Gehen wir ein paar Wochen zurück – Zeitmaschine. Es ist Frühherbst in Berlin und Machine Gun Kelly, der bei Diddys Label Bad Boy unter Vertrag steht und wenig später, am 9. Oktober, sein Debütalbum “Lace Up“ rausballern wird, tritt gegen 21 Uhr im Berliner Club Bi Nuu auf. Das Konzert ist das erste von dreien in Deutschland. Wir treffen ihn vor seinem Auftritt im eher spärlich eingerichteten Backstage-Bereich, wo er bereits fleißig daran arbeitet, die Bühne möglichst nicht im nüchternen Zustand betreten zu müssen. Der zugehackte Rapper aus Cleveland begrüßt uns herzlich, dem Interview wohnen auch noch um die 15 Freunde bei, die allesamt zu seiner Crew gehören. Bevor er auf die Bühne geht und mit seiner intensiven Performance alles zerstört, beantwortet er noch artig unsere Fragen.
rap.de: Bist du das erste Mal in Berlin?
MGK: Eigentlich nicht, ich war schon mal als ganz kleines Kind da… aber daran erinnere ich mich nicht. Ich bin aber Deutscher, mein Vater lebte mal hier, er wurde hier geboren. Es ist auf jeden Fall das erste Mal, dass ich hier bin und mich erinnere. Also sagen wir einfach, ich bin das erste Mal in Deutschland.
rap.de: Gefällt dir Deutschland?
MGK: Bin gerade dabei, das herauszufinden. Ich meine, ich habe gehört, dass heute nicht viele Leute kommen… (lacht) Scheiße, ich meine, ich mag Deutschland, weil ich ja Deutscher bin.
rap.de: Ich habe auf jeden Fall schon ein paar Leute draußen gesehen…
MGK: Scheiße, ich bin echt aufgeregt. Egal, machen wir weiter.
rap.de: Wie hast du deine Musikkarriere gestartet?
MGK: Also, eigentlich bin ich ja noch gerade dabei, die zu starten. Meine erste Berührung mit dem Musik-Business war gerade erst, als ich P. Diddy kennengelernt und bei Bad Boy Records unterschrieben habe. Ich bin ein Untergrund-Künstler. Musik ist wieder was anderes, da bin ich schon lange dabei.
rap.de: Wie ist es denn so, Diddy als Chef zu haben?
MGK: Er ist ein echt cooler Typ. Ich kenne ihn, er kennt mich. Aber es ist jetzt nicht so, dass wir zusammen im Studio abhängen, aber wir sind cool miteinander. He’s laced up!
rap.de: Gutes Stichwort. “Lace Up“ ist der Titel deines ersten Albums. Warum hast du das Album wieder so genannt? Ein Mixtape von dir hatte ja schon mal denselben Titel.
MGK: “Lace up“ ist so viel mehr als nur ein Titel, es ist eine ganze Bewegung, die zwischen meinen Fans und mir stattfindet. Hierher zu kommen ist auch einfach nur geil, die Leute müssen nicht mal Englisch verstehen, wissen aber sofort, was “Lace up“ bedeutet. Nur um das geht’s.