Blokkmonsta – Hinter der Maske

rap.de: Wie war das dann, wieder draußen zu sein?

Blokkmonsta: Einfach Unglaublich. Ich war halt ein halbes Jahr in U-Haft in einer Einzelzelle. Als ich rauskam, ging es erstmal direkt zur Familie und meiner Freundin, die die ganze Zeit hinter mir stand. Und dann sofort zum Griechen und dort erstmal ordentlich bestellen. Endlich wieder einen ordentlichen Geschmack im Mund zu haben! Das war schon eine Erlösung für mich.

rap.de: Hast du im Knast Texte geschrieben?

Blokkmonsta: Weil ich soviel Zeit hatte, hab ich angefangen Texte zu schreiben. In dem halben Jahr grade mal 10 Texte, was eigentlich nix ist. Ich hatte soviel Zeit um zu schreiben, aber in meinem Kopf war einfach eine Blockade. Da ging nix. Die meiste Zeit hab ich mir über den Prozess Gedanken gemacht, hab mich gefragt wann es weiter geht, ob ich genauere Informationen zum aktuellen Stand kriege und so.
 
rap.de: Inwiefern ist diese ganze Erfahrung in dein neues Album eingeflossen?

Blokkmonsta: Das Album unterscheidet sich schon von den alten Hirntot-Releases. Es ist viel melodischer. Man kann nicht unbedingt sagen, dass da ein Track drauf ist, der nicht ins Album reinpasst oder der stört. Sehr melodische Musik, aber trotzdem harte Texte. Halt typisch Blokkstil. Ich hab schon den ein oder anderen Track drauf, auf dem man die Hintergründe erfährt.

rap.de: Dein persönlichstes Album bis jetzt?

Blokkmonsta: Das persönlichste Album wird "Roboblokk", woran ich zur Zeit arbeite. Aber das wird mehr einen Soundtrackstil haben. Weniger in die HipHop-Richtung und mehr in die 80er Jahre-Soundtrack-Richtung. Komplett produziert von Samurai-Sound. Der hat halt auch für diverse Chartmusiker schon produziert. US5, Monrose und so. Er arbeitet auch mehr in die Gesangsrichtung.

rap.de: Woher kommt diese neuorientierung bei dir? Ist das der Knastzeit geschuldet?

Blokkmonsta: Das Album hab ich vor dem Knast schon angefangen. Ich kenne halt Samurai-Sounds noch aus der Schulzeit. Wir haben uns schon immer gut verstanden. Er hat auch damals schon ein wenig Rapzeugs produziert und ich hab ihn dabei unterstützt. Seinen ersten Syntheziser hat er auch von mir bekommen. Später hat er dann gemerkt, dass ihm Produzieren mehr liegt als Rappen. Ich feier ja auch die ganzen 80er Jahre-Sounds wie Depeche Mode und deshalb wollte ich auch so ein Album machen. Wir haben uns dann zusammengesetzt und gemerkt, dass es mit meiner Stimme und mit meinen Geschichten, diesen Horrorgeschichten, schon fast den Anschein eines Films hat und so kam das Ganze zu stande.

rap.de: Filme waren schon immer ein großer Einfluss für dich. Das alltägliche Leben wird es ja eher nicht sein, was du in deinen Texten beschreibst…

Blokkmonsta: Nee, meine Einflüsse kommen eher aus den Nachrichten. Die Eindrücke nehm ich halt auf und verarbeite sie in meinen Texten. Aber ja Filme natürlich auch. Ich schau mir sehr viele Filme an und benutze auch viele Samples aus Filmen. Das passt perfekt.