„Endgegner„. Als nicht mehr und nicht weniger bezeichnete Bushido sich auf gleichnamigen Track aus seinem vor genau zehn Jahren erschienendem Album „Staatsfeind Nr. 1„. Ein Album mit einer interessanten Geschichte, entstand es doch unter der problematischen Situation, dass Bushido aufgrund einer Anklage gegen ihn Österreich nicht verlassen durfte und dementsprechend „Staatsfeind Nr.1“ dort produzierte, fernab der Berliner Heimat.
Aber eins nach dem anderen. 2005 ist Bushido einer der wichtigsten Namen im Deutschrap. Mit Aggro Berlin zusammen hatte er Straßenrap in Deutschland groß gemacht, nun ging er einen neuen Weg. Ein Jahr zuvor nämlich, 2004, hatte er Aggro verlassen, sich von Universal signen lassen und mit D-Bo sein eigenes Label Ersguterjunge gegründet. So weit, so gut. Es folgten die LPs „Electro Ghetto“ und „Carlo Cokxx Nutten 2„, außerdem gab es Beef mit dem früheren Partner Fler sowie die Trennung von seinem langjährigen Produzenten Ilan.
Im August 2005 wurde Bushido dann in Linz verhaftet, da er mit zwei Bodyguards einen Österreicher schwer verpügelt haben soll. Nach zwei Wochen ging es auf Kaution zwar raus aus dem Knast, er durfte Österreich bis zur Verhandlung allerdings nicht verlassen. Seiner Arbeitswut tat das allerdings keinen Abbruch. Innerhalb weniger Monate entstand das größtenteils von Beatlefield, bestehend aus Chakuza und DJ Stickle, produzierte Album. „Endgegner“ wurde die erste Single, und am 4. November erschien das Werk, zeitgleich mit der Einstellung der Strafverhandlung (im Rahmen einer Zahlung von 20.000 €). Bushido selber sagt zwar das der Titel „Staatsfeind Nr. 1“ unabhängig von der Verhandlung entstand. Eine gewisse Ironie kann man der ganzen Sache also nicht absprechen.