Samstag, 5. April 2025
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Hammer & Zirkel verschieben Album

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Schlechte Nachrichten erreichen uns heute aus Ostberlin: Das Hammer & Zirkel-Album "Sex Sells", das am 25. November erscheinen hätte sollen, wurde erneut verschoben, dieses Mal auf unbestimmte Zeit. Es soll nun erst 2012 erscheinen, wie das Management heute morgen mitteilte.

Es ist bereits die zweite Verschiebung, denn ursprünglich war "Sex Sells" für den 6. Oktober angekündigt worden – und nicht als Album, sondern als EP.

Gründe für die Verschiebung wolle das Erzieher-Duo derzeit nicht nennen, so das Management weiter. Produzent Sneezy wird immerhin mit den folgenden, allerdings wenig aussagkräftigen Worten zitiert, in denen er sein Bedauern zum Ausdruck bringt: "Wir entschuldigen uns bei unseren Fans und bedauern diesen Schritt, aber das Album ist in diesem Moment noch nicht geschlechtsreif und kann erst im nächsten Jahr den Markt bumsen."

Auch in einem Telefonat mit rap.de wollte Sneezy nicht näher auf die Hintergründe der erneuten Verschiebung eingehen. Dafür bestätigte er aber, dass das Format von "Sex Sells" sich verändert hat und dass das Album bereits fertig sei. "Ursprünglich haben wir es als EP angedacht, aber dann wurde doch unser drittes Album daraus, mit Features und allem drum und dran. Das Album ist komplett fertig aufgenommen, auch die Videos sind schon gedreht."

Klingt so, als ob die beiden schweren Jungs da etwas Größeres vorhaben, das möglicherweise mehr Vorbereitungszeit braucht. Oder Rapper Hammer wurde gegen seinen Willen auf Diät gesetzt und schmollt jetzt.
Wie auch immer – lassen wir die Spekulationen. Sobald es handfeste Neuigkeiten zum Thema gibt, werden wir es vermelden.

Hier seht ihr nochmal das formidable Video "Hammertime", das im Sommer erschienen ist:
 

FBI beobachtet Rap

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Rap ist gefährlich und somit nichts für Bitches und Kinder, rappte mal ein gewisser Kool Savas vor etlichen Jahren. Es ist zwar nicht anzunehmen, dass das Federal Bureau of Investigation (FBI) davon jenseits des großen Teichs etwas mitbekommen hat. Trotzdem scheinen die Herren Kriminalbeamten dort diese Auffassung zu teilen.

Wie sonst ist es zu erklären, dass im aktuellen Jahresbericht des FBI nicht nur Stammkunden der Ermittler wie die Hell's Angels, die Bloods und deren Freunde von den Crips auftauchen, sondern auch die Fans der Insane Clown Posse, die unter dem Namen Juggalos firmieren?

Das FBI bezeichnet die Juggalos als "lose organisierte Hybrid-Gang", die "schlecht organisiert, sporadisch und individualistisch" vorgehe. Also eigentlich nichts, was man nicht auch über die Piratenpartei sagen könnte. Das FBI zählt zudem nur vergleichsweise harmlose Vergehen wie Schlägereien, Sachbeschädigungen und Drogen (für den eigenen Gebrauch wohlgemerkt) auf. Einige Mitglieder sollen in Gangaktivitäten verwickelt sein.

Und was lassen sich die Juggalos noch zu Schulden kommen? Sie tragen bunte Kleider und malen sich Clownschminke ins Gesicht. Tja, vielleicht sollte sich der deutsche Verfassungsschutz mal ein Beispiel an den US-amerikanischen Kollegen nehmen und ein Auge oder zwei auf die Atzen werfen…

Savas bei Rap Am Mittwoch

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Das Berliner Freestyle-Battle Rap am Mittwoch hat sich den anderthalb Jahren seit ihrem erneuerlichen Bestehen zu einer der interessantesten und bestbesuchten Veranstaltungen dieser Art gemausert. Im Mai vergangenen Jahres fiel der Startschuss für die Wiederbelebung der einstmals legendären Freestyle-Reihe, die zu den Gründerzeiten des Berliner Battleraps einmal wöchentlich in der UFA-Fabrik stattfand. (rap.de berichtete)

Seit eineinhalb Jahren findet Rap Am Mittwoch nun zweimal im Monat im Calabash Club im Berliner Acud statt, unter der umsichtigen und stets auf Fairness und Ausgleich bedachten Moderation von Ben Salomo (bekannt durch seine Rapkarriere mit den Illuminaten bzw. der Kaosloge). In einem ausgeklügelten System battlen die Rapper nach dem K.O.-Prinzip in mehreren Finalrunden und in verschiedenen Kategorien (Freestyle, Text, Acapella) um die Krone des besten Freestyle-Rappers.

Für die gestrige Veranstaltung hat man sich etwas ganz besonderes einfallen lassen. Schon vorher waren Gerüchte und Andeutungen gestreut worden, dass ein echter "King" zu Gast sein werde. Viele hatten 1 und 1 zusammengezählt, waren auf 2 gekommen und hatten kapiert, dass niemand anderes als Kool Savas sich bei Rap am Mittwoch die Ehre geben würde. Und so kam es dann auch.

Der Saal war mit 450 Menschen prall gefüllt. Nach der Vorrunde betrat Savas unter dem Jubel der Fans zum ersten Mal die Bühne, um seine fachmännischen Kommentare zu den einzelnen Battles abzugeben. Der spätere Sieger TightAmMic überzeugte den King of Rap zum Beispiel anfangs zwar nicht durch sein Auftreten und seine Delivery. Vielleicht gefiel Savas ja einfach der eher brave Look von TightAmMic nicht, der mit Brille und Bubischnitt ziemlich normal rüberkam. Seine Punchlines jedoch saßen, das musste auch Savas neidlos anerkennen: "Ich fick deine Freundin anal/ sie nennt mich Papi/ und blutet mehr als die Fresse von Gaddafi" – "Du hast einen Hit wie Lou Bega? Bist dreist wie Kollegah? Doch ich schwing meinen Säbel und du bist geteilt wie Korea!"

Mit Witz und guter Technik schaffte es TightAmMic schließlich bis ins Finale, wo er auf P-Zak traf. Bevor die beiden Finalisten ihre Skills am Mic kreuzten, war es aber Zeit für den eigentlichen Höhepunkt dieses Abends, auf den viele Zuschauer trotz des gewohnt guten Niveaus der Battles schon sehnsüchtig gewartet hatten: Kool Savas tat um kurz vor Mitternacht das, was er nach allgemein übereinstimmender Überzeugung am besten kann und rappte sich durch ein Mini-Live-Programm. "Rapfilm" und "Futurama" wurden dabei von der begeisterten Masse ebenso dankbar aufgenommen wie der Titeltrack vom neuen Album "Aura" sowie das fiese Spitterbrett "Optimale Nutzung unserer Ressourcen", das im Gegensatz zu den Erwarungen, die der Titel weckt, ziemlich dreckig und asozial daherkommt. Insgesamt wirkte Savas von der Veranstaltung durchaus angetan – ein Eindruck, den diverse Ohrenzeugen auch bestätigten. Ohne Berührungsängste hing er zudem völlig volksnah direkt in der Crowd ab – ein Hauch von Royalbunker lag in der Luft…
 

Das anschließende Finale  konnte TightAmMic dann schlussendlich wie bereits erwähnt für sich entscheiden. Damit war der Abend aber noch lang nicht zuende. Schließlich musste er noch gegen den Endgegner antreten, sprich den Champion der vorhergehenden Veranstaltung, in diesem Falle Fatcap. Doch auch diese Hürde nahm TightAmMic schließlich und wurde somit zum uneingeschränkten Sieger gekrönt. DJ Pete sorgte schließlich an den Plattentellern weiterhin für gute Stimmung und eine volle Hütte bis in die frühen Morgenstunden.

Vasee: Gut zu Fuß

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Eines der interessantesten Alben des letzten Jahres hörte auf den Namen "Evgilia". Darauf war nicht nur der Reutlinger Rapper Tua zu hören, sondern auch der ebenfalls in Reutlingen beheimatete Sänger Vasee.

Von diesem erscheint am kommenden Freitag, dem 4. November, die Single "Lauf" über das Stuttgarter Indielabel Chimperator. Das allein wäre vielleicht noch nicht unbedingt eine Nachricht, bestenfalls eine Ankündigung, doch in diesem Fall steckt hinter dem Song eine wirklich interessante Geschichte.

Denn Vasee hat den vergangenen Sommer weder im Freibad noch am See verbracht. Stattdessen ist er von seiner Heimatstadt Reutlingen am Fuß der Schwäbischen Alb bis nach Ormenio gelaufen. Ormenio liegt übrigens in, genau, Griechenland. Ausgestattet nur mit einem Rucksack, einer Isomatte und einem Zelt hat Vasee zu Fuß die Alpen überquert. Nach etwa 30 Tagen Fußmarsch, die Nächte verbrachte er meist auf Campingplätzen oder im Wald, erreichte er Venedig, von wo er mit der Fähre nach Griechenland übersetzte.

Auf besagter Single "Lauf" sowie im dazugehörigen Videoclip, der heute mittag auf dem YouTube-Channel von Chimperator Premiere feiern wird, hat Vasee diese etwa dreimonatige Pilgertour verarbeitet. In seinem Blog schreibt er dazu: "Ich will jetzt nicht behaupten, aufgrund der Pilgerreise “erleuchtet” zu sein, aber anders laesst sich mein aktueller Zustand nicht beschreiben. Ich habe mich fuer ganze drei Monate aus dem System ausgeklinkt, was mir ermoeglicht hat diese bzw. meine Welt aus einer anderen, neuen Perspektive zu betrachten."

Den gesamten Reisebericht findet ihr hier, rap.de wird außerdem in Kürze ein ausführliches Interview mit Vasee über seine, ja, spirituelle Reise führen.

DMX bleibt sauber

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Echte Arbeit? Mit den Händen und so? Ziemt sich für einen echten Rapper nicht. Hat er nicht nötig, schließlich ist er qua Amt Angehöriger einer neuen Adelsschicht, die gerne Geld ausgibt, aber dafür keinen Finger krumm macht.

Paperlapapp. DMX jedenfalls, 40jähriger Rapper aus New York und bekannt für seine Hundeliebe (allerdings ist er wegen Tierquälerei vorbestraft), ist sich keineswegs zu schade, sich auch der vermeintlich niedersten aller Arbeiten anzunehmen: Dem Putzen. Und das Erstaunlichste daran: Er hat es nicht einmal für Geld getan, sondern aus völlig freien Stücken.

Die Angestellten eines Diners in South Carolina staunten jedenfalls nicht schlecht, als der Dark Man plötzlich anfing, ihnen beim Putzen zu helfen. Einer der Angestellten des Greenville's Waffle House, das Earl Simmons nach einer Halloween-Party besucht hatte, erkannte den Rapper und outete sich umgehend als großer Fan. Diese Offenherzigkeit wiederum animierte Mr. Simmons dazu, seine Dienste als unbezahlte Aushilfskraft beim Putzen anzubieten.

Er sei guter Laune gewesen und habe sich geradezu verpflichtet gefühlt, dem Angestellten zu helfen, schließlich sei es schon vier Uhr morgens gewesen, erklärte er laut tmz.com. "I was in a good mood and felt that I would do that for him since it was 4am and [the employee] had been working all night."

Außerdem, so der Dark Man philosophisch weiter, in dem Augenblick, wo man sich zu gut sei, auch mal selbst den Wischmob zu schwingen, sei genau der Punkt erreicht, an dem das eigene Leben gefickt sei. "The minute you get too big to mop a floor or wipe a counter, that's the exact minute you have life fucked up."

Denkt an diese Worte, wenn ihr das nächste Mal in eurer seit Wochen nicht mehr gereinigten Küche vor der überquellenden Spüle steht…

Haftbefehl von Schweizer Gemeinde ausgeladen

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Die Gemeinde Flawil dürfte nicht jedem ein Begriff sein. Kein Wunder, die im schweizerischen Kanton St. Gallen gelegene Ortschaft beherbergt nur etwa 10.000 Einwohner und gilt als eher beschaulich.

Der Grund, warum Flawil es nun aber trotzdem mal in die Schlagzeilen der Weltpresse oder zumindest in eine rap.de-News geschafft hat, kommt aus Offenbach und kuckt meist ziemlich böse in die Landschaft. Wer könnte das sein? Genau, niemand anderes als der Offenbacher Rapper Haftbefehl, in letzter Zeit öfter mal im Gespräch wegen seiner teilweise etwas rabiaten Fans (rap.de berichtete).

Die besagte Gemeinde Flawil wiederum wollte Haft eigentlich am 25. November als Gast begrüßen, ein Konzert im örtlichen Lindensaal war geplant. Die Schweizer Tageszeitung "Tagblatt" verweist darauf, dass ein Auftritt dieser Größenordnung "eine kleine Sensation" gewesen wäre. Wäre, wohlgemerkt, denn dazu, man ahnt es, wird es nun doch nicht kommen.

Dabei hatte es zunächst doch so gut ausgesehen. Auf mehrfachen Wunsch der von ihnen betreuten Jugendlichen hatten die Jugendarbeiter Tobias Marti und René Hirschi das Haftbefehl-Konzert in die Wege geleitet. Doch dann kamen den beiden offenbar plötzlich Bedenken. Sie hätten festgestellt, dass Haftis Texte "sehr, sehr extrem" seien. Ob auch die Meldungen über die Ausschreitungen bei der Rheinkultur sowie in München bis nach Flawil vorgedrungen sind und ebenfalls zur Erkaltung der Jugendarbeiterfüße beigetragen haben, ist nicht bekannt.

Zunächst hatte man offenbar noch versucht, aus dem Konzert eine Art Podiumsdiskussion zu machen – allein die Vorstellung davon sorgt in der rap.de-Redaktion für große Heiterkeit. Doch auch daraus wurde nichts, angeblich hatte Haft keinen Bock, sich den Fragen besorgter schweizerischer Pädagogen zu seinen Texten zu stellen.

Die gute Nachricht ist, dass auch der Flawiler an sich nicht auf Haftbefehl live verzichten muss – so er einigermaßen mobil ist, jedenfalls. Am 26. November tritt der Offenbacher nämlich in der Alten Kaserne in Winterthur auf.

Rick Ross hat Schlafmangel

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Inzwischen ist Rick Ross wieder auf dem Damm. Vor kurzem aber hatte der schwergewichtige Rapper aus Miami gleich zwei Herzinfarkte kurz hintereinander (rap.de berichtete).

Nun hat er sich erstmal selbst öffentlich dazu geäußert. In der TV-Sendung "106 & Park" erklärte er, dass vermutlich Schlafmangel der Grund für die Anfälle gewesen sei. Der Doktor im Krankenhaus habe ihn gefragt, wann er das letzte Mal acht Stunden am Stück geschlafen habe, er habe daraufhin zugeben müssen, dass das mindestens fünf Jahre her sein müsse. "I woke up in front of a doctor and he asked me basically, ‘When was the last time you slept eight hours?’ and I said ‘It had to at least been five years."

Sein Label Maybach Music sei eben eine der am schnellsten wachsenden Firmen, da sei keine Zeit zum Schlafen gewesen. Er habe also oft nur zwei Stunden geschlafen. "Being the fastest growing label in the game, it comes with a lot of sacrifices. And in my case, it was sleep. I would get two hours of sleep and keep moving, me being a hustler."

Außerdem erklärte Officer Ricky, er habe von den Infarkten fast nichts mitbekommen. Er habe sich Herzanfälle immer ganz anders vorgestellt, sehr schmerzhaft und mit Schaum vor dem Mund. Er sei bei seinem ersten Infarkt dagegen einfach nur ohnmächtig geworden und habe sich danach ein bisschen müde gefühlt, aber durchaus bereit, weiterzumachen. Deshalb sei er auch gleich ins nächste Flugzeug gestiegen, wo er dann den zweiten Infarkt erlitt. "I boarded a flight, and on the flight, I had a seizure and when I snapped out of it, they told me what had happened. I was like, you buggin', call a jet, we finna keep it moving. Because I understand me growing up and hearing about seizures, they can be violent, you bust vessels and bite your tongue up and this and that and in my case, it wasn’t none of that. I felt a little worn out, but I felt I could keep going."

rap.de wünscht Rick Ross jedenfalls einen schönen Urlaub und vor allem: mehr erholsamen Schlaf. Und angenehme Träume.

Internationales HipHop-Festival

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HipHop ist eine globale Angelegenheit – diesem Umstand Rechnung trägt ein Festival, das nächste Woche in Berlin stattfinden wird.

Vom 10. bis 12. November 2011 findet im Berliner Haus der Kulturen der Welt das Festival Translating HipHop statt. In Rahmen des Festivals finden nicht nur Konzerte, sondern auch Workshops, Lesungen, Diskussionen, Filme und Vorträge statt. Die Konzerte werden gehostet von niemand anderem als Prinz Pi. 16 MCs aus fünf Ländern und vier Kontinenten performen ihre Songs im Original und in den Übersetzungen, anschließend legt unter anderem DJ Werd (Ex-Sekte) auf.

Im Vorfeld, nämlich vom 7. bis 9. November geben die Rapper Workshops an drei Berliner Gymnasien. Zur Eröffnung sprechen die renommierte HipHop-Forscherin Tricia Rose (Brown University, Providence, USA) und Joe Conzo (HipHop-Fotograf aus New York, USA). Weitere Details der Veranstaltung und mehr Informationen zum Programm findet ihr hier.

Eine Videoansage gibt es auch, und zwar mit Prinz Pi:
 

Das Projekt Translating HipHop gibt es mittlerweile bereits seit einem Jahr. In Kooperation mit dem Goethe-Institut wurden in Manila, Nairobi, Beirut und Bogotá Workshops mit Rapperinnen und Rappern veranstaltet, die aus diesen Städten sowie aus ganz Deutschland kommen. Es wurden ausgewählte Songtexte der jeweiligen Kollegen in die eigene Sprache übersetzt – darunter nicht nur Spanisch, Englisch und Deutsch, sondern auch ausgefalleneres wie Tagalog, Sheng und Arabisch. Dadurch entstand eine Vielzahl neuer Versionen der ursprünglichen Songs und gleichzeitig ein Netzwerk, das für die Musiker über das Festival hinaus als Plattform fungieren soll.

Unsere geschätzten Kollegen von der Juice haben dazu vor einiger Zeit schon mal ein Filmchen gedreht, das wir euch nicht vorenthalten wollen:
 

 

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