Jetzt ist es offiziell. Raps Ryan Gosling Shindy hat am Donnerstag die Bombe platzen lassen und sein neues Soloalbum „Dreams“ für November angekündigt. Das erste Video „Roli“ gab’s auch schon. Und spätestens jetzt fragt man sich: Was wird er auf seinem mittlerweile dritten Oeuvre anstellen? Wir wagen einen Ausblick.
Die Ausgangslage
Sein Status ist klarer definiert denn je. Shindy genießt campübergreifend großes Ansehen bei Freund und Feind – und das nicht nur wegen seines Erfolges, sondern vor allem auch, weil er sich stilistisch immer mehr seiner eigenen Vision anzunähern scheint. Mit „NWA“ meldete er sich schon vielversprechend am Set, das Debüt wirkt aus heutiger Sicht aber doch noch recht unfertig. Beim Nachfolger „FBGM“ war das Soundbild dann schon deutlich weiter entwickelt und schlüssiger, das Album setzte in Sachen Style, Beatauswahl und Attitude nachhaltige Duftmarken.
Und jetzt?
Das Video „Roli“ ist schon ein Fingerzeig, dass Shindy weiter konsequent seine Schiene weiterfährt und in seinem ästethisch-anspruchsvollen Style von all dem prunkvollen Plunder außerhalb der Welt des Otto-Normalverbraucher erzählt. Getreu dem Motto „Never change a runnig system“. Statt einer Neuerfindung (die höchstwahrscheinlich ohnehin unglaubwürdig wäre) kann man wohl am ehesten ein sorgfältiges Weiterfeilen an der eigenen Persona erwarten. Ein krasser Stilwechsel wäre dagegen eine ebenso krasse Überraschung.
Und die Musik?
Kann aber auch durchaus sein, dass Shindy ein paar neue Sachen ausprobiert – zwar auf der Basis seines bisher praktizierten Styles, aber eben doch noch mal ’nen Schritt weiter. Eventuell wird er zum Beispiel mehr Ausflüge in Richtung Autotune-Parts wagen, wie es schon auf der Single „Sex ohne Grund“ von Labelkollege Ali Bumaye umgesetzt wurde, an der Shindy auch seinen Anteil hatte. Soundtechnisch könnte es durch die Hinzunahme von OZ noch mal eine Schippe oben drauf geben – „Roli“ gibt da schon mal einen ersten Vorgeschmack.
Was ist mit dem Inhalt?
Wird sich vermutlich nicht groß ändern. Wozu auch? Dass Shindy von Geld, Frauen, Luxusgütern, gutem Essen und Musik, Musik und nochmal Musik geträumt hat und weiter träumt, ist bekannt. Zur sonstigen Ästhetik seiner Musik passt das auch sehr gut. Man könnte zwar mutmaßen, dass Shindy inhaltlich ernstere Themen ansprechen wird, sich etwa thematisch den Schattenseiten des Erfolges widmet oder gar seine privaten Schicksalsschläge verarbeitet. Arg wahrscheinlich ist das aber nicht.
Der Ausblick
Shindy hat zwar alle Möglichkeiten, den Fan zu überraschen, wenn er aber auf von der Idee her altbewährtes setzt und seinen Stil weiter verfeinert und noch präziser definiert, wäre bestimmt keiner traurig. Und genau das ist wohl auch ziemlich wahrscheinlich.