Interview mit Schwartz

rap.de: Gibt es auch einen Ausblick auf andere Projekte? Du hattest ja auch mal ein Buch mit Blokkmonsta geschrieben?

Schwartz: Ja, wir haben „Jäger der Nacht“ geschrieben. Das ist der erste Teil einer Trilogie, der ist quasi fertig. Und da sind wir die ganze Zeit am hadern, wer das Ding setzt und wer für das Layout und so verantwortlich ist. Das ist alles ein bisschen problematisch. Das wird ja dann auch über den regulären Buchhandel zu kaufen sein und da überlegen wir eben jetzt noch, ob wir das über einen Verlag verlegen oder ob wir das doch lieber selber machen. Dann müssten wir quasi einen Verlag gründen und diese ganzen Buchpressbindungsgesetze und dieser ganze Scheiß – das ist dann ja noch mal ein ganz anderes Feld.  

rap.de: Macht doch ein E-Book. Ada Blitzkrieg ist damit reich geworden. Hoffentlich, jedenfalls. 

Schwartz: Die sagt mir irgendwas. Hat die nicht irgendwas mit Prinz Pi gemacht? Jedenfalls, E-Books, das ist so eine Sache. Ich bin halt wirklich noch Fan von diesen handlichen Sachen. Deswegen will ich das Ding auch als Heft rausbringen, ich finde das einfach geil. Ich bin auch generell was digitale Sachen angeht sehr Oldschool. Ich bin zum Beispiel auch noch ein CD-Sammler. Ich habe eben auch noch wirklich noch CDs zuhause, und Bücher. Aber ich merke, dass ich da gedanklich wirklich auch ein wenig umschwenken muss. Das Zeitalter wird ja damit erweitert. Blokk meinte auch, dass wir das Ding auch als E-Book rausbringen sollen, aber eben auch auf jeden Fall noch als Taschenbuch, damit man das nachher auch in der Hand halten kann.  Wir haben ja auch noch Fans, die auch noch CDs kaufen.

rap.de: Sonst noch irgendwas zu „Point Noir“? Wir wollen ja jetzt inhaltlich nicht so viel vorwegnehmen, das wäre ja langweilig.

Schwartz: Ja, das stimmt schon. Was ich aber noch anmerken wollte, ist, dass ich den Leser auf jeden Fall dort einbinden will. Wenn ich die ersten zwei, drei Dinger gemacht habe, dann wollte ich schauen, dass ich die Leser mit integriere. Das die Leser und Fans mir dann irgendwelche Ideen schicken, die sie haben und wenn die mich flashen, dann bau ich die mit ein und die werden dann auch als Co-Autor genannt.

rap.de: Ein neues Textverständnis.

Schwartz: Ja, ganz genau. Ich finde sowas eigentlich immer ganz cool. Das hat damals ein Comiczeichner gemacht, Erik Larsen. Ich habe ja früher auch sehr viele Comics gelesen. Das gibt es aber nur in den USA Und der hat damals auch gesagt, dass die Fans dem irgendwelche krassen, abgedrehten Figuren malen sollen und er dann die guten mit einbaut. Und dann hat er tatsächlich eine Figur von einem Elfjährigen mit eingebaut. Heute ist ja dieses Mitschreibeding sehr angesagt. An sich finde ich das cool, aber ich muss auch ehrlich sagen, dass oft eben auch viele Köche den Brei verderben. Und bei diesen richtig krassen Mitschreibeprojekten, wo wirklich jeder Mitschreiben kann, das ist dann auch meistens schlecht. Es gab ja mal den Facebookroman, da konnte wirklich jeder mitmachen. Da haben auch eben die gelangweilten Hausfrauen mitgemacht, deren Männer denen sagen, dass sie schreiben können, damit sie das Maul halten. Das ist dann echt nicht lesbar. 

rap.de: Welche Erwartungen hast du denn an das Ding? Erst mal die erste Auflage verkaufen?

Schwartz: Ja, die erste Auflage ist ja auch erst mal auf 500 limitiert, damit wir eben auch erst mal gucken können, wie es so läuft. Bei allem, was außerhalb des musikalischen Bereiches passiert, weiß man nie so genau, wie das angenommen wird. Wir haben zum Beispiel ein paar alte T-Shirts in massenhafter Auflage und die werden immer noch gekauft. Und dann gibt es die neue Sachen, die irgendwie absolut nicht laufen. Das ist immer wieder ein neues Wagnis. Wenn das gut angenommen wird, dann werden wir auch noch eine zweite Auflage machen. Ich überlege eben auch, wenn das läuft und ich die ersten zehn Bände beisammen habe, dass ich das dann noch mal als Gesammtausgabe in einem Buch rausbringe. Ich habe auch letztens mit dem Inhaber meiner Stammkneipe in Tempelhof geredet, der spielt auch bei dem Video „Jäger und Sammler“ den Paten und der feiert das voll. Ich habe ihm von „Point Noir“ erzählt und er meinte direkt, ich könne bei ihm eine Lesung machen. Ein literarischer Abend.