vielen anderen hat Daz Dillinger entscheidend dazu beigetragen, Westcoast- und Gangsta-Rap in seiner heutigen Form zu prägen und zu etablieren. Der selbst ernannte „Dogg Pound Gangsta“ arbeitete als Produzent für die größten Stars der Rap-Szene, betreibt sein eigenes, äußerst erfolgreiches Plattenlabel und hat Millionen von Alben verkauft. Der Gründer von DPG-Records ist also schon lange dabei. Und das seit fast 20 Jahren durchgängig erfolgreich. Nun hat er sein neues Album "So So Gangsta" an den Start gebracht, dass eine klanglich interessante Mischung aus Dirty South- und Westcoast-Sounds zu bieten hat. Auch die Feature-Liste ließt sich wie ein Who is Who des amerikanischen Raps im Jahre 2006. Neben seinen alten Weggefährten Snoop Dogg, Soopafly und Kurupt, sind auch der erst jetzt wirklich erfolgreiche Rick Ross und Daz' Vorbild in Sachen Business Ice Cube auf dem Album mit am Start. Produziert wurde die Scheibe zu einem großen Teil von Jermaine Dupri. Von dem Ergebnis des Zusammentreffens dieser zwei HipHop-Veteranen berichtet dieses Interview, das leider aus Zeitgründen ein wenig kurz ausgefallen ist.

rap.de: Hi Daz.

Daz: Was geht ab Mann?

rap.de: Du hast auf deiner neuen Platte einige Features drauf von Leuten, die schon länger erfolgreich dabei sind, aber auch von Leuten, die noch nicht so lange erfolgreich sind. Nach welchen Kriterien hast du sie dir ausgesucht?

Daz: Ich habe einfach die Straße sprechen lassen. Ich war auf der Straße.

rap.de: Du hast die Musik deiner Features also gefühlt, da steckten keine Merchandise-Aspekte hinter, wie auf so vielen Alben momentan?

Daz: Was hast du gefühlt, als du das Album gehört hast?

rap.de: Ja, hat gepasst.

Daz: Ja, mir geht es nicht um das Geld, das verdiene ich so oder so. Mir geht es um die Zusammenarbeit mit den Künstlern. Die Chemie zwischen mir und den Leuten auf der Platte hat einfach gestimmt. In erster Linie bin ich Musiker. Ich mache die Scheiße mit meinen eigenen Händen.

rap.de: Und warum hast du mit 8 von 12 Songs so viele Features auf der Platte?

Daz: Ich habe zum Beispiel Snoop Dogg drauf, Kurupt, Soopafly, Johnta Austin. Einige haben nur Hooks gemacht, andere nur Skits. Manche haben nur ein oder drei Verse. Ich finde nicht, dass ich meinen Features zu viel Platz einräume.

rap.de: Einen Großteil der Beats auf der neuen Platte kommen ja von Jermain Dupri, was die Platte zu einer guten Mischung aus Dirty South- und Westcoast-Sound macht. Wie kam es dazu?

Daz: Im Endeffekt spiegelt die Musik mich wieder. Das war für mich eine natürliche Sache, das Album so klingen zu lassen, wie es klingt. Ich wollte ein paar South-Beats von JD auf meinem Album, weil es momentan einfach auch mein Style ist, aber grundsätzlich ist es ein Westcoast-Album.
 

 

 

 

 

 

rap.de: Dieser Hyphy-Sound, der ja eine Mischung aus South- und West-Sound ist, könnte das ein noch dominierender Sound für deine nächste Platte sein? Was hältst du von diesem Movement?

Daz: Ich habe ja jetzt schon einen Hyphy-Beat auf meinem Album. Ich finde Hyphy muss man verstehen. Die Beats sind über hundert bpm schnell und sollen eine ganz bestimmte Wirkung beim Hörer entfalten. Ihr da drüben in Deutschland müsst einfach rüber kommen, um dieses Hyphy-Movement zu verstehen, genau wie wir zu euch kommen müssen, um europäischen Rap zu verstehen. Aber einen ganz guten Eindruck bietet die gerade erschienene DVD "E-40 Ant The Hype On Hyphy".