rap.de: War es nicht genau das, was du erreichen wolltest?
Iggy Azalea: Ja, das ist ein wenig verrückt. Man fängt dann schon an zu grübeln: Ist es wirklich das, was ich wollte? Jetzt allerdings habe ich mich daran gewöhnt. Ich fühle auch langsam, aber sicher die Kontrolle wieder zu mir zurückkehren. Ich möchte nicht klagen.
rap.de: Dein erstes Mixtape von 2011 hast du “Ignorant Art“ genannt. Dein Ziel mit diesem Tape war es laut dir selbst, Leute alte Standards und Ideale hinterfragen zu lassen. Was konkret meintest du mit dieser Aussage? Welches sind die Standards und Ideale die du über den Haufen werfen wolltest? Und ist es dir gelungen?
Iggy Azalea: Manche mit Sicherheit. Ich habe ja deutlich an Bekanntheit dazugewonnen. Ich fühle mich deutlich besser akzeptiert als früher. Ich treffe so viele junge Leute und Fans von mir, die sagen : Du hast das geschafft, ich werde es auch schaffen. Die Ideale, über die ich damals gesprochen habe, waren in erster Linie an die Diskussion gekoppelt, was realer Rap ist und was nicht. Was echte Kunst ist und was nicht. Das ist wie wenn Leute abstrakte Kunst nicht anerkennen wollen, sondern sich beispielsweise nur mit der Renaissance beschäftigen. Nur Bilder ansehen wollen, die sie verstehen und erkennen können. Das ist ja auf die Musik übertragbar. Die sagt Bitch und Shit und so, die erzählt ja gar keine richtige Story – das hat mich immer genervt. Wer sagt denn, was echte Kunst ist und was nicht? Ich mag einfach Musik, die Spaß macht und nicht immer zu 100 Prozent Ernst ist. Das ist für mich auch eine Art Ausflucht aus dem Alltag. Wenn man sich schlecht fühlt, daheim hockt und 30-Cent-Nudeln in sich hineinstopft, will man doch ein wenig Spaß-Musik hören….Und das habe ich mir vorgenommen, genau diese Musik zu machen. Wenn dann jemand behauptet das sei weniger wert, dann stuft er es ja ab. Daher habe ich mir den Terminus “Ignorant Art“ überlegt.
rap.de: Du machst dich mit diesem Titel also über die Kritiker lustig?
Iggy Azalea: So kann man das zusammenfassen, genau.