187 Strassenbande: Universität will Festival-Auftritt stoppen

Beim diesjährigen AStA-Sommerfestival der Universität Paderborn soll die 187 Strassenbande als Headliner auftreten. Doch gegen den Auftritt der Hamburger regt sich Widerstand.

Der Vorwurf: Sexismus. „„187 Strassenbande“ verherrlicht in Auftritten und Texten sexistische Gewalt gegen Frauen und andere Bevölkerungsgruppen“ heißt es in einer offenen Petition.

„Schämen uns für das Männerbild“

Diese wurde vom Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Paderborn und der Hochschule für Musik Detmold initiiert. In ihr wird der AStA (Allgemeine Studentenausschuss) der Uni Paderborn aufgefordert, sich von den Jungs und ihren Texten zu distanzieren:

„Wir nehmen nicht hin, dass der Eindruck entsteht, unser AStA und unsere Universität bieten Sexismus und Gewalt eine Plattform und unterstützen sie durch ihre Ressourcen. Wir schämen uns für das Männerbild,  das in den Songs und Musikvideos der Band zum Ausdruck kommt.“

Absage nicht gefordert

Eine Absage des Auftritts wird in der Petition nicht konkret verlangt. Vielmehr betont man, man wolle ein Zeichen setzen und ruft zum Protest auf.

Das Festival soll am 15. Mai stattfinden. Neben der 187 Strassenbande sollen auch u.a. MC Bomber und Karate Andi auftreten. Beide wurden, wie auch die Strassenbande um Bonez und Gzuz, in der Vergangenheit des Öfteren wegen sexistischer Textinhalte kritisiert. Gegen andere Künstler*innen gibt es aber offenbar keinen Protest.

Meine Meinung

++++Achtung, ab jetzt Kommentar+++ In der Tat sind die Texte von Gzuz, Bonez und dem Rest der Strassenbande oft mit ekelhaft sexistischen Zeilen gespickt. Es entsteht allerdings der Eindruck, die Unileitung habe sich nicht besonders gut informiert. Denn dasselbe gilt auch für die Texte von Bomber und Andi, die den Damen und Herren Professor*innen aber möglicherweise nicht bekannt sind.

Besser als ein Auftrittsverbot (das allerdings nicht explizit gefordert wird) fände ich es, mit den Jungs direkt darüber zu diskutieren – im direkten Gespräch würden sie vielleicht tatsächlich einsehen, dass es nicht so cool ist, über sexuelle Gewalt zu rappen als wäre das nuffin‘. Und damit wäre weit mehr erreicht.