Wir schreiben das Jahr 1997 n.Chr.: Eine erschreckende Nachricht geht durch die Massen. Tone hat seine Gruppe Konkret Finn verlassen. Tausende Fans sitzen trauernd beieinander und fragen sich, wie es in Zukunft nun weitergehen soll. Wird DeutschRap ohne Tone überhaupt existenzfähig sein ?
Glücklicherweise hatte Tone bis dato schon genügend Menschen inspiriert und infiziert, so dass ein Aussterben des deutschen BattleRap nicht in Sicht war. Heerscharen folgten seinem Beispiel und bemühten sich, BattleRap von Jahr zu Jahr zu bereichern und zu prägen.
Wir schreiben das Jahr 2005 n.Chr. und heutzutage weiß man, dass kaum ein Rapper den BattleRap in Deutschland so stark geprägt hat wie Tone. Nicht umsonst wird er selbst von Szenegrößen als der erste Battlerapper Deutschlands und Vater dieser Bewegung genannt.
Nun war es in der Zwischenzeit doch recht ruhig um Tones Person geworden. Seine Fans jedoch hofften Jahr für Jahr auf seine Rückkehr und … 2005 zahlte sich ihre Geduld nun endlich aus. Das Solodebüt „Zukunftsmusik“ steht seit dem 8.8.2005 in den Regalen der Musikläden. Kaum ein Album hatte einen so großen Buzz innerhalb der Szene verursacht. Wieso das Album nun nicht schon früher erschien, warum Iz nicht mit dabei ist und viele andere Frage blieben offen. Doch Tone zeigte sich natürlich bereit, all diese Fragen in einem Interview zu klären.
rap.de: Viele Heads haben das Releasedate deines Debütalbums nahezu herbei gefleht. Wie fühlst du dich denn jetzt, wo das Album auf dem Markt ist?
Tone: Der 8.8. war für mich ein sehr flashiger Tag, weil ich sehr lange an diesem Album gearbeitet hab. Im Vordergrund steht für mich jetzt, dass die Leute das hören können, was ich jahrelang in meinem stillen Kämmerchen veranstaltet hab. Das steht für mich im Vordergrund. Das ist einfach nur ein geiles Gefühl.
rap.de: Die Erwartungen an deine Person waren ja von außen sehr hoch. Hast du da eine Art von Druck verspürt ?
Tone: Den krassesten Druck hab ich mir sowieso selbst gemacht. Ich wusste natürlich, dass es Leute gab, die auf das Album gewartet haben und das empfand ich immer als erfreulich. Was den Druck angeht, da gab es wohl keinen, der den krasser aufbauen konnte als ich für mich selbst das getan habe.
rap.de: Nun bist du ja auf Xavier Naidoos Label Beats around the bush gesignt. Wie ist das zustande gekommen?
Tone: Ich hab den Xavier durch „Schick Mir Nen Engel“ kennengelernt. Das war im Jahre 2002. Durch diese Bekanntschaft kam dann auch diese ganze Fourtress-Sache ins Rollen. 2004 waren wir dann in ganz Deutschland auf Tour gewesen und dabei hat man sich ein bisschen näher kennen gelernt Bis dato hatte ich noch nicht unterschrieben gehabt, suchte jedoch ein Label und so kam es zum Vertrag. Es musste dann einfach so passieren.
rap.de: Am 11.8. hast du ja im Cocoon Club in Frankfurt deine Release-Party gegeben. Die erfuhr sehr großen Zulauf. Wie stand es denn um deine Emotionen, als du auf der Bühne gestanden bist?
Tone: Das war ein sehr krasses Gefühl, da es das erste Mal war, wo ich wusste, dass die Leute gekommen waren, um mich zu sehen. Nicht irgendwie wegen der Vorgruppe oder als Teil einer Sache, sondern es war klar, wenn ich auf die Bühne gehe und die ganzen Leute sehe, dass die alle gekommen sind, um mich zu sehen. Diese Situation war für mich neu. Dazu kam noch, dass es meine Release-Party war und ich mein Album in meiner Heimatstadt Frankfurt vorstellen konnte. Das war auf jeden Fall ein sehr krasses Gefühl. War genial.
rap.de: Obwohl Iz (ehemaliger Partner von Tone bei Konkret Finn, Anm.d.Verf.) im Cocoon Club mit auf der Bühne war, ist kein Featuretrack mit ihm auf dem Album zu finden. Wieso nicht?
Tone: Wir haben musikalisch in den ganzen Jahren nichts zusammengemacht und dieser Spezialeinsatz bei der Release-Party kam zustande, weil wir uns gedacht haben, dass wir, um ein Komplettbild zu zeichnen, eine Zeitreise in die Vergangenheit machen müssen. Es ist jedoch auch nicht ausgeschlossen, dass Konkret Finn hier und da mal wieder ein Ding zusammen macht.
rap.de: Wie war das eigentlich in den vergangenen Jahren, wo du nur durch wenige Features zu hören warst und die Szene von außen betrachten konntest? Hast du dich mit DeutschRap identifizieren können – und hat dich das, was du hörtest, zufriedengestellt ?
Tone: Identifizieren konnte ich mich mit den meisten Sachen auf keinen Fall. Mir war schon klar, dass ich irgendwann was abliefern musste, wo ich auch selbst zeigen konnte, wie ich es für richtig halte. Zuhause sitzen und rummeckern, wie scheiße alles doch ist, das ist nicht mein Ding. Ich setz mich dann lieber hin und mache es dann so, wie ich es für richtig halte, und guck dann, ob die Leute damit was anfangen können oder nicht.
rap.de: Viele Rapper, die heutzutage weit oben stehen, nennen dich als größte Inspiration und Vorbild. Wie fühlt man sich dabei, von solchen Leuten Props zu bekommen ?
Tone: Mich ehrt das natürlich und ich finde es cool, dass die Leute das so offen aussprechen. Es gab eine Zeit, wo gewisse Leute nicht so offen darüber gesprochen haben, die wesentlich offensichtlicher von mir beeinflusst waren. Es fühlt sich gut an und macht einem auch noch mal deutlich, was ich über die Jahre nicht gesehen habe. Ich hab ja nicht gedacht „Ey, du hast da was neues geschaffen. Etwas, das es damals nicht gab…“. Im Nachhinein wird es einem bewusst, dass wir mit „Ich Diss Dich“ was gemacht haben, was es zu der Zeit einfach nicht gab und dadurch vielen Leuten eine Inspiration oder Motivation gegeben haben, da mal zu gucken und klarzumachen, dass da vielleicht doch was geht.
rap.de: „Zukunftsmusik“ besteht jetzt nicht, wie viele Leute vielleicht vermutet haben, nur aus BattleRap, sondern zeigt sich akustisch sowie thematisch sehr flexibel. Mussten noch einige Jahre ins Land gehen und Tone erstmal reifen, bevor solch ein Album zustande kommen konnte ?
Tone: Als ich mich 1997 von Konkret Finn getrennt habe, hat für mich auch menschlich ein Kapitel geendet, da ich für mich wusste, dass ich mich weiterentwickeln muss. Ich war einen Film gefahren, der für eine gewisse Zeit cool war, aber ich habe auch gespürt, dass da irgendwie noch mehr ist. Das herauszufinden und auch in der Lage zu sein, das textlich umzusetzen, hat halt eine gewisse Zeit gebraucht. Daher kommen jetzt auch die ganzen anderen Seiten, wo nicht nur Battle-Texte, sondern auch irgendwelche spezifischen Themen aus dem Leben, die mir sehr wichtig sind, vorkommen. Für mich war klar, dass ich ein Album wollte, das mich als Mensch reflektiert, und nicht 17 mal „Ich Diss Dich“ in grün. Das wäre für mich einfach nicht das gewesen, was ich ausdrücken wollte.
rap.de: Auf deinem Album hast du nicht nur Features aus dem HipHop-Bereich drauf. Neben Bintia und Xavier findet man auch die Opernsängerin Pari Samar. Wie kam es zu dieser außergewöhnlichen Zusammenarbeit?
Tone: Es war so, dass der Song auf einem Sample von „Carmen“ (Oper, die weltweit aufgeführt wurde, Anm.d.Verf) beruht. Das stand dann erstmal und dann kam es, wie der Zufall es so will, dass der Feedback (Produzent vom Ulteamate Team, Anm.d.Verf) die Frau über 50 Ecken kannte und dann einfach mal gefragt hat, ob sie sich vorstellen könnte, da was zu machen. Das ist ja jetzt auch nicht irgendeine Opernsängerin, sondern die originale „Carmen“, die das weltweit aufgeführt hat. Wir haben uns dann mit ihr getroffen und ich hatte einen radikalen Stock im Arsch. Das ist ja eine Dame von circa 60 Jahren und man steht da vor einem Weltstar. Aber sie war obercool und aufgeschlossen für diese Sache und dann hat das tatsächlich geklappt.
rap.de: Deine erste Single „Reimroboter“ zeigt sich akustisch stark beeinflusst von elektronischer Musik und bekommt somit einen starken Back-in-the-days-Touch. Wolltest du mit einem Song zurückkehren, an dem dich die Leute sofort fest machen konnten?
Tone: Eigentlich habe ich mir da im Vorfeld nicht solche Spezialüberlegungen gemacht. Ich habe nur den Loop gehört und sofort gemerkt, dass man da brutal drauf flowen kann. Zumal es mir wichtig war, die Sache auch textlich rund zu machen und auf diesem futuristischen Kraftwerk-Ding passte dann der „Reimroboter“ mit seiner ganzen Technik sehr cool. Es ist vom Sound ja auch was ganz Anderes und orientiert sich eher in die Elektro-Richtung. Es ist irgendwie on-point. Auf der einen Seite weist es in die Zukunft, andererseits aber kommt es aus der Vergangenheit. Das passt dann auch schon auf mich.
rap.de: Da du nun über BMG / Sony verlegt wirst, stehen dir ja viele Möglichkeiten offen, was die Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstlern und Produzenten betrifft. Warum hast du das komplette Album von dem Ulteamate Team produzieren lassen?
Tone: Es war wichtig für mich, mit den Jungs zu arbeiten. Ich bin mit denen musikalisch aufgewachsen, wenn man so will. Ulteamate besteht aus A-Bomb, Combat und Feedback. A-Bomb und Combat waren früher bei den Asiatic Warriors (D-Flame, Tone und Azad, Anm.d.Verf.) und Feedback war der DJ von Konkret Finn und seit diesen Tagen kennen wir uns auch schon. Insofern wissen die genau, was ich will. Man kennt sich einfach. Es war klar, dass sie auf diesem Album mit dabei sein werden. Wir haben uns gegenseitig die Zeit gegeben zu reifen und zu wachsen, in jeder Hinsicht, und haben dann gemeinsam was Cooles produziert.
rap.de: Mit Düs-man hast du auf deinem Album auch einen türkischen Vertreter. Frankfurt ist ja bekanntlich ein kultureller Schmelztiegel. Findest du es wichtig, dass Künstler diese kulturellen Einflüsse mit in ihre Musik einarbeiten?
Tone: Ich kann jetzt nicht für Künstler im Allgemeinen sprechen, aber ich finde, dass es wichtig ist, wenn man in einem Umfeld ist, wo es sich einfach so darstellt. Meine Freunde sind Türken seit eh und je, genauso wie Marokkaner, Jugoslawen, Italiener und sonstiges. Das ist einfach ein natürlicher Prozess, dass diese ganzen Kulturen oder die Erfahrungen, die man mit den Jungs macht, mit einfließen. Wenn du irgendwo herkommst, wo halt keine Ausländer sind und du nur mit deutschen Jungs rumhängst und dir dann irgendwelche Quotentürken in dein Produzententeam holst, um nach außen cool zu wirken, find ich das falsch und unangebracht. Aber ich finde es wichtig, dass man einfach komplett offen ist, und das macht ehrliche Musik sowieso aus, dass man das Umfeld, das einen geprägt hat, in der Musik auch ausdrückt und dadurch fließen diese ganzen Sachen automatisch ein. Mein Produzententeam Ulteamate (A-Bomb, Combat und Feedback, Anm.d.Verf.) besteht komplett aus Türken und daher ist es auch kein Zufall, dass es da orientalische Einflüsse bei den Beats zu hören gibt. Speziell dann auch noch bei „Tanz Für Mich“, wo Düs-Man gefeaturet ist. Das ist für mich eine natürliche Sache.
rap.de: „Schick Mir Nen Engel“ mit Xavier Naidoo ist ja ein sehr persönlicher Song. Hat dir der Track geholfen, deine Vergangenheit aufzuarbeiten und bewirkte das etwas an deinem emotionalen Zustand ?
Tone: Das ist eigentlich jedesmal so. Wenn man ein gewisses Thema aufgreift, das einen beschäftigt, die richtigen Worte dafür findet und am Ende ein Lied hat, dass einem voll aus der Seele spricht, danach geht es einem immer auf die eine oder andere Weise besser. Bei „Schick Mir Nen Engel“ und „Du Brauchst Mich“ speziell war es so gewesen, dass das ja die ersten Texte gewesen sind, die für das Album entstanden sind. Ich hab die ’97 geschrieben, was zu der Zeit war, als ich mich von Konkret Finn getrennt habe. Das war eine sehr intensive Zeit, wo sich in meinem Kopf alles verändert hat und ich alles neu sortieren musste. Daher sind das zwei Schlüssel-Tracks dieses Albums, da die gewisse Prozesse und Situationen beschreiben, ohne die das Album auch nicht entstanden wäre.
rap.de: Auf deinem Track „Du Brauchst Mich“ nimmst du die Position einer Droge ein und versuchst, den Konsumenten von deiner Nützlichkeit zu überzeugen. Wie kamst du auf die Idee, diese unorthodoxe Variante zu wählen?
Tone: Das Ding war, dass es für mich zum einen leichter war, tiefer in das Thema einzutauchen, ohne zu sehr in diese Opferrolle zu kommen, die es einem ab einem bestimmten Punkt nicht mehr möglich macht, weiter zu kommen, weil man es vielleicht zu erbärmlich findet, wieweit man da von etwas abhängig ist und in welchem Verhältnis man zu dieser Sache steht. Das war erstmal das Ding. Außerdem fand ich es im Endergebnis um einiges interessanter, als es im Zeigefinger-Style rüberzubringen, von wegen „Trinkt keinen Alkohol und so. Das ist nicht gut. Raucht keine Joints“. Das hat mich schon immer gelangweilt und deswegen war das eine Methode, da tiefer einzutauchen und gleichzeitig alles interessanter zu machen.
rap.de: Der Track „Griff Nach Den Sternen“, den Bintia in der Hook begleitet, hat enormen Zuspruch erhalten und viele der Zuhörer emotional sehr ergriffen. Wolltest du mit diesem emotionalen Song zeigen, dass ein harter Kerl keine Scheu davor hat, auch mal sein Innerstes Preis zu geben und somit auch seinen weichen Kern zu zeigen ?
Tone: Mir ging es bei keinem Lied darum, etwas zeigen zu müssen. Bei mir entstehen Texte aus einer Notwendigkeit heraus, für mich selbst. Wenn ich spüre, dass da etwas ist, was mich beschäftigt, dann schreibe ich ein Lied darüber. Bei dem Song wird man beim ersten Hinhören vielleicht denken, dass es sich um eine Beziehung zwischen Mann und Frau handelt, aber das war nicht ausschließlich die Inspiration für den Text gewesen, sondern teilweise auch Freundschaften, die nicht funktioniert haben. Es kam aber schon straight from the heart, auf jeden Fall. Zu Konkret Finn-Zeiten hätte ich mich nicht getraut, so gewisse Dinge auszusprechen, wo man dann hätte sagen können „Was ein Weichspüler“ oder „Was ist denn mit dem jetzt los?“. Aber so was hat für mich dann auch das Album ausgemacht.
rap.de: Was sich bei deinem Album sehr auffällig zeigt, ist die Tatsache, dass du keine Schimpfwörter gebrauchst. Kommt das mit dem Reifeprozess, dass man so etwas hinter sich lässt? Hast du dabei auch die Jugend im Hinterkopf?
Tone: Ob das Vokabular jetzt für die Jugend schädlich ist, war kein vordergründiger Gedanke von mir. Aber ich glaube, dass ich reim- und aussagetechnisch mich vielleicht so entwickelt habe, dass gewisse Radikalwörter einfach nicht mehr notwendig sind, um eine Sache drastisch auf den Punkt zu bringen.
rap.de: In „Würd Ich Nicht Rappen“ sagst du, dass du durch Rap deine aufgestauten Aggressionen abbaust. War das schon immer so?
Tone: Absolut. Auf jeden Fall. Für mich ist es eine Ausdrucksform, mit der ich es schaffe, gewisse Dinge einfach auf den Punkt zu bringen. Du wirst das merken, wenn du irgendwo unterwegs bist und dir ein paar Leute auf den Sack gehen. Du peilst eigentlich die Unverschämtheit erst 10 Minuten später, wenn die Person vielleicht nicht mehr da ist, und dann hast du voll den Hals. Dann ist irgendwas in dir drin. Das kannst du dann mit dir rumschleppen, das an irgendeiner Person, die gar nichts dafür kann, raus lassen oder einen Weg finden, dieses Gefühl zu kanalisieren und es rauszubringen. Wenn man es dann schafft, durch Rap etwas zu erschaffen, was andere Leute wieder turnt oder motiviert, dann ist das nur geil. Das beschreibe ich ja auch noch mal auf „Magische Worte“. Es ist schon Magie auf eine bestimmte Weise, wenn du was Negatives in etwas Positives verwandeln kannst, wobei dieser Grad zwischen positiv und negativ da sehr dünn ist, aber er ist mir sehr bewusst. Vielleicht hat das auch etwas damit zu tun, dass ich nicht soviel schimpfe und soviel fluche wie ich es vielleicht früher gemacht hab. Ich bin der Meinung, dass man für alles, was man sagt, auch Verantwortung tragen muss und sich nicht hinter einem Spiel, was da „BattleRap“ heißt, verstecken kann. Es gibt Regeln, die darüber stehen: Regeln des Lebens, die für jeden gelten und die Regel, die ich da für mich sehr ernst nehme, ist die, das ich für das, was ich sage, Verantwortung übernehmen muss. Und deswegen denke ich darüber nach, was ich sage.
rap.de: Auch auf dem splash!-Festival hast du dieses Jahr als Solo-Artist das erste Mal performt. Wie war denn dabei dein Gefühl?
Tone: Ich fand ’s geil. Ich hab es aber, muss ich gestehen, ein bißchen größer in Erinnerung. Ich war 2001 da gewesen und damals waren radikal mehr Menschen da, aber ich denke, das lag auch ein bisschen an dem Wetter. Einen Tag, bevor wir gekommen sind, – oder sogar am selben Tag – muss es unfassbar geregnet haben. Es war eine einzige Schlammschlacht. Als wir ankamen, sind wir erstmal bis zu den Knöcheln komplett im Acker steckengeblieben. Aber es war geil gewesen. Ich bin ja erst auf der großen Bühne aufgetreten und dann später noch auf der Mzee-Bühne, so im kleineren Kreis. Für mich war es das erste Mal und daher eh etwas Besonderes, vor den Leuten spielen zu können. Hat Spaß gemacht.
rap.de: Wie wird es denn nun mit Fourtress weiter laufen? War die Tour ein einmaliges Zusammenkommen oder wird man in Zukunft weiterhin zusammen arbeiten?
Tone: Da kann man definitiv noch was erwarten. Den Zeitpunkt kann ich jetzt noch nicht sagen, aber wir werden ein Album und eine Tour machen. Da geht noch einiges.
rap.de: Wie sieht es denn jetzt mit dem Brothers Keepers-Projekt aus ? Bist du da noch weiterhin für zu haben und involviert ?
Tone: Das weiß ich nicht, was da weiterhin geplant ist und was da abgeht. Bei dem letzten Ding war ich auch nicht mit auf Tour gewesen. Ich hab da nur einen Viertakter bei einem Lied abgeliefert, war da jedoch nicht mit dem engsten Kern mit auf Tour und bei Interviews dabei. Ich bin so etwas wie ein Außenmitarbeiter. Ich hab da meinen Teil zu abgeliefert und was da nun in Zukunft kommt, weiß ich nicht genau.
rap.de: Wie stehst du zu dieser Sache im Allgemeinen? Findest du es für Afro-Deutsche wichtig, dass sie ihre Meinungen und Probleme so in die Öffentlichkeit tragen?
Tone: Ich finde es schon ein sehr wichtiges Thema, einfach auf Rassismus im Allgemeinen aufmerksam zu machen und dafür zu sensibilisieren. Wobei ich vom Konzept her der Meinung bin, dass man es gleich, so wie es jetzt bei Brothers Keepers gemacht wurde, hätte machen sollen, so dass es nicht so ein ausschließliches Schwarzen-Ding ist. Diese Thematik betrifft einfach viele Leute. Dadurch wird das Sprachrohr in meinen Augen ein viel kräftigeres.
rap.de: Wie sieht es denn nun in der Zukunft aus nach „Zukunftsmusik“? Was können die Leute noch von dir erwarten?
Tone: Das war jetzt der erste Schritt. Jetzt geht es erst richtig los. Tone ist jetzt richtig am Start. Da kommt noch einiges.
rap.de: Am Ende hast du noch einen Moment, um ein paar Worte an die rap.de-Leser/innen zu richten.
Tone: Ey, yo, what the fuck is up. Hier spricht Tone, der Reimroboter, und ich hab folgenden Rat für euch: Wenn ihr Träume habt, lasst euch nicht abbringen, sondern zieht euer Ding durch. Träume sind das Wichtigste, das es gibt. Wenn ihr sie aufgebt, dann seit ihr für immer abgeturnt. Also denkt immer dran, zieht euer Ding durch und gebt einen Dreck. Rock that shit!