Interview mit Blokkmonsta

rap.de: Ist damit für dich persönlich auch eine Zeit beendet, indem du Sachen releast, die weggehen von ursprünglichen Blokkmonsta-Sound?
 
Blokkmonsta: Nein, das würde ich so nicht sagen. Das war jetzt ein Projekt, das mir sehr am Herzen lag, so wie damals die “Desperados“-Platte mit Schwartz, in der wir ein komplettes Western-Szenario aufgearbeitet haben. Oder halt “2050“ mit seinem Endzeitszenario. So ist auch die neue Platte, sie erzählt einen kleinen Film und dazu wird es auch einen kleinen Kurzfilm geben, der knapp 6 Minuten geht und der wird auch für ordentlich aufsehen sorgen. Alles sehr Tarantino-mäßig.  

Samurai: Ich finde, dass auch genau das das Label ausmacht. Sie erfinden sich immer wieder neu und bleiben nicht nur an einer Stelle stehen. Es wird immer wieder was neues ausprobiert, mit immer wieder unterschiedlichen Themen. Das ist bei anderen Rappern nicht so.

Blokkmonsta: Das ist ja auch nicht so, dass wir nach dem Album nur noch per Großhandel unsere Platten releasen oder danach streben, in die Charts zu kommen, das wollen wir ja gar nicht. Danach geht es alles wie gehabt weiter.

rap.de: Du hast auf „Roboblokk“ ein Ice-T Feature. Wie kam das zustande?

Samurai: Bei einer Schießerei (lacht)

Blokkmonsta: Ja, bei einer miesen Schießerei hab ich ihm mal den Arsch gerettet. Nee, Ice-T ist mein totales Vorbild, wegen ihm hab ich auch angefangen zu rappen. Die ersten Raps waren auch auf seine Beats. Hab auch fast genau den gleichen Style gehabt wie er, auch auf englisch. Das wird aber niemals rauskommen. (lacht) Damals hat er eine Show mit Body Count gespielt und ich bin mit Arzt hingegangen, das war so ungefähr 2006, und hab einfach ein paar CDs von mir mitgebacht. In den Backstage kamen wir leider nicht rein, weil dort seine Gorillas standen, aber später kam dann Earnie C, der Gitarrist und guter Freund von Ice-T. Dem hab ich damals CDs und Shirts von mir gegeben, die er auch dankbar annahm. Besonders die Covers, mit den ganzen AKs und Waffen und so. Der hat das dann an Ice-T weitergegeben und irgendwann, als er wieder in Übersee war, hab ich ihm per MySpace geschrieben und dann hat sein Sohn, Little Ice, zurück geschrieben und meinte, er managt den Account seines Vater, weil der selber keine Zeit hat. Daraufhin meinte ich, dass ich Earnie CDs gegeben hab und ob sein Vater schon reingehört hätte. Kurze Zeit später hab ich die Privat-E-Mail von Ice-T bekommen. Also hab ich ihn darüber für ein Feature angeschrieben. Als ich dann das erste mal angerufen hab, hab ich mir gedacht, dass das eh nichts wird mit Features, also hab ich die Telefonate auch gleich aufgenommen und hätte ihn dann als Skit mit auf das Album gepackt. Aber er hat ja dann doch zugesagt, daraufhin hab ich ihm einen Beat geschickt. Ich wollte, das der Track eine richtige Bombe wird, also hab ich gewartet, bis wir das Projekt mit Samurai Sounds in Angriff genommen haben. 80er Jahre passt ja sowieso zur Ice-T-Zeit.

rap.de: Wie sieht es denn eigentlich mit Livekonzerten bei dir aus? Wirst du auch irgendwann mal auf Tour gehen oder gibt es nach wie vor keine Auftritte?

Blokkmonsta: Es gibt nach wie vor keinen Blokkmonsta Liveauftritt. Im Moment fragen soviele an, selbst bei Schwartz kommen jetzt schon die Anfragen, weil er ja der Pressesprecher ist. Die Fragen ihn, weil sie wissen, dass ich sowieso absage. Meine Jungs können den Auftritt gerne machen, aber ich hab da keine Lust drauf. (lacht)

rap.de: Warum nicht?
 
Blokkmonsta: Da gibt es viele Faktoren. Erstens: Ich war noch nie auf einer Bühne. Das heißt, ich hab genauso Lampenfieber vor 1.000 Leuten und wenn dann was schiefgeht, wie zum Beispiel Tonprobleme oder…

rap.de: Text vergessen…

Blokkmonsta: Ja, das ist ja egal, ich hab ja die Maske auf und lass dann einfach Playback laufen (lacht). Aber im Ernst, das ist auch zu zeitaufwendig, sich ein Bühnenprogramm auszudenken oder eine Trackliste zusammen zu stellen, die man auch vor der breiten Maße spielen kann, ohne dass gleich die Kripo anrückt. Oder einen Backuprapper zu suchen. Die Stimme über so einen langen Zeitraum zu behalten, ist halt auch sehr schwer. Das geht im Studio für zwei Tracks, aber danach muss auch mal Pause sein. Das geht auf der Bühne leider nicht. Man wird ja auch älter. Ich sag mal so, ich werd mich jetzt nicht festlegen und sagen, dass ich niemals auftrete, weil vielleicht kommt irgendwann der Punkt, an dem ich auch vor einer großen Masse performe, aber zur Zeit solltet ihr nicht damit rechnen.