Pünktlich zum Sommer ist Kay One zurück! Seine erste Videoauskopplung „Lookalikes/Miles High Club“ ist draußen und gibt einen ersten Vorgeschmack auf ein sein neues Album „Der Junge von Damals“. Zeit einen Ausblick zu wagen, ob Kay mit dem neuen Release Bonusmeilen bei den Fans sammelt oder doch wieder vom Schleudersitz Gebrauch machen muss.
Die Ausgangslage
Der Name Kay One ist im Jahr 2016 immer noch leicht negativ behaftet. Die Wunden von Disstracks und fragwürdiger TV-Präsenz heilen nur langsam, sodass er noch weit von seinem einstigen Ansehen und der ehemals respektablen Reputation in der Szene entfernt ist. Er ist noch Teil des Games, aber er ist mittlerweile eher eine Begleiterscheinung, als dass er tragende Rolle spielt.
Was war zuletzt?
Das letzte Album „Jung genug um drauf zu scheißen“ war die Rückbesinnung zur Härte und weg vom Mainstream. Zumindest sollte es das sein, hätte auch funktionieren können – so richtig gehalten wurde das Versprechen aber nicht. Was an sich ein guter Entschluss hätte sein können, konnte im Endprodukt keine richtige Duftmarke setzen. Die Review von Skinny kannst du hier nachlesen.
Und jetzt?
Mit „Lookalikes/Miles High Club„ setzt ein klares Ausrufezeichen, indem Kay musikalisch nochmal den Restbestand Belvedere leerkauft. Man hört wieder die gewohnt prollig-arrogante Attitüde rund um Partyexzesse, Bitches und Luxusautos. Alles auf Raptechnisch höchstem Niveau, wie man es von ihm kennt. Allerdings geht es tatsächlich wieder Richtung Battlerap. Kay representet und spuckt respektlose Ansagen ins Mic, all das auf glattpolierten, synthie-beladenen Hochglanz-Beats.
Wie könnte das Album werden?
Eine Möglichkeit wäre, dass Kay One als Hauptmotiv auf genau diesen Champagner-Rap setzt – was eintönig werden könnte, weil er ohnehin genügend damit in Verbindung gesetzt wird und es auch bei dem Letzten mittlerweile angekommen sein müsste. Spannender wäre es, wenn er sich mehr wieder der straight-frechen Battle-Richtung nähert, wie er es schon eindrucksvoll beim „Tag des jüngsten Gerichts“ gemacht hat. Die erste Single deutet auf einen Mischmasch hin.
Im Endeffekt #KayVoice
Kay One hat nach wie vor einen schweren Stand, aber ist auch noch genauso ein begnadeter Rapper. Wenn er seine P.S. auf die Straße bringt und sich nicht in dem Party-Ding verliert, ist er sicherlich in der Lage mit seinem Album zu überzeugen. Sollte „Lookalikes/Miles High Club„ die Marschrichtung vorgeben, wird „Der Junge von damals“ auf jeden Fall eines der besseren Kay-Releases der letzten Jahre.