Martin Jondo

Nach Jahren musikalischer Präsenz als Support von Gentleman und der Veröffentlichung diverser Tunes ist soeben Martin Jondos EP "Are You Really Waiting" veröffentlicht worden, in Kürze gefolgt von dem am 30.6. erscheinenden Debütalbum. "Echo & Smoke" – so der Titel des Longplayers – hat sich auf jeden Fall den oft benutzten, doch selten zutreffenden Titel "lang erwartet" verdient. Und das Warten hat sich gelohnt! Auf den folgenden Seiten erklärt der Sohn einer koreanischen Mutter und eines deutschen Vaters, warum es so schwierig ist auf Deutsch schön zu singen, woher Rastas ihre Dreadlocks haben und warum er eine Zeit lang nichts mit der Reggaeszene zu tun haben wollte.

rap.de: Hallo, erzähl doch bitte erstmal für die Leser von rap.de, die dich vielleicht nicht so gut kennen, wer du bist und was du machst.

Martin Jondo: Ich bin Martin Jondo und ich mache Reggaemusik. Ich habe mit Gitarrespielen angefangen, bin irgendwann auf Reggae gekommen und das hat mich total gecatcht. Irgendwann habe ich begonnen, selbst Musik zu machen und das ist dann immer größer geworden, so mit 18/19 Jahren habe ich mir die ersten Geräte gekauft, dann das erste Keyboard mit einem 16-Spur Sequencer. Bin total drauf abgefahren, dass man da Schlagzeug so billig einspielen kann und so was alles. Dann ist das immer größer geworden und jetzt ist es so, dass ich ein Album fertig habe, einen Produzenten habe, ein Label und ein Management habe.

rap.de: Du hast es gerade schon erwähnt, man hört es auch in jedem deiner Songs, dass Reggae dich gecatcht hat, dass du wirklich addictet bist. Mit welchem Song hat alles für dich angefangen? 

Martin Jondo: Das war "Under Me Sleng Teng". Das war ganz witzig, da war ich so 14, 15 und hatte null Perspektive. Ich habe auf jeden Fall echt derbe Probleme gehabt irgendwie was zu finden, womit ich mich identifizieren kann. Mit meinen Kumpels war alles cool, aber ansonsten, mit dem Rest der Schule, mit den Leuten, die sind immer krass rassistisch zu mir gewesen. Ich habe halt nie einen Punkt gehabt wo ich gesagt habe "Da fühle ich mich Zuhause". Und dann meinte ein Kumpel zu mir „Ach komm, lass mal jetzt hier Drogen schlucken“, und ich meinte „Na gut, ich habe nichts zu verlieren …“

rap.de: "Drogen" heißt? 

Martin Jondo: LSD wollte er nehmen. Einen Tag bevor wir das gemacht haben sind wir bei einem anderen Kumpel gewesen, der hatte ältere Brüder die viele Reggaeplatten hatten. Dann hat der eine aufgelegt und das Lied "Under Me Sleng Teng" kam. Das war das erste, was er aufgelegt hat, und ich habe sofort den Text verstanden. Wie der Typ singt, er nimmt kein Koks, weil das ihn kaputtmacht und verrückt macht, und er raucht keine Zigaretten, weil das Scheiße ist. Alles was er macht ist Gras rauchen. Das haben wir da ja auch schon gemacht, in der Zeit, als Jugendliche. Und dann war das für mich so "Bamm!", krass. Ich habe witzigerweise sofort verstanden, was der gesagt hat, in einer Sekunde ist das Ganze so ins Rollen gekommen, und danach war es für mich total klar. Dann habe ich mir Bücher geholt, die Musik angehört, mir Platten überspielt, und halt wirklich intensiv zugehört, was die Leute zu sagen haben. Besonders die Roots-Leute, wie Peter Tosh mit "Bushdoctor", die halt richtig in die Tiefe gegangen sind, auch von der Philosophie her. Und damit habe ich auf jeden Fall mein Rettungsboot gefunden. Da habe ich mich extrem viel mit auseinandergesetzt und bin dann auch dabei geblieben. 

rap.de: Du machst seit vielen Jahren Musik, du hast vor ungefähr 6 Jahren deinen ersten Song auf den "Elemental" Riddim professionell aufgenommen, hast aber bis heute relativ wenig veröffentlicht. Eine 7", eine handvoll Samplerbeiträge, eine EP und erst jetzt kommt dein Album. Was hat dich so lange von dem Gang ins Studio abgehalten? 

Martin Jondo: Das war schon immer so. Als ich mit Reggae damals angefangen habe war klar, dass es RootsReggae, ConsciousReggae war der mich erwischt hatte, und das ist, finde ich, noch etwas anderes. Da geht´s nicht nur darum, Musik zu machen, sondern es geht um eine Lebenseinstellung. Es war für mich damals nicht wichtig, sofort eine Platte raus zu bringen oder berühmt zu werden oder sonstiges, sondern es war wichtig eine Lebenseinstellung zu finden und diese zu leben. Ich habe immer lange gewartet, mir war es nie wichtig berühmt zu sein oder jetzt hier Killergeld zu machen oder groß zu sein, sondern mir geht´s wirklich um die Sache an sich. Da wollte ich mir wirklich Zeit für lassen, wollte keinen Schnellschuss raushauen. Aber das ist natürlich auch schwer, ich musste viel Geduld haben. Zwischendurch hat man das Gefühl "Ahh, jetzt will ich schnell was machen" und dann dauert es dann doch wieder länger. Es ist aber eine gute Lehre gewesen. Es war auch schwierig für mich, jemanden zu finden, mit dem ich Musik machen wollte. Ich wollte die Musik selber machen, ich wollte das ganze in der Hand halten. Und eben nicht irgendwelche Musiker haben, die irgendwelche Riddims für mich einspielen, ich wollte die Lieder wirklich selbst schreiben. Das hat einfach seine Zeit gedauert und jetzt mit meinem Produzenten Kraans de Lutin sehr gut geklappt.

rap.de: Du hast inzwischen auch eine Band gefunden mit der du dauerhaft zusammen spielen willst. Wie habt ihr euch kennen gelernt?  

Martin Jondo: Den Keyboarder kenne ich noch von damals von der Far East Band von Gentleman. Der Drummer und der Gitarrist sind von der alten Mellow Mark Band. Der Bassist ist auch hier aus Berlin. Uwe, der Drummer, wollte unbedingt mit mir spielen, weil er auch die Drums auf der Albumproduktion eingespielt hat. Er wollte aber auch eine neue Band für sich haben, eine Riddim-Band, eine Backingband. Das haben wir jetzt halt aufgezogen und es läuft richtig gut gerade. Also auch sehr viel Glück gehabt, weil das ist immer das nächste Ding: Man hat immer viele Möglichkeiten mit irgendwelchen Leuten Musik zu machen, aber für mich ist das etwas sehr persönliches. An meinem Tisch sollen nur die Leute sitzen dürfen, die ich wirklich mag und die ich auch wirklich respektiere. Das ist sehr schwierig, man lernt immer Leute kennen die gut Gitarre spielen, das ist natürlich cool aber vielleicht ist er gar nicht der richtige um auch mit ihm zu reisen. Da habe ich Glück gehabt, dass das jetzt alles so auf einmal passt, dass die hier in Berlin sind, das ist richtig perfekt.

rap.de: Du hast es eben schon einmal kurz angesprochen: Du und die Reggaeszene, das scheint ein schwieriges Thema zu sein. Du wirst von der Presse ja auch oft als der deutsche Nachwuchskünstler gefeiert, aber siehst du dich selbst als Teil der deutschen Reggaeszene oder siehst du dich irgendwo ein Stück weit daneben? 

Martin Jondo: Na ja, ich bin hier in Deuschland und so gesehen bin ich auch ein Teil der deutschen Reggaeszene. Da muss man dann fragen, was versteht man unter „deutscher Reggaeszene“? Versteht man darunter nur deutsch singend oder auch einfach nur aus Deutschland stammend? Wenn es darum geht, dann bin ich natürlich ein deutscher Reggaeartist, aber das was ich mache ist international. Auch das, was ich damals bekommen habe, von der Musik aus Jamaika, war international. Das waren Themen, die die Welt damals, natürlich auch extrem Jamaika und Afrika, beschäftigt haben. Es gibt viele Künstler die wirklich auch über die Welt geredet haben. Von daher würde ich selbst mich auch eher als internationalen Reggaesänger bezeichnen, weil auch meine Inhalte eher die Welt betreffen als ein Land. Ich habe zwar diese Lieder, „Der Rebell“ und „Wunderlampe“, gemacht, das sind ja auch die ersten Sachen gewesen, die dann so mehr in die Öffentlichkeit gekommen sind. Vorher habe ich nur englische Sachen gemacht und habe dann irgendwann angefangen auch deutsche Sachen zu machen. Aber ich habe auch recht schnell gemerkt, dass das Deutsche mir nicht so recht zusagt und das es sehr schwer ist, in Deutsch schön zu singen … Es gibt ein paar Leute, die sind richtig gut, aber es gibt auch viele deutsche Sänger und Sängerinnen wo ich sagen muss, das klingt einfach nicht so gut. Ich höre zum Beispiel auch französischen HipHop supergerne, das ist einfach Killer. Das ist zwar eine Sprache, die ich kaum verstehe, ich habe noch so ein bisschen „Restefranzösisch“ aus der Schule, aber wenn ich das höre, habe ich sofort Bilder und gute Gefühle. Deutsch ist eine schwierige Sprache, da muss man wirklich ein Profi sein, alleine schon das Wort „Deutssssssssssssch“, das zu singen ist einfach schwierig. Und ich habe auch gemerkt, dass ich dahin gehen muss wo ich herkomme, ich bin mit englischer Musik aufgewachsen und es ist auch meine Ambition auf Englisch Musik zu machen. Es ist cool wenn man als deutscher Artist deutsch singt und dann ist es auch lokal, hier für Deutschland, richtig gut. Aber wenn man Musik macht und internationale Themen hat und international spricht, dann sollte man auch eine Sprache wählen, die möglichst viele verstehen, weil es sonst einfach ungerecht wird. So weiß ich, dass die Leute in Korea, die Leute in Afrika, auf Jamaika, aus Amerika mich verstehen können.

rap.de: Mal von der Sprache abgesehen sind auch deine Texte im Vergleich mit denen anderer deutscher Artists wesentlich rootsiger, spiritueller geprägt. Worin wurzelt diese Spiritualität? 

Martin Jondo: Das wurzelt echt in dem Reggae, und im dem Bewusstsein dass wir haben. Wir waren damals so 14, 15 Jahre alt und es ist gemeinsam entstanden. Ich habe so 7, 8 gute Freunde, das sind richtig meine Brüder geworden. Wir sind gemeinsam nach Frankreich getrampt und haben da in den Pyrenäen gelebt, in den Bergen. Und anstatt auf Partys zu gehen sind wir im jugendlichen Alter draußen am "Streifen" gewesen, das ist ein Naturgebiet – da, wo die Mauer damals war. Das ist halt totale Natur da. Da haben wir Lagerfeuer gemacht, Djembé [aus Westafrika stammende Trommel, Anm. d. Red.] und Didgeridoo gespielt und uns mit anderen Sachen auseinandergesetzt, Geschichten erzählt, Bücher gelesen. Das war extrem für uns, weil wir auch in der Schule immer die Gruppe waren, die abseits stand von den ganzen Leuten, weil wir uns spirituell interessiert haben, und die anderen halt nicht. Für die waren Partys und Mädchen und Make-Up und so ein Zeugs wichtig, für uns war halt etwas anderes wichtig. In "Gringo" singe ich auch, dass ich in der Bibel lese, im Koran lese, in der Bhagavad Gita [eine zentrale Schrift des Hinduismus, Anm. d. Red.] lese und das war für uns auch die Grundlage. Wir wollten wissen was der Anfang ist, was das Ende ist und wo wir hingehören. Wir haben uns damit oft auseinandergesetzt. Besonders mein bester Freund hat extrem viel gelesen und wir haben viel darüber geredet und geforscht und überlegt. Zum Beispiel über Jesus, was war das für ein Typ? Für uns war irgendwann klar, dass das ein Sadhu [Hinduistischer Mönch, Anm. d. Red.] war.

Oder warum haben die Rastas auf Jamaika eigentlich ihre Dreadlocks und warum rauchen die Gras? Und da war für uns ganz klar, das kommt nicht von Haile Selassie oder von ihrem Reggaetum oder so. In Afrika selbst ist Gras rauchen ja oft total verpönt, kaum einer trägt Dreadlocks in Afrika. Aber Auf Jamaika waren Afrikaner, Chinesen und vor allem auch Inder, da gab es auch viele Sadhus, die diese Dreadlocks hatten und Haschisch in ihrem Shillum geraucht haben. Da sehen wir diese ganzen Parallelen, wie diese ganzen Kulturen ineinander wirken und sich voneinander bedienen und einander geben. Wir haben einfach viele Bücher gelesen und ich glaube das machen nicht so viele Leute. Wenn ich auf Reggaepartys gehe und sehe, bei welchen Songs die Leute die Arme hochreißen. Wenn so Sachen kommen wie "Kill em all, kill em all", "Sag einmal, dass die dem nicht einen bläst", und ich denke mir immer nur (verzweifelt): "Ach, oh Gott, Alter, wenn ihr wüsstet, was die da sagen, ihr würdet euch wirklich schämen, ihr würdet euch wirklich schämen dafür, dass ihr dazu tanzt!" Aber darüber kann ich ja nicht richten, das werden die eines Tages lernen. Haben sie jetzt ja auch, die meisten verstehen immerhin die schwulenfeindlichen Texte. Und jetzt meckern sie alle, weil sie heute zum ersten Mal auf die Texte hören. Wo ich einfach sagen muss: Hey, das ist ein ganz schöner Diss an die ganzen Reggaeartists, dass ihr euch einen Scheißdreck für die Texte interessiert und einfach immer nur mitmacht. Immer nur Grün-Gelb-Rot und Rasta und Müsli fressen, alles super, aber überhaupt nicht in die Tiefe gehen. Und das war halt unser Aspekt, dass wir zumindest versucht haben, in die Tiefe gehen. Bei jeder Musikrichtung, auch bei HipHop, da hast du die, die damit angefangen haben, für die das wirklich ihr Lebensgefühl war und dann hast du die, die jetzt aufspringen und mitmachen und nicht wirklich wissen worum es mal ging. Das ist natürlich immer ein schwieriges Thema.  

rap.de: Das Video zu deiner Single "Are You Really Waiting" läuft jetzt auf MTV, das ist ein ein gewaltiger Schritt in Richtung Mainstream, für Reggae allgemein, aber auch für dich persönlich. Bist du glücklich über diese Entwicklung? 

Martin Jondo: Na klar, mir bringt das auf jeden Fall was und das bringt, hoffe ich, auch der Szene was. Zumindest würde ich glücklich sein, wenn ich es könnte. Das ist für mich auch ein Aspekt, warum ich Musik mache und warum ich es auch gut finde, dass Leute wie Sean Paul gezeigt werden. Die sind zwar viel mehr Dancehall, was es natürlich dem Roots-Sänger viel schwerer macht, auf den Markt zu kommen, aber immerhin wird dieser Dancehall gespielt. Und die Jugendlichen, die jetzt auf die Partys gehen, die lesen oder erfahren so vielleicht mehr über Jamaika, wenn sie ein bisschen älter geworden sind. So öffnet sich das ganze, über so einen Typen der Dancehall macht, kommen die Jugendlichen dann auch wieder zu den Roots. Sonst würden die da vielleicht überhaupt nicht hinkommen. Im Mainstream sehe ich aber auch ein Problem: Ich glaube, dass man den Jugendlichen wirklich alles stecken kann, was man will. Und wenn man jetzt einfach nur noch Countrymusik spielen würde und denen klarmacht dass das jetzt der neue Hype ist, würden alle im Countryoutfit rumlaufen. Insofern bin ich extrem glücklich, dass ich mit meiner Musik, handgemachter Musik aus dem Herzen, da rein darf.

rap.de: Aber du hast keine Angst vor einem "Sellout"? Viele Leute schreien ja schnell, dass Reggae wieder klein werden muss, zurück in die Szene und auf die Dances gehört, und eben nicht auf Viva und MTV 

Martin Jondo: Es ist ja die Frage, was es bedeutet. Es holt ja die Leute auf die Dances. Die Videos von Gentleman haben auch Nicht-Reggae-Publikum dahingeholt, die sich jetzt dafür geöffnet haben, und ich glaube damit hat er einen extrem großen Schritt gemacht. Das könnte eine Dancehallparty niemals leisten. Gerade wenn du von Dancehallparties sprichst muss ich sagen: Die Parties, die wirklich gut sind, die sind ja meistens so klein und so versteckt, da findest du dann auch wirklich die Szene. Ich finde es aber eigentlich besser wenn die Menschheit miteinander kommuniziert und nicht alle nur auf ihrem eigenen Acker hinter ihrer Mauer sitzen und sagen "Bis hier und nicht weiter". Ich finde das schon ganz gut dass sich das alles ein wenig öffnet. Es ist ja auch eher die Frage, was danach passiert. Also nicht jetzt, mit den ersten Videos und allem, sondern was es in 10 Jahren gebracht hat. Ich würde das eher als einen Langzeiteffekt betrachten als so kurzfristig zu sagen "Die Reggaeszene ist jetzt gerade Mainstream". Wer wird ein Fundament hinterlassen? Bei Gentleman war ja auch irgendwann die Gefahr, dass es jetzt auf einmal riesig groß wird und danach wieder abflacht. Das ist aber nicht passiert, weil er seine Leute wirklich catcht mit der Sache, er gewinnt die Leute dazu die davon dann überzeugt sind. Und das ist ja was Besonderes. Und da sehe ich dann schon, dass das einen Langzeiteffekt gehabt hat und insofern würde ich da keine Angst vor einem Sellout haben.

rap.de: Das Bob Marley dein großes Musikalisches und auch spirituelles Vorbild ist, ist kein Geheimnis. Mal von Bob abgesehen, mit welchem Artist, lebend oder tot, würdest du gerne mal eine Show performen? 

Martin Jondo: Ich habe ja schon viele von den ganzen Roots-Artists gesehen, als ich mit Gentleman unterwegs war … Bei Burning Spear mal mit auf der Bühne stehen zu dürfen, das wäre extrem. Das wäre das Oberste für mich, der ist wie ein Großvater für mich. Wir waren noch so jung, da hat der das schon gemacht. Wir haben die Bilder von ihm gesehen wo er noch so ganz kurze Dreadlocks hatte, bei Interviews in Jamaica. Wir haben das richtig aufgesogen und diese Videos immer wieder angeguckt. Das ist für mich ein großer Mann, bei solchen Leuten bekomme ich richtig Gänsehaut, da würde ich das Gefühl haben ich bin gerade gestorben und direkt danach wieder neu geboren worden. Und dann gibt es natürlich Musiker, mit denen ich auch gerne was machen würde. Wyclef Jean, der hat natürlich auch viel poppiges gemacht, aber den halte ich musikalisch für einen großen Typen. Der hat damals echt gute Texte gehabt und gute, rootsige Sachen gemacht. Das ist jetzt natürlich ein Riesenartist, an den man nicht rankommen würde, aber das würde mir auf jeden Fall gefallen, mit dem mal was zu machen. Oder Tracy Chapman, das wäre eine große Ehre.

rap.de: Du bist auch ohne Album schon recht viel getourt, jetzt ist dein Album da – geht´s wieder auf Tour? 

Martin Jondo: Ja, wir hoffen das alles klappt mit der Tour, die für den Herbst geplant ist. Dann sind wir von September bis Oktober komplett auf Deutschland-Tour. Wir haben auch ein paar Dates in Österreich, und auch in der Schweiz. Da freue ich mich auch drauf. Das ist die erste Headliner-Tour, jetzt geht’s los (lacht).

rap.de: Mit wem wirst du unterwegs sein?

Martin Jondo: Mit den "Ruffcats", so heißt meine Band. Außerdem denken wir auch noch über einen Support nach, da müssen wir mal gucken ob wir jemanden finden. Da ist noch nichts konkret.

rap.de: Gibt es noch etwas, was du den Lesern von rap.de mitgeben möchtest? 

Martin Jondo: Ich finde auf jeden Fall wichtig dass Menschen sich gegenseitig achten, respektieren. Das man aufmerksam ist, dass man mitbekommt was in der Welt geschieht. Und das man eben nicht immer nur für sich mit seinen Scheuklappen alles umrennt, sondern dass man hochguckt, den anderen Menschen registriert, die ganzen Geschöpfe und alles. Und mehr Respekt und Demut zeigt, auch der Erde gegenüber.

rap.de: Vielen Dank für dieses Gespräch.