Interview mit Crystal F

rap.de: Was steht denn nach „Lost Tapes“ an?

Crystal F: Danach muss auf jeden Fall was größeres kommen, was dann auch wieder über unseren Vertrieb läuft und nicht so hart limitiert ist. Wird aber auch wieder was von Claus, Arbok und mir zusammen. Das macht am meisten Spaß, jedoch kamen wir in letzter Zeit nicht wirklich dazu, weil wir halt so viele Auftritte hatten. Ich hatte sogar Auftritte in Paris und Prag, weil ich da grad Urlaub gemacht habe und dann da irgendwelche Hardcore Acts aufgetreten sind, bei denen ich natürlich mit in die Show passe und selbst da kamen nach dem Auftritt Leute auf mich zu, die mich kannten und gleich nach Merchandise gefragt haben. Das hat halt ganz andere Ausmaße als dieses straighte HipHop-Ding, aber das sehen viele nicht.

rap.de: Man merkt dir ja schon an, dass dir das ganze enorm Spaß macht. Also warum strebst nicht zumindest du größere Ausmaße an?

Crystal F: Ich finds super angenehm, dass ich nicht Musik machen muss um wieder Geld zu verdienen, sondern, dass ich das so angehen kann, wie ich gerade Lust habe. 2011/2012 war ich schon eine Zeit lang auf dem Trichter, das Ganze auszuweiten und voll professionell anzugehen, aber das hab ich dann doch wieder aufgegeben. Ich mach das weiterhin zum Vergnügen und freu mich, wenn wir irgendwo gebucht werden und wieder rumtouren können und vielleicht mal was extra in die Kasse kommt. Aber das hauptberuflich zu machen, würde mir Kopfschmerzen bereiten. Guck dir doch die Leute an, die es zu ihrer Berufung gemacht haben, die sind dazu gezwungen ein neues Album zu machen, egal ob sie Bock haben oder nicht. Ich kann dadurch halt machen, wozu ich Lust habe und muss mich nicht irgendwie verbiegen um den Leuten zu gefallen.

(photo by: Bastian Harting https://www.facebook.com/bstnhrtng)

rap.de: Das merkt man auch, wenn man guckt mit wem du so zusammen arbeitest. Auf der einen Seite etablierte Künstler, wie Kaisaschnitt, Basstard oder zuletzt Schwartz, aber dann auch wieder mit Leuten wie Duzoe oder ProRipper, die ja beide eher durchs VBT bekannt geworden sind.

Crystal F: ProRipper ist so jemand, der meine Musik seit Jahren feiert und ich weiß, dass ihn „Kunst des Todes“ von mir richtig krass beeinflusst hat. Damit geht er ja auch offen um. Er hat dann irgendwann mal angefragt und mir was zugeschickt und ich hatte Bock darauf. Duzoe hingegen war schon auf Arboks Album mit drauf und ich fand den richtig cool, also hab ich ihn gefragt, ob er nicht auf mein Album auch mit rauf will. Ansonsten hab ich jetzt wohl so den Punkt erreicht, wo auch bekanntere Leute auf mich zukommen. Früher wollt ich niemandem auf die Nerven gehen und wir waren im HipHop-Bereich nie sonderlich bekannt. Aber ich denke mit „X“ habe ich ein gutes Werk hingelegt, das merkt man auch an der Resonanz und daran wird angeknüpft.