Gestern abend ging die erste Staffel der Serie „4 Blocks“ zuende – Zeit für ein Fazit, das schon spätestens nach den ersten beiden Episoden eigentlich feststand. Endlich eine deutsche Serie, die nicht aussieht wie Horst, oder, noch schlimmer, „Tatort“. Endlich eine gute Story, starke Charaktere, und das alles auch noch filmisch gut umgesetzt.
Und es wird noch besser: Dass „4 Blocks“ so anders als das meiste ist, was auf deutschen Landen ins Kino, Fernsehen oder auf Streamingplattformen kommt, liegt zu einem guten Teil – an Deutschrap. Genauer gesagt an Massiv und Veysel. Vor allem letzterer überzeugt als skrupelloser, machtgeiler Abaz.
Wir brauchen nicht darüber zu reden, dass Kida Khodr Ramadan, der seinen Bruder Toni und damit den „Paten“ der Großfamilie Hamadi spielt, ebenfalls einen großen Anteil am Gelingen der Serie hat. Aber der junge Mann gehört ja irgendwie auch zum Rapkosmos – wer seine Instagramstories verfolgt, weiß das. Außerdem hab ich ihn mal bei Rap am Mittwoch gesehen. Zählt.*
Natürlich findet man auch bei „4 Blocks“ was zu meckern, wenn man will. Klar ist nicht alles hundertprozentig authentisch, klar kommen auch mal ein paar Klischees in der Serie vor. Man kann auch kritisieren, dass hier schwerkriminelle Strukturen in einem romantisierenden Licht gezeigt werden – was man ungefähr jedem Film des Gangsta-Genres vorwerfen könnte.
Aber insgesamt ist „4 Blocks“ einfach absolut DAS Format in der deutschen Filmlandschaft, das am nächsten dran ist am sagenumwobenen Straßenmilieu. Und damit an dem, wovon so viele Raptexte nach wie vor handeln. Ohne Fremdscham, dafür sehr unterhaltsam.
Wer es sich noch nicht reingezogen hat – nur zu. Pro Tipp: Einfach bei Sky Enternainment Probemonat für 1 Euro holen – und ruckelfrei und ganz legal die sechs Folgen der ersten Staffel gucken.
*Frederic Lau ist natürlich auch super als Vince. Passt aber an der Stelle nicht so gut in meine „Deutschrap rettet deutsche Serien“-These, deshalb nur hier der Vollständigkeit halber.