„Anstiftung zum Drogenkonsum“: Türkischem Rapper drohen zehn Jahre Haft

Der türkischer Rapper Ezhel wurde am 24. Mai verhaftet. Der Vorwurf lautet: „Anstiftung zum Drogenkonsum“. Dieses Vergehen kann in der Türkei mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft werden. Eine anonyme Anzeige hatte zu den Ermittlungen geführt.

Zuvor war Ezhel vor Gericht erschienen, um eine Aussage zu tätigen. Ein Freilassungs-Antrag wurde bereits am vergangenen Mittwoch abgewiesen. Momentan befindet er sich in einem Gefängnis im Istanbuler Stadtteil Maltepe.

In seinem „Alo“ berichtet Ezhel über die Hindernisse in Ankara bei der Beschaffung von Gras. Sein Anwalt betonte, die Verhaftung sei unrechtmäßig gewesen und Ezhel zu seiner Musik stehe:

„Es ist so, als würde man einen Schauspieler anklagen, der einen Mörder spielt, weil dieser zum Mord anstiften würde. In seiner Aussage betonte Ezhel, dass seine Musik keine Straftat ist. Er bereut seine Kunst nicht.“

Ezhel behandelt in seinen eigentlich vorwiegend Texten sozialkritisch Themen. Dabei schreckt er nicht davor zurück, Thematiken wie Armut, Kinderarbeit oder die willkürliche Verhaftung von Journalisten innerhalb der Türkei kritisch zu beleuchten. Aus diesem Grund wird gemutmaßt, dass der Anlass für die Inhaftierung des Rappers eher in seiner kritischen Stimme liegt als in dem vorliegenden Tatbestand.