Blackfacing-Vorwürfe gegen Shirin David

Journalistin Helen Fares wirft Shirin David vor, Blackfacing zu betreiben. Auf ihrem Instagram-Account postet sie ein Foto von Shirin.

Auf dem sieht die Rapperin aus wie eine Schwarze Frau. Helens Kommentar: „Habt ihr sie erkannt? Ich auch nicht. Das ist Shirin David, die sich als schwarze Frau inszeniert.“ Und weiter: „Mal dich doch bitte nicht Schwarz an und inszenier‘ dich nicht als Schwarze Frau!“

Blackfacing und Kulturelle Aneignung

Blackfacing bedeutet, dass Weiße sich als Schwarze schminken. Die Praxis geht auf die sogenannten Minstrel-Shows im 19. Jahrhundert zurück. In den USA wird sie längst geächtet, in Deutschland ist das Problematische dieses Phänomens dagegen vielen noch unbekannt.

Das gilt genauso für Kulturelle Aneignung. Das wiederum beschreibt, wie sich Angehörige dominanter Kulturen bei Symbolen, Kunst oder Schmuck von marginalisierten bedienen und sich diesen „aneignen“ – ohne Respekt oder Verständnis des ursprünglichen Sinns.

Auch dieses Konzept ist in Deutschland bisher nicht wirklich zu allen durchgedrungen (was unter anderem Themaverfehlungen wie „Darf ich dann auch keinen Döner mehr essen?“ deutlich machen).

Die übliche War-nicht-so-gemeint-Rhetorik

Auch Shirin David scheint bisher noch nichts davon gehört zu haben. In einem Statement greift sie auf die übliche war-nicht-so-gemeint-Rhetorik zurück: „Falls sich jemand aufgrund der dunklen Farbe des diesmal gewählten Body-Make-ups verletzt fühlt, weise ich ausdrücklich daraufhin, dass dies nicht meine Absicht war und schicke eine dicke Umarmung“, so Shirin gegenüber noizz.de.

Klingt nicht, als ob sie sich eines Problems bewusst wäre. Helen Fares indes hat bereits letzten Herbst in einem Insta-Post gezeigt, was das Gegenteil von Kultureller Aneignung (Cultural Appropriation) ist: Cultural Appreciation.

https://www.instagram.com/p/BokB1ufHjYN/