Start Blog Seite 3685

Da Muzicianz – Da Muzicianz

0

Warum sich dieses lustige Trio rund um D-Roc von den Ying Yang Twins Da Muzicianz nennen muss, wird aus folgendem Statement ersichtlich:„We’re rappers but we feel like we put our voices on the beat to create another part of the instrument; a different pitch of some sorts.“ Aha… sie sind also mehr Instrumente als Rapper. Somit wäre klargestellt, dass hier kein lyrisches Feuerwerk in Forme eines NAS oder Raekwon zelebriert werden dürfte. Wer hat das bei den Ying Yang Twins jemals erwartet?

Dafür werden alle Clubheads, Freunde Mr.Collipark’s und Anhänger des neuerlichen Snap-Music-Hypes definitiv zufrieden gestellt. Schöne Mucke für den Weg in den Club also. „Bust It Wide Open“ macht den Anfang, zeigt beattechnisch ein gutes Niveau, jedoch lassen die Skllz der Muzicianz hierauf schon einige Lücken erkennen. Schnippsig geht es weiter mit „Crazy Man (ft. Geeskie, Kuzin Big Boyy & Countrie Biggz)“, „Til Yo Back Git So‘ (ft. Geeskie)“ und dem wahrscheinlich baldigen Tanzflächenfüller „Girls I Know (ft. Fabo (D4L))“. Laffy Taffy continues… Für MiamiBass-Liebhaber gibt es dann auch noch Schmankerl in Form von „Camera Phone (ft. Mr.Collipark)“, „Strip Leader (ft. Kaine & Smitty J)“ und „Pop That“, bei denen Mr.Collipark zurück in sein altes Alter Ego DJ Smurf schlüpft, welches ja die SoSoDef-Bass-Series geprägt hat wie kein Zweiter.

Das brachiale„Get Yern“ ist ja auch schon seit geraumer Zeit unterwegs und kann somit nicht mehr wirklich verblüffen, zieht jedoch immer noch ganz gut. Krachen lassen es die Herren noch mal mit „Gyrate“, welches anfangs etwas verwirrend daher kommen mag, hört es sich doch wie ein viel zu hoch gepitchter Techno-Abklatsch von „Wait“ an. Tut trotzdem seinen Job.

So kann man es auch mit dem gesamten Werk halten – nichts Besonderes, nichts Innovatives aber funktionieren tut es trotzdem ganz gut… zumindest im Club.

Onlinesingle

0

Ab Heute steht für euch die erste Onlinesingle von Prinz Pi aka Prinz Porno im Internet zum Download bereit. Der Track namens "Berlin, Große Liebe" erscheint nicht als physikalischer Tonträger, sondern ist exklusiv und für schlappe 99 Cent bei den entsprechenden Download Portalen (itunes, musicload etc.) zu haben.

Die “richtige” Single-EP "Instinkt" erscheint dann mit Bonustracks und Video pünktlich zum Splash! am 04.08.06, wo Prinz Pi u.a. auf der Hauptbühne auftreten wird. Neben dem gleichnamigen Song werden noch ein Video und 4 weitere Tracks darauf zu finden sein. Das Album "Donnerwetter" (2 CD) und die Premium Edition (3 CD) erscheinen am 22. September.

Rap.de verlost 3 Downloadgutscheine für musicload.de. Checkt unser Gewinnspiel!

Chingy bringt neues Album

0

Der in St. Louis geborene, afroamerikansiche Rapper Chingy wird am 12. September sein drittes Solo-Album auf den Markt bringen. "Hoodstar" wurde von Jermaine Dupri, Pauly Paul, Timbaland, Trak Starz und Kwame produziert und wird über Slot-A-Lot/Capitol Records erscheinen.

Die erste Single wird "Pullin‘ Me Back" feat. Tyrese sein und als Feature-Gäste wird man Three 6 Mafia, Choppa, Chingy’s Cousin Spiffy, Janet Jackson, DJ Quik und Lil Scrappy hören.

2 Alben auf einen Streich

0

Wie wir am 17.05.06 berichteten, hatten Bone Thugs-N-Harmony einen neuen Deal bei Swizz Beatz‘ Full Surface Records (Interscope) unterschrieben. Auch, dass die Clevelander Crew an einem neuen Major-Album für Interscope arbeitet, was voraussichtlich am Ende des Jahres erscheinen soll, berichteten wir. Doch schon am 19. September soll über Koch Records ein neues, selbstbetiteltes Album erscheinen.

"Fire", so der Name der ersten offiziellen Single, wird in Kürze ‚entfachen‘ und erstmals werden sie ohne Bizzy, der die Crew letztes Jahr verlassen hatte, Material aufnehmen.

Im Sommer wird auch die erste Klamottenmarke von Bone Thugs-N-Harmony "The Line" auf den Markt kommen und Krayzie Bone geht nun mit eigenen Sneakers an den Start.

MC Bogy

0

In den letzten Jahren hat sich in der Berliner Rapszene viel getan. AGGRO-Berlin wandelte sich vom Newcomer zum wahrscheinlich erfolgreichsten Independent-Label Deutschlands, Bushido hob sein eigenes Label ersguterjunge aus der Taufe, dem jetzt auch Eko Fresh nahe steht, nur mit dem Bassboxxx Camp ging es bergab. Wie es scheint hat sich die Crew um  Frauenarzt, King Orgasmus One und Toni D mehr oder weniger aufgelöst.
Auch MC Bogy, Bassboxxx Gründungsvater und einer der wahrscheinlich authentischsten deutschen Rapper, hat mittlerweile mit seinem "Noch Mehr Ketten Entertainment" einen eigenen Weg eingeschlagen. Der "Atzenkeeper" kann bereits auf erste Releases im Jahre 1998 zurückblicken und ist heute mehr denn je, in der Berliner Szene fast so bekannt, wie der Eiffelturm in Paris.
Nach seinen ersten Alben "Lyrischer Hooligan""Der Atzenkeeper" und "Geballte Atzen Power", dem Sampler "Bogy Und Atzen", sowie seinem Mixtape, folgt nun in diesem Jahr das Album "Willkommen In Abschaumcity".

Vor dem Release traf sich rap.de mit Bogy in seinem Süd-Berliner Heimatbezirk Lankwitz in entspannter Atmosphäre zwischen Häusern, Bäumen, dem Fitnesscenter und natürlich jeder Menge Atzen .

rap.de: Wir sind hier in Lankwitz, bist du hier aufgewachsen? War das schon immer dein Umfeld?

Bogy: Ich bin Friedenau/Schöneberg, in der Ecke, aufgewachsen, habe dort gewohnt, bis ich 13 war. Dann bin ich mit meinen Eltern hierher gezogen und seitdem wohne ich hier.

rap.de: Dein neuer Track mit Sady K und auch dein kommendes Album heißen "Willkommen In Abschaumcity". Warum ist Berlin für dich die Stadt des Abschaums und wieso fühlst du dich hier trotzdem wohl?

Bogy: Hier ist einfach nur Abschaum. Ich würde woanders aber nicht meinen Weg finden. Hier habe ich eine gewisse Position, hier habe ich Beziehungen, hier kann ich gut leben. Aber wenn man mal richtige Einblicke hat, merkt man, dass selbst hier im Süden, wo alles eher grün aussieht, alles Abschaum ist. Alle sind kaputt, es gibt Drogen, Ärger, wenn du Geschäfte machst, will dir immer jemand in den Arsch treten, lauter Geier. Ich nenne es "Abschaumcity", weil es ganz einfach die Abschaumcity ist.

rap.de: Du bist der selbsternannte Atzenkeeper. Was bedeutet das Wort "Atze" für dich? Wer sind deine Atzen?

Bogy: Atze ist irgendwie so ein Wort… Das ist ziemlich schwierig zu definieren. Ein Atze ist wie ein Kumpel. Ich bin Atze, das sind alles meine Atzen hier. Viele Atzen, darum müssten wir jetzt 3 Stunden oder noch länger aufzählen.

rap.de: Du hast erst "Bogy – Der Atzenkeeper" als dein erstes "richtiges" Album angesehen. Warum nicht "Lyrischer Hooligan", das vorher erschienen ist?

Bogy: Bei "Lyrischer Hooligan" war ich nur etwa alle 2 Monate im Studio. Das war schon ein cooles Projekt, aber ich merke auch heute noch, dass es mir schwer fällt, etwas zusammenzustellen, wenn man nur einmal im Monat aufgenommen hat. 
"Atzenkeeper"  ist das  erste, bei dem ich dann mit dem Endergebnis wirklich richtig zufrieden war. Das andere höre ich auch noch selbst, find ich geil, aber das sehe ich eher noch als Entwicklung.

rap.de: Wie kam es zur Gründung deines Labels "Noch Mehr Ketten Entertainment"? Wer ist bei dir unter Vertrag?

Bogy: Bei mir ist bisher nur Problemkind, mein "Cousin" unter Vertrag, weil ich nur authentische Rapper in mein Boot haben will. Viele wollen mitmachen, aber bei den meisten sehe ich nicht die Bereitschaft so viel zu arbeiten. Ich habe ja damals Bassboxxx gegründet, war sozusagen der Boss, obwohl das jetzt ein dummes Wort ist. Ich habe eben die Fäden im Hintergrund gezogen, nachdem Frost nicht mehr da war. Dann habe ich aber gesehen, dass da einfach zu wenig Hierarchie drin war, da sind Leute, die zwar bei BC, aber lyrisch einfach zu schwach sind. Das sind zwar coole Atzen, wo wir wieder beim Atzenfaktor wären, aber ich mache mit denen keine Musik. Auf "Noch Mehr Ketten" wollte ich das jetzt trennen. Dadurch, dass ich da sehr hohe Ansprüche habe, wollte ich dann die ganze Energie, die ich in Bassboxxx gesteckt habe, in mein eigenes Label stecken.

rap.de: Das soll auch nicht dein einziges Projekt sein. Was hast du noch am laufen?

Bogy: Ich produziere gerade das Problemkind-Album, mache "Willkommen In Abschaumcity" und fange auch schon mit dem nächsten Album an. Außerdem läuft noch das Projekt "Zu Echt Für Den Rest". Ausserdem mache ich noch kleinere Sachen, wenn du nicht diesen Goldstatus hast, musst du eben hustlen und öfter als alle 2 Jahre ein Album rausbringen. Ich werde erst mal meine ganze Kraft in mein nächstes Solo-Album stecken, aber "Willkommen In Abschaumcity" wird auch schon sehr stark.

rap.de: Das Video zum "Bling Bling Song" steht seit einiger Zeit zum Download im Internet. Vom Mixtape wissen wir, dass ihr vom "Sozialamt Zum Sandstrand" wollt. Wie weit habt ihr das Sozialamt schon hinter euch gelassen?

Bogy: Ich lebe seit 2 Jahren offiziell nur von Rap, inoffiziell eigentlich schon länger. Ich komme damit über die Runden, ich will gar nichts anderes machen. Aber man muss auch bedenken, dass wir das nicht das ganze Leben lang machen können, deshalb müssen jetzt auch langsam die Summen reinkommen, die dich für ein paar Jahre versorgen. Das ist mein Ziel. Ich will auch nicht wie andere Kollegen alle 2 Monate was releasen, das dann immer schwächer wird. Ich will bei jedem Album eine Steigerung haben. So wie Roy Jones Jr., wie Rocky Marciano, gute Boxer, die nicht schlechter wurden und nur noch mit ihrem Namen Geld gemacht haben, sondern immer besser wurden. Dann bist du ein Champion. Die anderen sollten lieber Drogen verkaufen.

rap.de: Erzähl doch kurz etwas über Smoky und Problemkind, die auf dem "Bling Bling Song" zu hören sind.

Bogy: Smoky ist ein kleiner Atze aus der Nachbarschaft. Dem habe ich die Möglichkeit gegeben, da mal ein Video zu machen. Das ist ja eine gute Chance für ihn und er hat sich darüber auch sehr gefreut. "MiniMarc" ist wie mein Halb-Cousin, ein kleiner Junge, der auch schon mit 13 Jahren wegen Mord im Knast saß. Er hieß erst Mörder-Marc, aber die Familie wollte nicht, dass ich ihn so nenne, also nennen wir ihn Problemkind. Als er klein war, hat er Scheiße gebaut, ich hatte hier ein bisschen was zu sagen, also haben ihn die Leute in Ruhe gelassen. Er hat schon mit sich genug zu kämpfen, da wollte ich nicht das andere Leute ihn auch noch anmachen.

rap.de: Wie entstand das Video?

Bogy: Das "Bling Bling" Video ist ein kleines Geschenk, weil die Jungs hier einen Boxkampf gegeneinander veranstaltet haben. Dafür, dass die in den Ring gestiegen sind, habe ich dann das Video gedreht. Sie sind beide kleine Boxer. Ich war immer noch am Arm verletzt und wollte Kämpfe sehen, weil ich nicht selbst kämpfen konnte. Dann habe ich sie Boxen lassen und ihnen im Gegenzug das Video spendiert. Smoky hat gewonnen, ich hätte mich natürlich mehr gefreut, wenn Problemkind von meinem Label gewinnt, aber letztendlich ist alles eine Familie.


rap.de: Seit einigen Jahren wirst du, zusammen mit anderen Rappern aus Berlin, vor allem von den Medien, in die rechte Ecke gestellt. Es hagelte Indizierungsverfahren. Wie gehst du damit um?

Bogy: Ich scheiß auf die Medien, ich scheiß auf diese Gesellschaft. Das sind Leute, die die Menschen sehen wie ein Buch. Die lesen die erste Seite, sehen aber nicht die 300 anderen Seiten und denken, sie wüssten alles, wenn sie den Titel kennen. Ich scheiß darauf, die sind nicht so aufgewachsen wie ich. Ich bin, wie gesagt, in Friedenau/Schöneberg aufgewachsen und habe mehr auf’s Maul bekommen als die Kanaken, weil ich Deutscher bin. Mir ist das alles scheißegal, ich bin nicht rechts. Normalerweise chillen hier mit mir lauter Kanaken, das ist eine Liebe, wir gehören zusammen. Wir sind alle am hustlen, deshalb ist das absoluter Schwachsinn, was mir da unterstellt wird. Wir sind hier in Berlin, hier herrscht Multikulti, wenn hier im Süden Nazis wären, würde den ganzen Tag Krieg herrschen. Das ist als würde ich sagen, die Menschen in Somalia sind primitiv, weil die Schlangen fressen. Ich wohn da nicht, kenne die Sitten nicht. Deshalb kann ich mir da auch nicht so etwas anmaßen. Dieses Nazi-Ding hat ja mit Fler angefangen. Als Bushido auf dieser Kanaken-Welle rumgeritten ist, hat das keinen interessiert. Dann hat Fler das umgekehrt gemacht, ich hatte den Film schon vorher. Fler ist mein Mann. Ich habe dieses Deutschsein schon immer repräsentiert, aber nie übertriebenen Nationalstolz damit verbunden. In anderen Ländern, wie Frankreich, feiern die schwarzen Rapper ihre Haut so sehr, wenn das ein weißer machen würde, würde er bei Landser im Regal stehen. Und ich sage einfach nur "Geballte Deutsche Power", und die sind alle sauer.

rap.de: Hat sich das alles wieder beruhigt oder wird weiter gegen Leute wie dich "geschossen"?

Bogy: Das weiß ich nicht, ich verfolge diese ganzen Medien nicht. Ich weiß auch gar nicht, was auf VIVA läuft, ich sehe die ganzen Sachen nicht. Darüber bin ich auch ganz froh. Ich mache mir Gedanken über meine Welt und gucke auch ab und zu die Nachrichten, um zu wissen, was passiert, aber man wird zu aggressiv davon.

rap.de: In früheren Interviews war zu hören, dass du deine Drogensucht mit Hilfe deiner Familie und einer Therapie überwinden konntest. Was bedeutet Familie für dich?

Bogy: Familie ist heute der größte Reichtum. Meine Familie sind die Atzen mit denen ich chille, mein Vater und meine Mutter. Familie muss nicht immer mit Blut verbunden sein. Das können auch Brüder von anderen Müttern sein.

rap.de: Geht es dir in Bezug auf die Drogen jetzt besser?

Bogy: Von Koks bin ich mittlerweile weg, gestern wollte ich mal wieder. Aber zum Glück habe ich gute Freunde dabei, die mich nicht lassen. Ich bin trotzdem eine verlorene Seele. Alle reden immer so, aber ich bin wirklich gesetzlos. Ich muss frei sein und auch mal ab und zu einen rauchen. An sich ist das scheiße, wenn man nicht mehr so mit seinen Problemen fertig wird. Aber bei mir ist es so, wenn ich aggressiv bin, rauche ich lieber einen, auch wenn das meinen Kopf und meinen Körper fickt. Aber ich bin frei und werde nicht wieder eingesperrt, weil ich durchdrehe. Mein Ziel ist, dass irgendwann ganz weg zu lassen. Mir bringt der Sport viel mehr. Wenn ich nach Drogen gefragt werde, ich bin der Letzte, der die Scheiße verherrlicht.

rap.de: Auf "Kleiner Bruder" scheinst du einiges zu bereuen und an andere weitergeben zu wollen, was du in der Vergangenheit selbst falsch gemacht hast. Warum hast du dieses Lied gemacht?

Bogy: Ich bin durch ganz Deutschland getourt und habe gesehen, dass sogar ich, als eher kleiner Artist, sehr viele junge Fans habe. Manche sind so klein, die haben noch nicht einmal Schamhaare, mit denen dürftest du nicht einmal eine Nutte klarmachen, weil das schon verwerflich ist. Ich wollte dieses Lied machen, weil ich einfach gesehen habe, wenn die sich an meinen Texten hochziehen. Man braucht auch manchmal negative Kraft, aber wenn man manche in dem Alter vor sich hat,  denke ich schon, ist es manchmal gefährlich, wenn die das alles nur von einer Perspektive zu sehen bekommen. Deshalb musste ich "Kleiner Bruder" einfach machen, dass die nicht immer nur hören "Stecherei", "vorbestraft". Wir rappen zwar davon, wir müssen irgendwie ein bisschen positiv darauf abgehen, sonst könnten wir uns ja erschießen, aber dass man immer auch sieht, wir leben so nicht gerne. Ich war jetzt auch in einigen Jugendheimen, habe mit Kids geredet. Jetzt gehe ich bald auch noch an eine Schule. Ich mache das nicht, weil ich denke, ich wäre ein besserer Mensch, aber ich schwöre, wenn ich auch alle hasse, die Kinder mag ich. Kinder sind die Zukunft, das Land geht schon genug den Bach runter. Wenn man da noch systematisch darauf zu arbeitet, dann kann man das ganz vergessen.

rap.de: Viele Leute sehen in euch aber nur diese Rapper, die so tun, als wären sie Gangster…

Bogy: So wie ich sind die wenigsten. Ich bin wirklich vorbestraft, war überall drin, laufe überall lang, ich hustle, mache Geschäfte. Jeder, der dieses Spiel kennt, verherrlicht es nicht. Das kommt definitiv durch Leute wie Bushido usw., die da gar nicht richtig drin waren, die da nur kurz ihren Fuß drin hatten. Da wird dieses Metier nur klischeeartig anerkannt, aber sie wissen gar nichts davon. Die können den Kindern damit auch nichts beibringen, ihnen etwas sagen. Ich denke, wenn man meine Musik versteht, denkt man sich vielleicht, "He, der sagt, er zieht sich zehn Pillen rein und braucht Diacepam zum pennen, aber er ist damit nicht glücklich." Wenn dann sowas kommt wie "Ich zieh die Koka-Line im Schulunterricht", dann ist das einfach nur bescheuert, dazu brauche ich gar nichts mehr sagen. Bei Sido ist das noch cool, er ist mehr so der Freak. Aber Drogen sind einfach unser größter Feind, Drogen machen alles kaputt.

rap.de: Kommen wir zu deinem neuen Album. Kannst du deinen Fans schon sagen, wann es erscheint und was man darauf erwarten kann?

Bogy: Das Album wird im 3. Quartal dieses Jahr auf den Markt kommen, also im späten Sommer, Herbst.  Es wird ungefähr 20 Tracks stark sein. Gefeatured sind die üblichen Verdächtigen,  also das
AGGRO-Lager,  die Adrenalin-Leute,  ich habe ein Lied mit Shizoe gemacht, einem Sänger. Murat ist drauf, Emmat, der noch sehr neu ist, alles noch nicht so bekannte Leute. Dann habe ich mit meinem Atzen Deso Dogg einen Track gemacht, der schon lange geplant war. Wie immer, alle echten Atzen sind darauf vertreten.

rap.de: Wer hat "Willkommen In Abschaumcity" produziert?

Bogy: Überwiegend B-Lash. Es sind auch ein paar Fremdproduktionen drauf. Ein Beat von Bozz Music, einer von Beathoavenz und einer von Shango.

rap.de: Wie lange, denkst du, wirst du noch rappen? Was willst du danach machen?

Bogy: Ich glaube, ich werde das ewig machen, aber ich werde nicht ewig davon leben können. Ich probiere das  Geld, was  wir jetzt machen, dann  irgendwie gut zu  investieren.  Man kann nicht so einfach sagen, was man in 10  Jahren macht.  Ich hoffe, dass dann mein Label stark genug wird und der Nachwuchs dementsprechend gut. Mein kleiner Traum ist, einen Laden aufzumachen. Vielleicht ein Restaurant oder etwas in der Richtung.

rap.de: Meinst du, du kannst dafür lange genug oben mitmischen?

Bogy: Ich verfolge das Konzept, dass ich von der Qualität immer besser werde. Diese ganzen Eintagsfliegen, vor allem auch im Rap, die kommen zwar nicht gleich auf 250.000 Einheiten, wie irgendwelche Silbermonds, aber vielleicht auf 50 – 60.000. Aber die werden sich nicht halten. Wenn du nicht besser wirst, wirst du irgendwann unattraktiv. Wenn man sieht, ein Boxer wird nie besser, ist das unattraktiv für das Publikum. Deshalb hoffe ich, dass das noch ein bisschen laufen wird. Mir ist auch wichtig, mich zu verbessern. Wenn man das richtig macht, funktioniert das auch. Meine Vorbilder sind da die Onkelz. Die haben am Anfang auch klein verkauft, aber über Jahre haben das mehrere Generationen gekauft und um so mehr Generationen du an Fans hast, um so größer wird der Kreis. Ich hoffe, dass die das scheiß Brennen bald in den Griff bekommen. Ich wäre Millionär, wenn man nicht brennen würde.

rap.de: Du arbeitest ja bekanntlich gern mit anderen Leuten zusammen…

Bogy: Aber nicht auf meinem nächsten Soloalbum. Da dürft ihr gespannt sein, da wird kein Feature drauf sein. Ich mache jetzt "Willkommen In Abschaumcity" noch fertig, mit sehr vielen Features, aber auf meinem nächsten Album werdet ihr nur mich zu hören bekommen.

rap.de: Hier einige Namen. Sag uns, was du von denjenigen hältst, was sie dir bedeuten: Berlin Crime und Bassboxxx

Bogy: Bassboxxx war unser erstes Label, das habe ich stark gemacht. Berlin Crime ist meine Crew, das ist nicht unbedingt das, was die Leute in der Öffentlichkeit sehen, nicht nur diese paar Rapper. Die Menschen sollen nicht denken, diejenigen, die das in den Medien präsentieren, sind der harte Kern. Wir sind hier der harte Kern, wir sind gut mit Leuten wie Frauenarzt und Manny Marc. Das ist unsere Familie, aber das hier ist der "Crime", wir repräsentieren den Crime-Teil. Leute wie ich, Problemkind, usw. Das ist meine Crew.

rap.de: Frauenarzt

Bogy: Frauenarzt ist wie mein Bruder. Der ruft bei mir an und ich würde für ihn alles blind machen. Er hat für mich auch alles gemacht. Er ist kein Hardliner, wie ich. Diese ganze Gangsterscheiße ist nicht so in ihm drin, er regelt das anders. Er chillt auch manchmal noch mit Amstaff-Leuten, aber bei Frauenarzt sehen wir das alles nicht so eng, weil er ist immer wie ein Diplomat, der hält auch Leute zusammen und schlichtet. Deswegen ist es gut, dass es ihn gibt.

rap.de: Er soll dich ja am Anfang stark mit sich nach oben gezogen haben…

Bogy: Er hatte mich in der Gruppe, einen Führer, er wusste, er hat jetzt Leute hinter sich. Das hat ihn auch stark gemacht. Als ich damals ein guter Freestyler, ohne Studioerfahrung, war, hat er mich extrem gepusht. Er hat mich immer mit raufgenommen, weil er wusste, ich bin ein Rohdiamant. Noch klingt es nicht gut, aber wenn der Dreck abgeschliffen ist, kommt alles ans Licht. Umgekehrt hatte er auch seine Vorteile. Er hätte eine Gruppe wie Berlin Crime nicht durchziehen können, wenn keine Crimers dabei gewesen wären. Er bringt diese ganze Industrie zusammen, bringt uns in die Bravo. Er hat die ganzen Geschäfte eingeleitet, aber wir haben das Team hart gemacht, ich war der Hintermann. Die Leute sehen ja nie, wer da ist, wenn es Stress gibt.

rap.de: Kool Savas

Bogy: Savas ist eine Berliner Rap-Legende, mit gutem Flow. Er macht sein Ding und ich respektiere ihn dafür. Er gibt mir Respekt und ich gebe ihm das zurück. Wir haben beide unsere eigenen Wege eingeschlagen. Er ist dabei schon ein bisschen weiter, wegen seinem Alter. Savas hat auch immer gute Ideen gehabt, auch wie er das mit Optik macht, Savas ist cool.

rap.de: AGGRO


Bogy: Das sind auch alles gute Jungs. Auf meinem Album werden auch Sido, Shizoe und B-Tight zu hören sein.

rap.de: ersguterjunge

Bogy: Ich sehe die nie. Wenn du mit denen Ärger hast, rufen dich irgendwelche Leute von denen an. Ich scheiß auf die, die kommen nie zu mir. Die wissen, wenn die zu mir kommen, müssen sie mir gleich in den Kopf schießen, weil ich die alle absteche. Und wenn sie zu viele sind, hau ich sie auch um, ist mir scheißegal.

rap.de: Was sagst du zum Rest der deutschen Szene, außerhalb von Berlin?

Bogy: Es gibt viele gute Leute. Aber ich muss ehrlich sagen, deutscher Rap berührt mich ganz wenig. Auch wenn meine AGGRO-Jungs jetzt sicher durchdrehen werden, muss ich zugeben, ich geb mir auch gern Azad. Er hat schon eine gewisse Reife und rappt wie ein Mann. Ich kann zwar nicht abschätzen, ob das bei ihm authentisch ist, aber ich glaube, er würde es nicht so gut und lange machen, wenn er das nicht fühlen würde. Bei Azad berühren mich manche Texte wirklich. Ist mir egal, wer was dagegen sagt. Ich höre auch Rap von Bin Laden, wenn er gute Musik macht. (lacht)

rap.de. Was hast du früher in deinen Anfangszeiten gehört?

Bogy: Das ist schon so lange her. Was hat man da gehört? Breakdance-Musik, ein bisschen Heavy Metal, Alice Cooper. Mein Vater hat dann schon die ersten HipHop Sachen angeschleppt. Er hat schon immer HipHop gemocht, er mochte nur nicht diesen Gangster-Scheiß. Ice-T war noch genehmigt. In Westberlin hatte man auch mehr Bezug zu amerikanischem Rap als im Rest von Deutschland, weil hier noch die ganzen GIs waren. Da habe ich dann solche Sachen wie 2 Live Crew oder Run DMC gehört. Wir haben früher auch immer diese ganzen Rap-Shows gehört. Als Kiss FM noch gut war, waren wir auch öfter mal da, haben gefreestyled und unsere Tapes aufgenommen. Alle 2 Wochen bin ich zu einem Atzen von mir gegangen und habe mir stundenlang seine Platten angehört.

rap.de: Du warst ja auch einige Zeit lang im Graffiti aktiv…

Bogy: Ich war mit Rust in einer Crew. Wir waren hier im Süden die erste richtige Bombercrew unserer Generation. Er ist mittlerweile weltweit bekannt, aber leider schon gestorben. Ich hatte dann keinen Bezug mehr dazu. Es ist eine Sache, die sich nicht bezahlt macht. Es ist zwar eine lustige Sache, aber auf der anderen Seite kannst du das nicht dein Leben lang machen. Ich gehe immer noch gern los und kaufe Dosen, wenn Geld übrig ist. Vor kurzem haben sie in der Hall Of Fame meine Hackfresse abgesprüht. Das war alles immer lustig, ich werde immer dieses B-Boy Ding in mir drin haben.

rap.de: Also ist HipHop für dich nicht tot?

Bogy: Ich bin auf jeden Fall HipHop. Ich geh gerne zum Freestyle-Battle, ich schlag mich da nicht, solang da keiner meine Mutter beleidigt. Einfach nur battlen. Ich liebe Graffiti und feiere auch kleine Atzen, die die U-Bahn noch bomben. Ich liebe HipHop. Das beste, was einem passieren kann ist, einen zu rauchen und einen Live DJ zu haben, traumhaft. Auch Beatbox ist geil, leider kaum noch vertreten. Ich mag das alles. Trotzdem bin ich nicht so eine HipHop-Schwuchtel mit langen Hosen oder so. Ich scheiß auf so etwas, aber ich mag das trotzdem. Das ist, als würde es einen Puff geben, wo nur Idioten reingehen, aber die Nutten sind geil. Das bleibt doch ein guter Puff, auch wenn 1000 Idioten da reingehen. HipHop bleibt auch immer noch eine gute Sache. Ich kann nichts dafür, dass jede Schwuchtel das jetzt macht. HipHop ist nicht tot, HipHop lebt!

Eko Fresh – Hart(z) IV

0

An Eko Fresh scheiden sich die Geister. Für einen Großteil der deutschen Rap-Hörerschaft ist sein Weg vom "König von Deutschland" zum Picaldi und Cordon Sport tragenden "Gheddo-Gangbang-HartzIV-Jungen" schlicht und ergreifend absolut unverständlich. Andere zollen ihm nach wie vor Respekt und bleiben ihm treu. Zur dritten Gruppe gehören diejenigen, in deren Augen Ekos Stern erst durch die Zusammenarbeit mit Bushido aufging. Ihn interessiert das, so glaube ich, so sehr, als würde in Westchina ein gelbes Fahrrad umfallen. Ek will von oben nach unten nach oben, mit dem Kopf durch die Wand, durch die Mitte an die Spitze.  Oder  doch einfach  nur wieder auf seinen Thron?

Sorry, ich kann diese Frage leider nicht beantworten, aber verkünden: "Ek Is Back". Und zwar mit seinem neuen Album "Hart(z) IV", das unter anderem mit diesem Track, als zweitem Release, aufwartet. Der Aussage des Titels ist nichts weiter hinzu zu fügen. Doch Ek ist nur zur Hälfte back.  Die Scheibe bietet nämlich einen relativ gelungenen Mix zwischen altbekannten Skillz des ehemaligem Mönchengladbacher "Bravorappers" und seiner neuen thematischen Ausrichtung gen Albumtitel, die mal mehr, mal weniger gut zur Geltung kommt.

Den Einstieg liefert, an dieser Stelle wohl genau richtig, die "Ruhe vor dem Sturm", die sich schon während des Tracks zum Sturm entwickelt. "Der Don 2" nimmt sich selbst aber eher wieder den Wind aus den Segeln, was ihm aber verziehen sei, da der nächste Hurricane mit "Hart(z) IV" schon wieder im anrollen ist. Hater schließt die Fenster, holt die Kinder rein!
Aber kommen wir wieder zur objektiven Albumkritik. Ek packt einfach Aussagen und Songs auf seine LP, die jemand wie ich, als weder besonders großer Fan noch Hater, einfach feiern muss. Dazu gehören Tracks wie "Was Kann Ich Dafür" und "Bazen", wobei ich bei letzterem außer "Hart(z) IV", "Eko Fresh" und "BoomBoom" leider nicht verstehe, was Killa Hakan und Ayas Kapli zum Besten geben. Vielleicht kann mir ja jemand, der der türkischen Sprache mächtig ist, mit einem Kommentar helfen. Außerdem werden dem Hörer wieder in alt-gewohnter Eko-Manier Textstellen wie "Kommt mein Album auf den Markt, ändert sich der Eurokurs" oder "Sie tauften mich Don, du hast haushoch verlorn, deine Waffen sind nur aus Styropor" um die Ohren gehauen, bei denen nichts als Lachen angesagt ist. Und zwar im positiven Sinne, falls sich jetzt schon wieder jemand die Hände reiben sollte, einen boshaften Kommentar abzulassen. Sein Humor ist ihm auch im "Gheddo" nicht abhanden gekommen. "Darauf Kannst Du Gift Nehmen"!

"Bitanem (Meine Türkische Freundin)"  hebt sich deutlich vom Rest ab und  zeigt  Ek  wieder von einer anderen Seite.  Des  Weiteren komme ich wieder nicht  umher, "Ihr Werdet Uns Nicht Los" mit Saad als, zumindest für mich, absoluten Höhepunkt des Albums hervor zu heben. Diese Hymne ist der Hammer auf den Kopf der deutschen Rapwelt und kann gleichzeitig für den Rest des Albums und das hohe technische Niveau stehen. Der Skit davor trifft wie die Faust aufs Auge, gebt euch das!
Neben Baba Saad, Killa Hakan und Ayas Kapli stehen Eko Fresh noch Antigaranti, SD, G-Style, Hakan Abi, Kingsize, Summer Cem, Kay-One, La-Honda, Billy, Capkekz und natürlich Bushido, textlich zur Seite.

Das Gipfeltreffen der selbsternannten Könige, namens "Gheddo", dürfte mittlerweile auch hinlänglich bekannt sein und macht Eko Fresh, wie von allen Seiten erwartet, zum King für eingefleischte Ekrem Boraner und zum Hassobjekt für alle, die ihn nie leiden konnten oder ihn nicht mehr verstehen können.  Das Gheddo-Thema  zieht sich auf weiteren Songs wie "Stenzgang", dem etwas gewöhnungsbedürftigen aber keinesfalls schlechten "Westside" oder "Komm In Mein Viertel" durch das gesamte Album  und bleibt weiterhin für viele unverständlich. Irgendwie passt vieles an Eko einfach nicht in die Gangster-Ecke, auch wenn er versucht, es so gut wie möglich zu verkaufen.

Der Sturm wird wohl vorerst noch kein Ende nehmen. Weder was Ekos Veröffentlichungen betrifft, noch die mit Sicherheit wieder aufkommende Diskussion. Einen Vorgeschmack darauf gab uns bereits die Nachricht, dass das Album aufgrund des Liedes "Noch Einmal", in dieser Version, wieder aus dem Handel genommen werden soll. "Hart(z) IV" ist genau das Album geworden, das die meisten erwartet haben. Technisch gesehen spielt Eko in der Rap-Bundesliga um den Titel und ist nahezu nicht angreifbar. Inhaltlich werden Ansagen, für die ich jetzt nur einmal stellvertretend Worte wie "Hartz", "Gheddo", usw. nennen will, leider viel zu oft geshouted und Ekos Imagewechsel bleibet für viele weiterhin unverständlich. Die Konfrontation wird mit diesem Album sicher nicht heruntergeschraubt. Dennoch geht Ek seinen Weg und liefert ein raptechnisch  überdurchschnittliches Album ab.

 

Album verhindert

0

Noch in diesem Sommer sollte von Sony Records ein Big Pun Album auf den Markt kommen, welches außschließlich bisher unveröffentlichtes Material beinhalte. Daraus wird nun wohl nichts, weil Producer John Benitez aka Jellybean, der die Rechte an den Tracks und Instrumentals hält, nicht bereit ist, dem Release seinen Segen zu geben. Die New York Daily News berichten folgendermaßen:

"Sony besitzt Big Pun als Künstler, aber Jellybean gehören die Rechte für viele seiner Songs. Sony möchte das Album releasen, aber Benitez antwortet nicht auf die Anrufe. Er spielt ein Spiel."
Jellybean stand Meldungen zufolge nicht für eine Stellungname bereit und ist nicht überzeugt von der Neuveröffentlichung.

Der legendäre Big Pun, der als erster Latino-Rapper Platinstatus erreichte, starb im Jahre 2000 an einem Herzinfarkt und hinterließ eine Frau und 3 Kinder.

Gemeinsames Album kommt

0

Eigentlich sollte es ein Mixtape werden, doch nun soll ein komplettes Album auf den Markt kommen. Weitere Details gibt es bisher leider noch nicht.

Wayne und Santana:

"It’s a mixtape, but we just sat down and listened to it and noticed that we didn’t use no outside beats. We used all produced beats. We can go album with this. Look out for it, we are deciding [whether to release it as an official LP]."

Derzeit arbeitet Wayne noch mit Baby an dem gemeinsamen Album "Like Father, Like Son".

Featured