rap.de: Du hattest also keinen Druck ein zweites Album zu machen, sondern hast dich erstmal deinen Live-Auftritten gewidmet und dir ein Umfeld geschaffen?
Chefket: Ja, natürlich. Also, man schreibt ja immer, aber ich habe keinen Druck verspürt. Ich habe halt geschrieben und dann habe ich mir gedacht: Jetzt die EP! Und dann war sie da.
rap.de: Die EP war ja schon länger angekündigt, seit 2011 sogar schon.
Chefket: Ja, aber da war noch gar nichts da. Die Idee bestand, aber ich hatte im Kopf schon das dritte, vierte Album fertig. Ich war da einfach zu euphorisch. Das hatte ich schon sehr oft, diese Euphorie-Momente, wo ich dann einfach den Leuten sagen wollte, hey, mich gibt’s noch! Aber ich hatte noch gar nichts gemacht.
rap.de: Wenn das bei dir so ist, dass du schon einen Plan im Kopf hast – unterscheidet sich das Endergebnis dann sehr stark von der ursprünglichen Idee?
Chefket: Eigentlich nicht. Das ist dann schon so, wie ich es mir vorgestellt habe.
rap.de: Das heißt, du hast diese Vision am Anfang und machst dann alles Schritt für Schritt?
Chefket: Genau. Der Moment, wo du dann merkst, krass, jetzt ist es Realität, ist halt Wahnsinn. Du hast diese Idee und verfolgst sie und dann stehst du vor Leuten mit dem Ergebnis. Nach der EP, die jetzt kommt, folgt noch ein Mixtape und danach kommt noch eine EP, die ich gemacht hab, die heißt „Oxidentierung“. Da sind so türkisch-psychedelischen Rockmusiksamples drauf. Das habe ich am 1. Mai gespielt und es war die ganze Zeit so aggressive Stimmung, Mittelfinger Bli Bla Blubb. Und dann hab ich diesen Baris Manco-Track reingehauen. Auf einmal haben alle mitgesungen. Ich hatte es genau im Kopf, erst kommt der Song, dann kommt das Sample mit dem Beat, dann die Lyrics – das war einfach genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Das ist ein Wahnsinnsgefühl, wenn das klappt. Es klappt nicht immer, aber wenn, dann ist es unglaublich. Deswegen machen mir Konzerte auch soviel Spaß. Ich mache lieber so ein ganzes Ding, wo sich ein Thema durchzieht. Sonst ist das so ein loser Song, der irgendwo herumschwirrt, aber so hat er irgendwie noch ein paar Freunde. Die Songs sind dann einfach ein Team.
rap.de: Deine Songs sollen sich also nicht alleine fühlen.
Chefket: Die sind ’ne Gang.