Interview mit Köln Porz Asozial

rap.de: Hip Hop hat auf einer Seite in seinem Ursprung eine positive Message. Peace, Love and Unity. Was ist eurer Meinung nach die Aufgabe von Musik? Gibt es auch etwas, dass ihr mit eurer Interpretation erreichen wollt?

KPA: Wir sehen das ein bisschen anders. Es gab schon Tracks von Too Short, Ice Cube, Sir Mix a Lot von 1981, die alles andere als Peace, Love and Unity beinhalten. Rap ist ähnlich wie der brasilianische Samba, jeder kennt nur den kommerziellen Scheiß. Wir kennen alle die History von Rap und Afrika Bambaataa und so, aber das wurde halt Kommerz. Auch Wild Style oder Crushin, das war alles nur Kommerz. Man sollte die Sache mal genauer betrachten – die Gangs in Amerika gab es schon vor Rap. Deswegen gehen wir nicht davon aus, dass Rap nur auf Peace, Love und Unity gegründet wurde, es war jegliche nur eine Art des Raps. Der positive Conscious Rap war besser zu vermarkten. So ist es auch mit MC Hammer, jedem bekannt als einer der ersten großen Kommerziellen, aber wenige wissen, dass der Typ Anfang der 80er schon auf Tapes der Dangerous Cru aus Oakland rappt. Was meint ihr, warum der schon 1987 auf der „Eazy Duz it“ gegrüßt wird, bestimmt nicht, weil er bei MTV war, zumindest damals noch nicht. Der asoziale Rap war schon damals am Start, nur nicht Kommerz. Und heute sieht man ja, was sich durch gesetzt hat. Asozialer Gangsta Rap usw..

rap.de: Wenn man eine negative Wahrheit erkennt und sich dann darüber lustig macht,  nennt man das Ironie. Ist eure Rapmusik ironisch? 

KPA: Danke, ihr habt Köln Porz Asozial echt verstanden. Genau, das ist der Grund, wieso wir KPA leben. Wieso eine Maske tragen? Menschen, die sich hinter Masken verstecken müssen, sind schwach und meistens führen sie andere Menschen in die falsche Richtung. Alle Bösewichte tragen eine Maske – einige Superhelden auch, aber die sind ja auch nicht immer gut. Es gibt nichts zu verstecken, warum auch. Ihr werdet noch sehr überrascht sein, was für Tracks euch auf dem Album erwarten, aber wir denken, es wird euch allen irgendwie gefallen oder euch schockieren.