Frauenarzt hat in deutlichen Worten Fernsehformate wie „Big in LA“ oder „Prinzessin gesucht“ als schädlich für das Bild von HipHop in der Öffentlichkeit kritisiert. Gleichzeitig betonte er, er und Manny Marc hätten mit der Formation Die Atzen ihre Musik nie als HipHop, sondern ganz bewusst als „Techno-Rap“ verkauft. Deshalb könne man ihm und seinen Jungs keinen Sell-Out vorwerfen.
In Richtung von Kay One und MC Fitti richtete er aber genau diesen Vorwurf. „So etwas machen meiner Ansicht nach nur Whack MC’s, die sich nicht anders zu helfen wissen, und sich deshalb in ihre HipHop-Reizwäsche zwängen um ihren Arsch an die Medien zu verkaufen, die sich zur Zeit auf alles stürzen, was nur annähernd mit Rap und HipHop zu tun haben könnte.“
Er sei kein Hater, so Frauenarzt weiter, und zu jedem cool, der cool zu ihm sei. Aber: „Sendungen wie „Big in L.A.“ oder „Prinz(essin) gesucht“ amüsieren mich zwar irgendwo zwischen Fremdscham und Schadenfreude, aber ich schäme mich im gleichen Moment dafür mit solch einem Nonsens in Verbindung gebracht zu werden, wenn ich sage, dass ich HipHoper bin. Und das bin ich verdammt noch mal von ganzem Herzen, dafür will ich mich nicht schämen müssen. In einer Zeit, in der HipHop in Deutschland immer mehr an Anerkennung gewinnt, kommt so ein Bullshit und versucht das Bild von HipHop wieder zu Nichte zu machen.“
Das sei Sell-Out und „der wahre Ausverkauf von HipHop„, so Arzt, der sich für seine Erstürmung der Charts (und Großraumdiscotheken) mit „Hey, das geht ab!“ viele Vorwürfe gefallen lassen musste. „Man kann uns alles mögliche vorwerfen, aber keinen Sell-Out! Denn das was wir als DIE ATZEN machen, haben wir NIE als HipHop an den Mainstream verkauft! Wir haben viel zu viel Respekt vor unserer eigenen Kultur, als das wir diese je dem Ausverkauf ausliefern würden„, so Arzt dazu.
Er wünsche sich durchaus HipHop in den Medien, stellt Arzt klar. „Aber wenn ich sage HipHop, dann meine ich auch HipHop und nicht irgend so eine lächerliche Scheiße wo der bärtige Anti-Rapper Dirk aka MC Fiffi unsere Kultur zum Hampelmann macht um die breite Masse zu belustigen. Lächerlich!„, so das vernichtende Urteil. Eine kleine Genugtuung sei, dass „der Mist“ wenigstens schlechte Einschaltquoten produziere.