Es hatte sich bereits abgezeichnet: Die Veranstalter des Rough Rap Rave geben nun, nach längerer Auszeit, das endgültige Aus der Veranstaltungsreihe bekannt.
Unter anderem aufgrund zu großer Polizei-Präsenz und dem in den letzten Jahren geänderten Umgang mit spontanen, nicht angemeldeten Freiluftpartys sei der Druck des Staatsapperates auf die Veranstalter zu groß geworden. Außerdem habe man seine Mission quasi erfüllt: „Schaut man sich heute um finden jedes Wochenende zahlreiche HipHop-Partys statt und wir sind froh unseren Teil dazu beigetragen zu haben„.
Außerdem: Nie geht man so ganz. „Wir werden diese Facebook-Seite weiterhin nutzen um auf Künstler mit denen wir zusammenarbeiten und unsere anderen Veranstaltungen aufmerksam zu machen„, so die Veranstalter weiter.
Heute vor drei Jahren fanden sich an der Warschauer Brücke dutzende Menschen zusammen, um HipHop wieder auf die Straßen Berlins zurück zu bringen. Der Rough Rap Rave hatte sich zum Ziel gesetzt, in den von elektronischer Musik dominierten Stadtbezirken Berlins, wieder die Rap-Kultur zu etablieren. Dieses ganze sollte Open-Air stattfinden und eine Art Gegenstück zu den großen Raves bilden, die Berlin lange Zeit berühmt gemacht hatten. Quasi eine Loveparade des Raps. Aber eben spontan und ohne Anmeldung bei den Behörden.
Im Laufe der Jahre fanden sich immer mehr Leute zusammen, um dieses Ereignis gebührend zu feiern. Ein Hype regelrechter brach aus, was dazu führte, das bei den letzten Partys jeweils an die 2.000 Gäste die Veranstaltung besuchten. Zahlreiche Künstler, wie Chefket, Amewu oder die Residents Cutcannibalz oder Lorenz gaben sich die Ehre.
Hier der komplette Kommentar von den Veranstaltern.
„Guten Morgen. Wir haben nun schon länger nichts mehr von uns hören lassen, doch heute ist ein besonderer Tag. Heute vor 3 Jahren fand der 1. Rough Rap Rave statt. Dies wollen wir zum Anlass nehmen um zu verkünden, dass wir zukünftig keine weiteren Raves mehr planen. Das kommt jetzt nicht sonderlich überraschend, haben wir diesen Sommer ja schon keine Party mehr organisiert. Dennoch fanden hier und da Überlegungen statt wie und in welcher Form wir den Rave erhalten können. Diese wurden aber alle schnell wieder verworfen.
Der Rave gehörte immer zur Warschauer Brücke, kann dort aber aufgrund der nun schon länger starken Polizeipräsenz nicht überleben. Allgemein hat die Polizei in Berlin ihre Einstellung gegenüber nicht angemeldeten Partys im öffentlichen Raum extrem geändert. Aber auch das ist nichts neues. Wir blicken dennoch auf wunderbare Nächte zurück und wollen uns bei allen Freunden, Künstlern und Menschen bedanken die uns geholfen haben 9 unvergessliche RRRs zu veranstalten.
Unser Ziel war es von Anfang an, Hip-Hop in den durch und durch musikalisch elektronischen Bezirken Berlins, wieder mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Schaut man sich heute um finden jedes Wochenende zahlreiche Hip-Hop-Partys statt und wir sind froh unseren Teil dazu beigetragen zu haben. Für immer bleibt auch der Bericht über uns in dem eindrucksvollen Bildband »Nachtleben Berlin: 1974 bis heute«, erschienen im Metrolit Verlag. Wir werden diese Facebook-Seite weiterhin nutzen um auf Künstler mit denen wir zusammenarbeite