Taichi

Wer in den letzten Wochen durch die Straßen von Berlin lief, dem fiel auf, dass der "PSSST" Sticker kaum noch aus dem Stadtbild wegzudenken war, wie die schwarz-rot-goldenen Flaggen und T-Shirts. Nicht selten dürfte sich jemand gefragt haben, wer eigentlich hinter dieser Promo-Aktion steht.

Es ist Taichi aus Berlin, der gerade sein drittes Solo-Album "Top Story" auf Krasscore Records in die  Läden  gedrückt hat. Erst jetzt kann der talentierte Rapper, im Alter von 22 Jahren, deutschlandweit auf sich aufmerksam machen und die erste Single "PSSST" auch per Video präsentieren. Taichi steuert die deutsche Rap-Öffentlichkeit an. Aus diesem Grund sprach rap.de mit dem aufgeschlossenen Berliner, um euch nicht mit offenen Fragen stehen zu lassen.

rap.de: Da du ja trotz jahrelanger Aktivität noch relativ unbekannt bist, stell dich doch erst mal unseren rap.de Lesern vor.

Taichi: Ich bin Taichi und rappe jetzt seit ungefähr 8 Jahren. Ich habe gerade mein drittes Solo-Album fertig gemacht, es heißt "Top Story" und ist ab jetzt überall erhältlich.

rap.de: Was meinst du, woran das liegt, dass du noch nicht wirklich ein Begriff bist, da du eigentlich schon relativ lange dabei bist?

Taichi: Ich arbeite eigentlich erst seit den letzten drei Jahren professionell und straight in dem Sinne. Davor hat man Musik gemacht und jetzt wird es mehr. Mit "Top Story" gibt es bisher auch sehr krasse Resonanzen.



rap.de: Inwiefern? Wie sieht das aus?

Taichi: Ein Haufen E-Mails, die hab ich zwar vorher auch schon bekommen, aber alle Resonanzen, die ich bisher zu dem Album gehört habe, waren sehr positiv.

rap.de: Es ist ja bekannt, dass du sehr früh mit den Kindern der amerikanischen Besatzungstruppen in Zehlendorf in Berührung gekommen bist. Gibt es immer noch Kontakt mit diesen Leuten?

Taichi: Nein, gibt es nicht mehr. Es ist auf jeden Fall eine sehr lustige Frage. Ich bin in der Ami-Siedlung aufgewachsen und dadurch kam es eben, aber ich bin jetzt von dort weggezogen und die meisten sind dort auch weggezogen. Es besteht also kein Kontakt mehr.

rap.de: Würdest du schon sagen, dass durch diese Umgebung deine Affinität zum Hip-Hop gekommen ist?

Taichi: Auf jeden Fall. Ich habe immer mit denen Baseball gezockt, Musik gehört und in dem Alter war man noch sehr leicht für andere Sachen zu begeistern und es hat auf jeden Fall auch gut geklappt bis heute.

rap.de: Und hast du am Anfang sogar englisch sprachigen Rap gemacht?

Taichi: Nein, habe ich nie gemacht.

rap.de: Nach 3 Alben und unzähligen Feature-Auftritten kam ja nun deine neuestes Werk "Top Story" auf den Markt. Wie siehst du selbst deine Entwicklung als Mensch und Musiker?

Taichi: Als Mensch wird man natürlich älter, und als Musiker habe ich mich technisch sehr schnell und rasant entwickelt. Man wird vernünftiger, man hat früher über ganz andere Sachen gerappt und dieses Album ist auf jeden Fall sehr, sehr viel persönlicher als alles, was davor war.

rap.de: Wie alt bist du denn jetzt?

Taichi: 22 Jahre. Ich bin noch ein junger Mensch.

rap.de: Was verbirgt sich hinter dem Namen "Top Story" ?

Taichi: Der Name deswegen, weil es einfach die Top Story ist, und weil die anderen Rapper nur Top Stories erzählen. In Berlin sagt man Top Story zu Sachen, die nicht stimmen. Ich fand "Top Story" auf jeden Fall ganz passend.


rap.de: Ist "Top Story" ein Album, welches dich zu 100 % repräsentiert? Wie hoch sind deine Erwartungen an diese Platte?

Taichi: Zu 99 Komma irgendwas % bin das schon ich auf dem Album bzw. spiegelt es meine Persönlichkeit wider.  Die Erwartungen sind auf jeden Fall hoch. Wir haben hart an dem Album gearbeitet, es ist sehr gut geworden, und da will man dann dem entsprechend auch das Feedback haben.

rap.de: Also bist du schon der Typ, der in keine Characters springt, um eine Platte zu machen. Du stellst dich dann selbst dar, wenn du eine Platte machst?

Taichi: Das auf jeden Fall. Mir wurde etwas in Richtung Dipset vorgeworfen, aber wer sich die Platte anhört und danach immer noch behauptet, das wäre dipset-mäßig, der liegt einfach falsch. Die Stories, die auf meinen Alben erzählt werden, die sind alle wahr und sind auch so passiert. Das ist nicht an den Haaren herbeigezogen, oder nicht richtig können und doch versuchen.


rap.de: Bis auf Jaime featurest du keinen weiteren KrassCore Artist auf deinem neuen Album. Warum?

Taichi: Weil ich KrassCore nicht als meine Crew sehe, die ich unbedingt repräsentieren muss. Jaime ist deswegen drauf, weil ich ihn zum Rappen gebracht habe. Ich werde ihn auch immer krass supporten. Er bringt jetzt über KrassCore sein Album raus, aber mit den anderen Act habe ich gar nicht so viel zu tun. Wie gesagt KrassCore ist mein Label, ich bin cool mit dem Chef, wir machen zusammen Business und mit dem Rest habe ich nicht so wirklich viel zu tun.

rap.de: Ich weiß, dass Tefla aus Chemnitz auf deinem Album ist. Wie konntest du in dazu bewegen, noch mal das Mic in die Hand zu nehmen?

Taichi: Wir haben uns beim Splash! letztes Jahr kennen gelernt und später hatten sie ihre Abschiedstour in Dresden. Wir haben ein bisschen gequatscht und ich fand viele Songs von ihm richtig cool. Ich habe ihn dann gefragt, und obwohl sie ja eigentlich aufhören wollten zu rappen, hatte er voll Bock drauf. Und wir haben dann einfach einen coolen Song gemacht.

rap.de: Wo denn?

Taichi: Das war ein bisschen schwieriger. Er hat bei sich aufgenommen und ich bei mir. Aber wir haben viel telefoniert und dann entstand der Song.

rap.de: Worum geht es in "Geboren Zu Rappen" ?

Taichi: Es ist dieses Real-Ding, man ist zum Rapper geboren, für Rap leben, das krass zu fühlen und es ist ein sehr ehrlicher Song. Der ist cool.

rap.de: Wer hat den Beat gemacht?

Taichi: Djorkaeff.

rap.de: Wer hat denn allgemein eigentlich produziert?

Taichi: Auch überwiegend Djorkaeff & Janek, Beatgees und Beatzarre und MC Mirror von den Creaturen der Nacht.

rap.de: Kobra ist der einzige Feature-Gast, der auf zwei Tracks vertreten ist. Gibt es dafür einen bestimmten Grund?

Taichi: Kobra ist auf jeden Fall ein sehr guter Freund von mir, und dass er auf zwei Songs zu hören ist, war eigentlich nicht geplant. Auf dem einen Song singt er eine Hookline und auf dem anderen Song rappen wir zusammen.

rap.de: In dem Video zu deiner ersten Single "Pssst" hast du ja die gängigen Hip-Hop-Klischees etwas umgedreht. Du hast Tänzerinnen genommen, die etwas mehr Stoff auf der Haut tragen, einen Hund, der gelangweilt in die Kamera schaut usw… Denkst du, dass diese Message bei den Leuten angekommen ist?

Taichi: Ich hoffe, dass es ankommt. Natürlich ist zu befürchten, dass, wenn man nicht mit dem Finger darauf zeigt und es schwarz/weiß irgendwo hinschreibt, die Leute es dann nicht merken und sich einfach nur ein bisschen wundern. Aber es ist cool, dass ihr es ansprecht – dann werden es schon ein paar Leute mehr peilen. Es war auf jeden Fall, der Plan, dass die Leute es sofort verstehen, aber das ist natürlich immer der Plan, und wie es dann wirklich rüberkommt, davon sind immer verschiedene Sachen abhängig. Der eine oder andere Jüngere wird es natürlich nicht verstehen.


rap.de: Wünschst du dir manchmal, dass du in einer anderen Zeit von Hip-Hop an den Start gegangen wärst?


Taichi: Das ist schwierig zu sagen. Natürlich würde ich mir wünschen, dass ich schon früher an den Start gegangen wäre, aber im Endeffekt passt es auch so, wie es ist.

rap.de: Okay, also du kannst gut mit den gegebenen Dingen umgehen?

Taichi: Ich kann mit den gegebenen Dingen der Zeit ganz gut umgehen.

rap.de: Ich bin froh, dass ich schon viel, viel früher mit Hip-Hop in Kontakt getreten bin, weil ich ja sonst annehmen müsste, dass Alles, was jetzt Hip-Hop in Deutschland ist, nun tatsächlich Hip-Hop ist und das ist ja eigentlich so nicht ganz der Fall. Deswegen stelle ich die Frage, ob du vielleicht sagst, dass du schon früher mit anderen Leute hättest arbeiten können, und damit hättest einen anderen Hip-Hop repräsentieren können?

Taichi: Das auf jeden Fall. Ich habe auch früher 96′, 97′ die Sachen krass geliebt, die damals schon die coolsten Sachen waren. Bloß da war ich noch jung und hätte kein unfassbarer Rapper sein können. Man muss ja auch ein gewisses Alter und eine gewisse Reife besitzen, um überhaupt etwas ernsthaft repräsentieren zu können. Ich finde, um einen klaren Weg zu repräsentieren, muss man schon einiges durchlebt haben. Natürlich war die Musik früher cooler, aber technisch ist es jetzt einfach viel, viel besser. Ich bin sehr technisch versiert und deshalb finde ich es auch cool, so wie es jetzt ist.

rap.de: Sind noch weitere Videos bzw. Singles geplant?

Taichi: Ja, alles kein Problem. Die nächste Single ist auf jeden Fall schon geplant. Welchen Song wir für ein Video nehmen, wissen wir noch nicht ganz genau. Wenn die Leute da aber irgendwie Bock haben, etwas dazu zu sagen, können sie es gerne in meinem Forum machen. Wir hören auch auf die Vorschläge und Wünsche der Leute.

rap.de: Wie lange habt ihr für die Produktion des Albums gebraucht? Also wann hast speziell du dir Gedanken über das Album gemacht?


Taichi: Eigentlich direkt nach "Schnell Imbiz", was vor einem Jahr war. Im Sommer / Herbst gab es eine heiße Phase mit Djorkaeff, in der wir sieben oder acht Songs gemacht haben, und der Rest der Songs, mit den anderen Produzenten, hat sich dann über den Rest des Jahres zusammengeläppert. Die heiße Phase bestand eigentlich nur aus zwei Monaten.

rap.de: Gibt es sonst noch etwas auf deinem Album, worauf du besonders stolz bist?
 

Taichi: Eigentlich nur die ernsten, persönlichen Songs. Die Ansagen und so weiter mache ich gerne, und die muss ich auch irgendwie präsentieren, aber die ernsten Themen ansprechen über Freundschaften und ehrliche Musik gibt mir viel mehr auch beim Hören. Das kann man sich auch in 3 Jahren noch anhören.


rap.de: Kannst du auf diese Songs etwas näher eingehen?

Taichi: Es gibt einen Song, der "Königreich" heißt. Der handelt ein bisschen von meiner Vergangenheit. Es ist viel Scheiße passiert mit Freunden, darüber hab ich in dem Song ein bisschen was erzählt.  Dann gibt es einen coolen Song mit Vanessa S., der so "Steh-auf"-mäßig ist. In der Zeit ging es mir schlecht und ich habe diesen Song geschrieben. Mir geht es danach besser, wenn ich einen Song geschrieben habe. Man hat es ein Stück weit verarbeitet. es ist wie ein Reifeprozess. Jeder deepe Song ist irgendwie ein Reifeprozess.


rap.de: Fällt es dir dann auch leichter Musik zu machen, wenn du etwas verarbeiten kannst?


Taichi: Natürlich, also Emotion ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Dadurch entsteht Kunst, dadurch kann Kunst lebendig werden – egal welcher Art. Durch Wut oder Hass können die krassesten Disstracks entstehen, hat man gehört, und durch Trauer, Eifersucht, Liebe sieht man erst, was die Kunst zum Leben erweckt.

rap.de: Bist du ein Rapper, der sich sagt, so, ich fang jetzt an und gehe ins Studio, nehme ein neues Album auf oder entsteht es mehr aus besonderen Situationen heraus?

Taichi: Genau, also ich gehe schon mit dem Gedanken da ran, in der nächsten Zeit werde ich wieder für ein Album arbeiten. In dieser Zeit passieren natürlich auch Sachen in meinem Leben, und dadurch entstehen dann die Songs.

rap.de: Also es ist nicht so, dass du unheimlich viele Sachen parat hast, die du unbedingt sowieso auf ein Album packen willst?

Taichi: Es ist generell so, dass man bei Battle-Songs unheimlich viel zu verarbeiten hat. Es geht auch echt schnell. Aber wirklich diese ernsten Sachen zu machen, da kann man nicht ins Studio gehen und sagen: "Yo, ich mache jetzt einen Song!". Da muss es halt schon irgendetwas geben, damit du etwas sagen kannst.

rap.de: Es ist schon beneidenswert, dass Künstler diese Möglichkeit haben ihre Emotionen ausdrücken. Sei es in einem Bild, in einem Buch, in einem Rap-Text.

Taichi: Das ist richtig. Da haben wir auf jeden Fall einen kleinen Vorteil gegenüber den "Normalos". Aber im Endeffet können die Menschen, wenn irgendetwas passiert, genauso Dampf durch einen Streit oder Sport ablassen. Das ist bei Künstlern einfach ein anderes Ventil. Ich gehe zum Beispiel nicht boxen, sondern nehme mir einen Stift und ein Blatt Papier.

rap.de: Du lebst also für Musik. Lebst du auch von Musik?

Taichi: Das ist eine sehr gute Frage. Das ist immer unterschiedlich. Es gibt natürlich Zeiten und viele Auftritte, da könnte ich von Musik leben, aber dann gibt es auch wieder Zeiten, in denen nicht so viele Auftritte sind, und dann könnte zum Beispiel nicht von Musik leben. In dem Sinne lebe ich nicht von Musik.

rap.de: Fucked dich das ab?

Taichi: Natürlich fucked mich das ab. Wenn ich sehe, was andere Rapper erzählen, was die so für Musik machen und wie viel Geld die ausgeben können, und dann auch noch davon leben können. Ich will jetzt auch damit keine Scheine stapeln. Mir würde es reichen, ein Minimum zu haben, um davon zu leben. Ich brauche nicht viel zum Leben, und es wäre schön, wenn es irgendwann so sein würde, dass ich dieses Minimum, diese Sicherheit habe. Dieses unfassbare Geldausgeben brauche ich eigentlich gar nicht.

rap.de: Gab es Momente, in denen du gerne musikalisch irgendetwas realisiert hättest, was aber einfach nicht machbar war?

Taichi: In dieser Liga, in der ich spiele, ist es natürlich so, dass man an finanzielle Grenzen stößt vor allem bei Videos. Bei irgendwelchen Songs mit Leuten zu arbeiten, da auf keinen Fall. Ich kaufe mir keine Ami-Features und ich bin nicht sauer, wenn ich nicht das oder das Feature habe. Ich würde niemals Geld dafür bezahlen. Natürlich ist es so, wenn es einen finanziellen Rahmen gibt, der nicht ganz so groß ist und man hat krasse Ideen, dann ist es schon schade. Wir können nicht jeden Tag ein Video drehen – bei anderen Labels geht das "zack, zack, zack".


rap.de: Du hast eben von "deiner" Liga gesprochen. Welches ist denn deine Liga?

Taichi: Das ist die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen (lacht). Meine Liga ist auf jeden Fall nicht die Major Liga. Ich habe keinen Major Deal, ich verkaufe nicht hunderttausend Platten. Ich bin auf jeden Fall nicht auf dem Level, was Rap in Deutschland schon hat – verkaufstechnisch.

rap.de: Hast du das trotzdem klar im Auge da in der nächsten Zeit hinzukommen?

Taichi: Natürlich, ich denke, das ist der Traum eines jeden Künstlers. Wer sagt, ich bin underground und will das nicht, der lügt. Jeder will Erfolg und jeder will den Leuten das präsentieren, was er für wichtig empfindet. Ich will auch nicht auf Biegen und Brechen krasse Moves machen, ich will coole Musik machen und wenn es damit klappt, dann ist es cool und wenn nicht, dann nicht. Am Anfang meiner Karriere hatte ich mit Plattenpapst zu tun, hätte ich diesen Weg eingeschlagen, wäre sicherlich auch einiges anders gelaufen und schneller. Ich habe mich aber dagegen entschieden, weil ich eben mein Ding machen wollte. Das finde ich schon wichtig, dass man sich da treu ist und eine Linie fährt.

rap.de: Brich doch mal eine Lanze für Vanessa. Wenn Vanessa in einem Hip-Hop Track auftaucht, sorgt das immer erst mal für viele Diskussionen, ob das nun gut oder schlecht ist, sei mal dahin gestellt. Von daher liegt es jetzt an dir, eine Lanze für sie zu brechen?

Taichi: Ich breche auf jeden Fall gerne eine Lanze für sie. Wenn sie in meinen Augen schlecht wäre, hätte ich nie einen Song mit ihr gemacht. Sie hat eine sehr coole Stimme und in dem Song wirklich eine sehr coole Hookline gesungen. Das Gerede von wegen Pop und dies und das, das nervt einfach. Aber diese Popgeschichten, die sie macht, macht sie eben, wenn sie Bock drauf hat. Für mich ist sie eine sehr coole Sängerin – und auch der Song ist sehr cool. Und ich sehe keinen Grund nicht mit so jemandem zu arbeiten.  



rap.de: Wie kam die Connection?

Taichi: Die Connection kam über Djorkaeff. Wir hatten den Song fertig gemacht. Es fehlte eine Hookline und ich wollte, dass eine Frau das singt. Es sollte auch eine coole Sängerin, eine coole Stimme sein und dann kam es so.  

rap.de: Mit welchen Leuten bist du sonst so unterwegs? Kann man das überhaupt definieren?

Taichi: Ich habe natürlich auch meine Leute. Mit Kobra, Robert Styles, Sentence bin ich cool. Ich bin auch mit anderen Leuten cool, aber will mich ungern in eine Ecke stellen lassen.  

rap.de: Weil du dich nicht in eine Ecke drängen lassen willst, gehörst du sicher auch nicht zu den Leuten, die so großen Stress haben, weil die Szene ja doch ganz schön zerstritten ist?

Taichi: Ich habe eigentlich mit niemandem Stress. Okay, ich hatte vor einem Jahr mal ein Beef mit Michael Mike, aber das ist jetzt auch geklärt. Ich habe eigentlich gegen niemanden etwas. Ganz ehrlich, jeder soll seinen Weg gehen, jeder soll sein Business machen. Ich finde Vieles cool und Vieles aber auch nicht – und ich fühle mich nicht berufen, gegen jemanden einen Song zu machen. 

rap.de: Stell dir vor, du schaffst mit deinem Album den ganz großen Durchbruch und jemand würde dich dann dissen. Wie würdest du antworten? Würde es an dir vorbeigehen? Viele sagen ja, dass sie da drüber stehen  – oder würdest du zurückschießen?

Taichi: Wenn ich jetzt Erfolg habe, und jemand Anderes nicht ganz so viel, und mich deswegen disst, dann wäre mir das, glaube ich, egal. Wenn er aber ein unfassbares Problem mit mir hat, wegen persönlichen Sachen oder Dingen, die mich tangieren, dann würde ich auf jeden Fall antworten, egal wer es ist.  

rap.de: Kannst du dir eigentlich vorstellen in einem anderen Musikgenre zu sein, so wie Sido, der mit Tomcraft einen Song gemacht hat? Oder Reggae?

Taichi: Zu Reggae fehlt mit einfach der gute Bezug. Ich kiffe nicht und da fehlt mir einfach der Draht zu. Techno kann ich mir definitiv nicht antun. Das geht gar nicht. Eigentlich ist Hip-Hop die Musik, die ich fühle und die ich machen will. Vielleicht will ich in 20 Jahren etwas anderes machen und dann werde ich was anderes machen, aber jetzt ist es auf jeden Fall nur Hip-Hop.

rap.de: Ist dein nächstes Album schon in Planung?

Taichi: Auf jeden Fall, das ist schon in Planung. Aber darum soll es jetzt erst mal nicht gehen. Ich denke aber, dass man spätestens nächstes Jahr damit rechnen kann.  

rap.de: Bist du jetzt im Sommer irgendwo zu sehen?

Taichi: Ich bin beim splash! auf der Mzee-Bühne. Es ist zum Album auch eine kleine Tour geplant. Ich habe allerdings noch keine Daten  

rap.de: Hast du noch ein besonderes Anliegen, das du uns mitteilen möchtest?

Taichi: Nicht wirklich. Die Leute sollten sich das Snippet zu meinem Album anhören und dann entscheiden, ob sie es kaufen möchten. Auf jeden Fall nicht runterladen, sondern kaufen.