BurnArt – Ey Sky – BurnArt is the limit

BurnArt kommt aus Frankfurt/Main und ist laut eigenen Angaben "eine Bewegung". Jedenfalls sorgen seine frechen Raps für einige Bewegung in den Lachmuskeln, soviel steht fest. Macht euch selbst ein Bild, lest das kurze Interview mit dem Frankfurter Rapper durch, schaut sein neues Video
und hört euch seinen Track "Ey Sky – BurnArt is the limit" an. Da geht, wie man früher sagte, nämlich so einiges.
rap.de: Bitte stell dich unseren Usern kurz vor.

BurnArt: BurnArt ist DAS neue Ding! BurnArt ist eine Bewegung! Eine Bewegung wie ein Chuck Norris Roundhouse Kick! BurnArt ist unglaublich!  Er kommt nicht aus Frankfurt am Main, Frankfurt am Main kommt aus ihm! Er hat schon gerappt, da gab es noch kein Internet, da war Prostitution in Deutschland sittenwidrig und Bruce Willis hatte noch Haare.  Wir sprechen hier vom Jahre 1998 nach Christus, als BurnArt mit 13 Jahren beschloss, auch etwas zu haben, was die Kids aus den etwas besseren Familien sich nicht einfach so kaufen konnten, um damit anzugeben. Motiviert vom Rödelheim Hartreim Projekt schrieb er seine ersten Texte und zwang damit seine Mitschüler, Respekt zu zeigen. Das war die Geburtsstunde von BurnArt! rap.de: Siehst du dich in der Frankfurter Tradition eines Azad/Nordweststadt-Sounds? BurnArt: Sich selbst in der Tradition eines Azad zu sehen – Alter, so viele Pilze kann man sich gar nicht geben. Was Azad in den gefühlten 100 Jahren seiner bisherigen Karriere geschafft hat, das wird ihm keiner so schnell nachmachen. Dabei geht es nicht um den finanziellen Aspekt, sondern um die Tatsache, dass der Mann eine böse Platte nach der anderen raushaut und sich dabei seit Tag eins treu geblieben ist. Wo ich aber eine Parallele sehe, ist der Fakt, dass ich, genau wie Azad es vorgemacht hat, versuche, durch meine Musik bei den Leuten eine Verbindung zwischen mir und der besten Stadt der Welt, Frankfurt am Main, herzustellen. Aber ich weiß schon, worauf du hinaus willst. Frankfurt ist die Geburtsstädte des harten Straßenraps, eben dem Nordweststadt-Sound und wenn man dagegen meine Mucke hört, denkt man sich, ey der Typ kann doch net aus Frankfurt sein. Ich muss dazu sagen, ich bin selbst großer Fan von Straßenrap und gebe jedem, der sein Ding durchzieht, den größten Respekt. Aber dieser Sound passt einfach nicht zu mir selbst. Ich kann meine Mucke auch mit niemand anderen in Deutschland vergleichen, da ich einfach anders bin. Auf der einen Seite chill ich mit krassen Jungs, deren Leben genau das ist, über das viele andere nur rappen, auf der anderen Seite studier ich irgendwie nebenbei Jura. Weißt du? Es ist schon ein krasser Zwiespalt, wenn ich manchmal irgendwelche versnobten Vögel reden höre, ey der macht voll auf Gangster, dies,das. Ich denke mir dann, ey du Lauch, es gibt  wirklich Gegenden, in denen sowas an der Tagesordnung ist. Dann wieder höre ich irgendwelche Kanacken reden, ey der rappt über Koks, Nutten und AMG, der ist guter Rapper, die aber dann solche Rapper wie zB. Olli (Banjo – Anm. d. Verf.) haten, weil sie einfach keinen Plan von krasser Technik und freshen Flows haben. Deswegen seh ich mich als so ein Zwischending, sozusagen the best of both Worlds! Du kannst mich auch in keine Schublade stecken, weil ich mir bewusst kein Image verpassen möchte. Ich mach einfach alles, auf was ich Bock habe. Zum Beispiel heute einen Track über Schlampen und Drogen und morgen einen Song über Drogen und Schlampen – oder eben einen über die alltäglichen Probleme des Lebens. Im Endeffekt ist Rap Musik und Musik eine Kunst und Kunst definiere ich mit grenzenloser Freiheit, schöpferisch tätig zu werden. Also, warum sich selbst einschränken mit irgendeinem festgefahrenen Style, wenn einem doch die Welt offen steht, alles zu tun auf was man Bock hat? rap.de: Ist Frankfurt wirklich so hässlich, wie alle meinen? BurnArt: Wer sagt das? Will der Stress? (lacht) Guck mal, ich bin in Frankfurt geboren und liebe diese Stadt wie nichts anderes! Ich war mal in L.A., aber lag nach 2 Tagen völlig besoffen auf irgendeiner Treppe und hab rum geheult, dass ich zurück in meine Stadt will! Natürlich ist die Stadt kein Kindergeburtstag, ich selbst hatte hier auch schon zwei Mal ein Messer an der Kehle und ab und zu mal Stress gehabt, aber am Ende des Tages könnte ich mir nirgends woanders vorstellen zu leben. Es gibt halt Gegenden, in denen ziemlich leicht ein falscher Blick eskalieren kann, aber ganz ehrlich, das ist wie Nachrichten gucken, irgendwann bist du einfach abgestumpft und empfindest das als normal. Für Außenstehende wirkt das bestimmt krass, aber im Grunde herrscht hier das selbe Prinzip wie überall sonst, erweise deinem Gegenüber Respekt und er wird dir den selben Respekt entgegen bringen. Jedenfalls meistens (lacht)! Ansonsten ist Frankfurt eine wunderschöne Stadt und es gibt nichts schöneres als im Sommer an der Main Promenade zu chillen, heißen Ladys hinterher zu gucken und eine geile Shisha zu rauchen. Von unserer geilen Skyline ganz zu schweigen! Und Kaiserstraße. rap.de: Worauf legst du bei deinen Raps am meisten Wert? BurnArt: In erster Linie kommt es immer darauf an, wofür ich einen Track mache. Mache ich einen Track für ein Mixtape, dann schalte ich meinen Kopf aus, schreib einfach drauf los, laber bisschen Scheiße und hab meinen Spaß dabei. Da muss sich der Hörer auch keinen Kopf drum machen, was ich da gerade von mir gebe, da es für mich dabei nur um den Spaß an der Sache geht. Entertainment eben! Aber mache ich einen Track für ein Album von mir, dann ist Ehrlichkeit mein oberstes Gebot. Meine Albumtracks unterscheiden sich schon extrem von meinen Mixtapetracks, da ich in ihnen eben das wahre Leben verarbeite und nicht, wie auf Mixtapetracks, das Leben, wie es sein müsste. Dabei geht’s mir auch nicht um krasse Flows oder Technik, bei mir selbst leg ich da keinen Wert drauf. Ich such mir lieber ausgefallene Themen aus und versuche, durch Inhalt und Message beim Hörer Emotionen zu wecken. Egal, ob ich mal was lustiges oder was deepes mache, solang der Hörer am Ende fühlt, was ich sage, weiß ich, der Song ist gut. Ich unterscheide zwischen guten Rappern und Entertainern, wobei Entertainer nicht mit Clowns gleichzusetzen sind, sondern viel mehr mit jemandem, der den Hörer einfach in seinen Bann zieht und ihn somit auf seine eigene Art und Weise unterhält. Ein guter Rapper muss natürlich Rapskillz besitzen, eine krasse Technik haben und immer neue Flows kicken. Dazu kommen originelle Reime und natürlich geile Punchlines. Du bist ein guter Entertainer, wenn ich deinen Song höre und diesen Song fühlen kann. Das geschieht eher durch die Worte, die du schreibst, als durch Achtfachreime und hundertfache Reimketten. Gute Rapper machen Tracks und gute Entertainer machen Songs. Ich persönlich zähl mich eher zu den Entertainern. Natürlich zu den besten! (lacht) rap.de: Was sind deine Pläne? Wohin willst du mit deiner Musik kommen? BurnArt: Heute, am 05. August 2011 kommt mein Free-Online-Mixtape "Das Wunder von Bern(ard)“ raus, das ich nach meinem Album aufgenommen habe, um mich mal wieder bisschen locker zu machen nach der ganzen Arbeit an meinem Debütalbum. Mit diesem Mixtape verfolge ich eigentlich nur das Ziel, den 20 Milliarden Fans die ich da draußen habe, noch einmal den BurnArt zu geben, den sie seit Tag 1 supportet haben, bevor ihnen mein Album auch eine andere, ebenso vorzügliche Seite von BurnArt präsentieren wird. Natürlich hätt ich auch nichts dagegen, wenn ich nach dem Mixtape 40 Milliarden Fans hätte, aber eigentlich hat mich mein Manager gezwungen das Ding zu machen, damit ich so noch etwas Promo für mein Album machen kann (lacht). Dieses wird aller Voraussicht nach den Namen "Verstehen Sie Rap?!“ tragen und definitiv noch in diesem Jahr raus kommen. Produziert wurde es komplett von Beatbaua, dem danach  definitiv jeder von Eminem bis Lil Wayne die Bude einrennen wird, um nach Beats zu betteln. Der Typ ist einfach ein musikalisches Genie und ich bin ihm äußerst dankbar dafür, dass ich meine sexy Stimme auf seine musikalischen Meisterwerke legen durfte. Zusammen haben wir ein richtig geiles rundes Album erschaffen mit 19 Tracks, die unterschiedlicher nicht sein könnten, um dem Hörer BurnArt in all seinen Facetten zu präsentieren. Abgerundet wird das ganze durch Features von Sentino, einer begnadeten Sängerin und einem bruuuuuuutalen Sänger. Das Album wird einfach der Wahnsinn!  Worüber ich es rausbringen werde, steht noch nicht fest. Paar Optionen gibt es, aber ich bin auch weiterhin für alles offen, ihr geilen Indies und gut betuchten Major Labels da draußen (lacht)! Wohin ich mit meiner Musik kommen möchte? Na, in die Münder aller Menschen und besonders vieler Ladys.. (lacht) Ich will einfach, dass so viele Leute wie möglich meine Mucke hören und aus ihr etwas für sich selbst herausziehen können, egal ob es sie zum Lachen bringt oder in Krisen Hoffnung schenkt. Wenn du meine Mucke fühlen kannst, dann bin ich glücklich! Irgendwann sollen die Leute meinen Namen einfach in einer Reihe mit allen großen Rappern, Bruce Willis, Homer Simpson und Peter Griffin nennen! Und nebenbei würd ich jeden Euro, der durch die Mucke rausspringt, in meine Villa, in mein Raumschiff und die Brüste meiner Topmodel-Frau stecken. Charts wären lustig, aber mir völlig egal, solang genug Leute mein Album auf ehrliche Weise erwerben und ich mir die Bauteile für mein Raumschiff leisten kann. Weißt du eigentlich, wie teuer so’n scheiß Raumschiff ist? rap.de: Noch ein paar Worte an die rap.de-User, die nun zum ersten Mal deinen Track hören?
BurnArt: Ey krasse Sache, dass ihr euch das Interview bis hier hin gegeben habt. Ich wär schon längst eingeschlafen. (furzt vor Lachen) Und an alle Hater, wenn ihr es schon nicht für mich kauft, dann wenigstens für meinen Hamster namens Biski.