rap.de: Gibt es da denn schon Stoff?
Battleboi Basti: Joa, gibt auf jeden Fall schon Themen, die aber noch nicht ausgearbeitet sind. Mir harpert’s momentan ein wenig an Beats. Wenn das ganze Albumpromogedöns durch ist, muss ich den Leuten mal wieder in den Ohren hängen, dass sie mir wieder Beats schicken sollen. Urlaub hatte ich eigentlich nicht vor zu machen. Vielleicht mal eine Woche nichts tun, gesund werden wär auch ganz cool. Dann geht’s jetzt aber bald wieder los mit arbeiten.
rap.de: Was ist mit Festivals?
Battleboi Basti: Ich bin irgendwo im Saarland auf einem Festival. Auf dem Spack in ich noch und auf dem splash! bin ich nur als Gast. Im Sommer habe ich nicht viele Auftritte, ist aber ganz okay.
rap.de: Darfst du überhaupt schon ohne Mamazettel auf Festivals?
Battleboi Basti: Ich war früher echt selten auf Festivals. Ich war einmal auf dem Melt!, das war 2007. Das war ganz cool. Als ich mit Weekend jetzt auf der Bühne stand auf dem splash! 2012 war ich auch tatsächlich das erste Mal auf dem splash!. War auch super, aber das ist eben auch immer ganz schön anstrengend über vier Tage. Wenn man sich dann auch noch besäuft mit den Leuten… ich hatte am Ende keine Stimme mehr. Ich bin ja mittlerweile auch sehr anfällig beim Saufen. Das Ding ist, du musst nur ein oder zwei Festivals mitnehmen und die dann in geregelten Abständen. Nach dem Festival musst du dir dann außerdem noch so mindestens drei bis vier Tage frei nehmen.
rap.de: In welchem Fach muss Deutschrap deiner Meinung nach noch mal nachsitzen?
Battleboi Basti: Live-Entertainment. Es gibt auf jeden Fall viele, die gut sind, aber es gibt immer noch eine Steigerung. Bei Rap ist das schon ganz schön schwer, die Leute mitzureißen. Trailerpark machen das, finde ich, ganz gut. Die Leute hauen sich da ja quasi fast die Köpfe ein. Das ist durch die Musik und so aber schon fast vorgegeben. Es ist sehr schwer, sich live immer wieder etwas Neues auszudenken. Da muss man hinterher sein. Wichtig ist, dass die Leute unten merken, dass man die Bühne für sich einnimmt. Dass man präsent ist und das Pensum bringt, was du da haben musst. Man muss aber wie gesagt auch immer eine gute Idee dahinter haben. Ich hör mir viele Rapper an, die haben gute Themen und alles und sind echt gut, aber bei mir muss dann immer noch so eine Note erfundener Kram dabei sein oder Image oder sonstewas. Irgendwas, das das Ganze noch ein wenig brisanter macht und dramatisiert.
rap.de: Du bist momentan viel unterwegs. Strengt dich die Promophase an?
Battleboi Basti: Wir haben uns ja vorgenommen, ganz viele Sketche aka Blogvideos zu drehen und die sind halt manchmal echt verdammt zeitaufwendig und werden dann im Endeffekt nicht so gut, wie man das vorher im Kopf gehabt hat. Oder das ganze Hin- und Herreisen. Das dann auch noch alles neben der Arbeit. Ich steh um vier Uhr morgens auf und gehe zum Frühdienst, muss dann danach direkt ein Video drehen, am besten an zwei verschiedenen Orten, da fährste ja in Berlin auch nochmal zu jedem Ort so eine Stunde hin, das ist hier ja richtig ätzend. Dann musst du noch andere Sachen erledigen.. Dann bin ich irgendwann so gegen elf Zuhause, gucke eine halbe Stunde Fernsehen, lege mich hin und schlafe und verpenne dann direkt am nächsten Morgen, weil ich eigentlich wieder um vier hätte aufstehen müssen, stehe dann eben um sechs auf und bin dann um sieben auf der Arbeit. Den ganzen Mai zum Beispiel hatte ich Frühdienst, was aber eigentlich ganz gut war, weil wir dann die Nachmittage nutzen konnten. Dadurch habe ich dann eben extrem wenig Schlaf gehabt, dann auch noch die Alligatoah-Tour.. die war eine Tortur. Die Trailerpark-Tour war aber im Vergleich eine noch größere Tortur. Aber naja, ich habe Ehrgeiz und ich sehe ein Ziel, das dahinter steckt und das läuft nicht schlecht und ich mache immer weiter, bis ich umfalle und in der Klapse lande. (lacht)
rap.de: Du arbeitest die ganze Zeit Vollzeit?
Battleboi Basti: 30 Stunden. Jetzt gerade habe ich Urlaub, aber dann werde ich natürlich krank. Das ging letzte Woche schon los mit Husten und so, dann sollte ich noch bei Rap am Mittwoch Gremium machen, da sitzt du dann aber auch voll krank und haust dir Hustenstiller rein und am nächsten Tag geht es dir dann nur noch beschissener, weil du das ja unterdrückt hast. Symptome zu unterdrücken ist nicht cool. Dann kriegst du die Quittung. Freitag hat es mich dann auch umgehauen, dann habe ich Fieber bekommen und alles und lag dann nur rum.. wie so eine Kartoffel. (lacht)
rap.de: Wirst du eigentlich oft erkannt, wenn du jetzt zum Beispiel hier in Kreuzberg über die Straße gehst?
Battleboi Basti: Nö, echt selten. Seitdem das Ganze mit dem VBT und so läuft, habe ich öfter das Gefühl, ich werde angeguckt. Zumindest gucken die Leute länger. Letztens hat mich zum Beispiel ein Junge in der Bahn angeguckt und dann weißt du ja schon automatisch, dass das die Zielgruppe ist. Der hört bestimmt auch HipHop und der guckt schon mehrere Male und dann siehst du das die ganze Zeit so aus dem toten Winkel: Okay, der guckt. Der guckt ja immer noch. Der guckt ja immer noch… Ich mag das auch nicht, angesprochen zu werden. Aber die Berliner sind glaube ich auch so, dass die dich nicht anquatschen. Auch die Jugend nicht. Dadurch, dass ich als Basti diese Brille trage, sind die meisten sich dann auch nicht sicher, wenn sie mich so privat ohne Brille sehen: Ist er das? Wenn ich nur mit der Brille rumrennen würde, würden mich bestimmt noch ein paar mehr erkennen.
rap.de: Hast du sonst noch etwas auf dem Herzen?
Battleboi Basti: „Pullermatz„. Gerne reinhören, ob gekauft, gedownloadet, legal oder illegal… ansonsten: hört weiter HipHop und kauft am besten noch den ganzen Scheiß drum herum, dann wird diese Musikrichtung weiter am Leben bleiben und es werden immer wieder neue, schöne Künstler wie ich oder andere ans Tageslicht gefördert werden.