Lange hat Kay One den Rapmedien keine Interviews mehr gegeben. Seit seinem umstrittenen Weggang von EGJ hatte er überhaupt immer weniger in einem Rapkontext stattgefunden. Sein letztes Album „Rich Kidz“ verlegte den Schwerpunkt von Skills auf Pop, von frecher Battle-Attitüde auf Liebessongs für Teeniegirls. Damit ist bekanntlich Schluss. Oft genug hat Kay angekündigt, dass sein neues Album „Jung genug um drauf zu scheißen“ sein bisher härtestes werde. Hart hin oder her – jedenfalls ist es wieder ein Release, den man getrost als Rapalbum bezeichnen kann. Und allein diese Tatsache liefert jede Menge Gesprächsstoff.
Wir trafen uns mit Kay in Düsseldorf, um mit ihm über sein neues Album, seine wiederentdeckten Qualitäten als Rapper, sein Verhältnis zu Rap als Musik und Kultur und seinen Flirt mit der Schein- und Glitzerwelt fernab von Doppelreimen und Skills zu sprechen. Die Geschichte seiner Trennung von Bushido und Shindy wurde ja bereits an anderer Stelle ausführlich behandelt, wir haben uns lieber auf die Themen fokussiert, die in einem direkten Zusammenhang mit Kays Musik, insbesondere seinem neuen Album „J.G.U.D.Z.S.“ stehen. Natürlich hat es uns auch interessiert, warum er auf dem Vorgänger seine Rapskills so krass vernachlässigt hat und warum er sich in die DSDS-Jury zu Dieter Bohlen gesetzt hat.