„Wenn er finanziell bessere Möglichkeiten hätte, wenn er glaube ich ein besseres Equipment hätte, könnte das riesig, gigantisch sein, was der zum Beispiel produziert…“ – pflegte ein Frauenarzt in unserem Interview über den jungen Produzenten Asadjohn zu sagen. Wenn Asadjohn mal nicht für seine eigene Rapcrew Halbnormal produziert, dann nimmt der Berliner mit der deutschen Trap-Queen Haiyti aka Robbery spontan Tracks auf oder schickt den verschiedenen Mitgliedern Cosmo Gang einige Beats zu. Für Producer’s Mind erzählt er von drei, für ihn persönlich wichtigen, Instrumentals.
Halbnormal – Solange:
Halbnormal ist meine erste Rapcrew, die auch heute noch aktiv ist. Chari, Ronson und ich haben uns durch ein Schulprojekt kennen und lieben gelernt. Wir hatten bis dato eine CD in einer Schülerzeitung und zwei Tapes im Internet veröffentlicht. Mit Halbnormal habe ich angefangen, das Musikmachen ernst zu nehmen und obwohl wir dachten, wir werden alle Rapstars mit dieser Crew, war es doch eher wie eine Art Trainingscamp, das uns allen viel gebracht hat. Der Beat zu „Solange“ ist vor ca drei, vier Jahren entstanden und war für mich der erste Beat, auf den ich stolz war.
Albert Parisien, Johny Space & Genz – Alle meine Haare sind wavy:
Ich war damals im Urlaub in Asien und Albert Parisien hatte mich angehauen, ihm schnell einen Beat zu schicken – für eine besondere Idee, die er gerade hatte. Damals kannten wir uns noch nicht so richtig. Ich war komplett unbekannt und wollte mir diese Chance natürlich nicht entgehen lassen. Also hab ich alles zusammengekratzt und ihm mit einer lahmarschigen Internetverbindung ein Beatpaket zugeschickt. Ein paar Tage später kam der Song zustande – und ist in meinen Augen ein kleiner Hit geworden. „Alle meine Haare sind wavy“ bekam ein schickes Artwork von enu, eine handvoll Remixe und am Ende noch einen Cosmogang XXL Remix. Später haben wir zusammen die „Future Lean“-EP gemacht, auf Albert Parisiens kommender„Highway Chronicles“-EP habe ich auch zwei Tracks produziert. Alles erreicht.
Haiyti aka Robbery – Pete Doherty:
Haiyti kommt wie aus dem Nichts nach Berlin, ruft mich an und sagt: „Lass uns jetzt ein Mixtape machen, ich bin extra hergekommen. Wann können wir heute aufnehmen gehen?!“. Und ich denke mir nur: „Wo soll ich jetzt ein Studio herzaubern???“. Zu der Zeit habe ich nicht mehr im Studentenwohnheim gewohnt, wo jeder herkommen konnte, der Musik mit mir machen wollte. Dementsprechend hatte ich auch keine Aufnahmemöglichkeiten parat. Nach ein paar Anrufen konnten wir endlich zu Toyfel & Retardo ins Studio und mussten erst einmal nach Potsdam fahren. Es war ein gemütlich eingerichtetes Studio und mit gemütlich eingerichtet meine ich dreckig und unaufgeräumt. Aber alles funktionierte einwandfrei und der Song entstand wie von Geisterhand in circa 30 Minuten. Anschließend haben wir mit einem Smartphone direkt ein Video gedreht. Haiyti meinte sofort: „Das wird meine erste Single“. Den Rest des „City Tarif“ Tapes haben wir dann anschließend bei mdmx im Studio aufgenommen. Das Tape kannst du dir hier anhören.