rap.de: Seit ihr denn Nostalgiker? War vor 12, 13 Jahren alles besser?
DJ Monoton K: Musikmäßig? Nee. Früher gab es geile Sachen, jetzt gibt es immer noch geile Sachen.
MC Digital F: Und die Sachen von früher, die gibt es ja heute immer noch. (lacht) Aber man muss dazu sagen, wir haben diese 100 Kassetten von “Antons Kaos Theorie“, die wir limitiert verkauft haben, alle selber mit Hand gemacht. Wir haben die wirklich mit einer eigenen Tapekopiermaschine kopiert und mit Aufklebern beklebt.
DJ Monoton K: Ja, und das war schon geil, sich in die alte Zeit hineinzuversetzen.
MC Digital F: Ja, das war wie früher. Das haben hier in Berlin früher alle so gemacht. Und dieses Feeling hat man dann auch wieder gehabt. Dieses selber machen. Das ist schon etwas anderes, als wenn man einfach nur seinen Master abgibt und sagt, jetzt macht ihr mal.
rap.de: Bräuchte das Berlin wieder? Dieses Feeling, dass man das Cover selber macht und alles selber bastelt?
MC Digital F: Was Berlin bräuchte, ist Zusammenhalt. Aber das wird es nie geben. Berlin hat keinen Zusammenhalt, das ist das größte Problem. Es schien mal so, dass es diesen Zusammenhalt geben würde, in dieser Berliner Szene. Das war so 1999 – 2000. Da hätte es diesen Zusammenhalt geben können. Aber da ging es auch schon los mit den ganzen Streitereien. Das war eigentlich die Phase, in der der Royal Bunker, der Freestyleschuppen, gerade geschlossen hat und alle angefangen haben, ihr eigenes Ding zu machen. Wenn damals die Leute mehr miteinander kooperiert hätten und alle gesagt hätten, dass man das Ding zusammen macht. Aber sowas funktioniert eben nicht. Das ist auch irgendwie eine Traumvorstellung, die irgendwie jeder mal gehabt hat. Aber sobald das Geld mit ins Spiel kommt oder auch so viele Egos aufeinander prallen, dann wird es für alle Leute ein bisschen schwieriger.
rap.de: Was erhofft ihr euch denn von dem Album? Wollt ihr damit wirklich nur ein Feeling zurück bringen? Oder erhofft ihr euch schon auch Geld?
DJ Monoton K: Ja, Geld ist immer cool.
MC Digital F: Ich hoffe auch, dass damit wieder ein paar Mark in die Tasche kommen.
rap.de: Ihr müsst ja die nächsten sieben Jahre auch irgendwie finanziert bekommen.
MC Digital F: (lacht) Ja, eben. Unser nächstes Album kommt ja wahrscheinlich erst wieder in 12 Jahren raus und das ist ja auch unser einziger Job, den wir haben. Wir spielen ja jetzt auch keine Konzerte. Jetzt gibt es aber immerhin das allererste Musikvideo. Damals haben wir es nicht mal geschafft, ein Video zu machen. Wir erhoffen uns eigentlich, mit „R.A.P“ einfach eine geile Platte gemacht zu haben. Das ist eigentlich die Hauptsache. Mich interessieren die Resonanzen aus dem Freundeskreis sogar mehr, als die aus der Öffentlichkeit.
