An dieser Stelle mal etwas ganz anderes. Carlota Emilia ist weder Rapperin noch Produzentin, sondern ausschließlich Sängerin, die schon Songs von Rapgrößen wie PA Sports verschönert hat. Dass die Hannoveranerin aber weit größere Ziele hat, als lediglich schmückendes Beiwerk harter Straßenpoeten zu sein, lässt sie in unserem Kurzinterview durchblicken. Wir präsentieren die aufstrebende Sängerin, die zusammen mit ihrem Produzenten ILK gerade an ihrem neuen Album arbeitet. „Zerstochen“ heißt das erste Video-Lebenszeichen dieser Kollaboration, das wir vorab und exklusiv über rap.de zeigen dürfen. Viel Spaß! Du hast mit mehreren Rappern schon zusammen gearbeitet, aber in Deutschland ist die Verbindung von RnB und Rap immer noch schwierig. Willst du das ändern? Alles hat positive und negative Seiten. Es ist natürlich gut mit Künstlern zusammen zu arbeiten, jedoch sollte man auch seinen eigenen Weg gehen und sich nicht nur auf den Erfolg anderer verlassen. Ich sehe mich als Solokünstlerin und nicht als Sängerin, die die typische Rolle als Lückenfüller bekommt. Selbstständigkeit ist enorm wichtig. Es gibt viele Rap Songs in denen Sänger und Sängerinnen auftreten um den Track mainstreamfähiger zu machen. Das ist definitiv nicht mein Ziel… Was willst du mit deiner Musik erreichen. Welches Publikum willst du ansprechen? Wo siehst du dich in 5 Jahren ( musikalisch)? Für mich war es schon immer klar, an meine Grenzen zu gehen und alles zu tun, um das Ziel zu erreichen, Menschen durch die Musik zu berühren… Meiner Ansicht nach ist es kaum vorstellbar, wie oft man durch Harmonien, Stimme oder Texte den Schmerz nehmen oder Freude schenken kann. Musik hat keine Altersgrenze. Es würde mich stolz machen, wenn jüngere Leute und auch ältere meine Musik mögen würden. Da ich Dankbarkeit sehr hoch stelle und stolz darauf bin Menschen zu erreichen, schätze ich jede einzelne Person, die mich unterstützt, meinen Traum wahr werden zu lassen. In der Zukunft sehe ich mich als Künstlerin. Da mich dieses Gefühl fast mein komplettes Leben begleitet, werde ich wohl auch immer bei dieser Antwort bleiben. Ob meine Musik Erfolg hat wird sich zeigen. Ich werde immer für meinen Traum leben und rate das jedem Menschen, der hinter dem steht, was er liebt. In welche Richtung ich musikalisch gehe, kann ich nicht unbedingt sagen. Ich bin da recht kreativ und offen für neue Dinge. (lacht) Mit welchen Rappern würdest du gerne arbeiten? Bist du selbst auch Hip Hop Fan? Ja ich war schon immer angetan von Hip Hop. Ob Rap, Tanz oder auch Graffiti, ich bin von jedem einzelnen begeistern, der seinen Weg geht und zielstrebig an seinem Talent arbeitet und würde mich auch als Hip Hop Fan bezeichnen. Ich fühlte schon in sehr jungen Jahren die Musik von Azad oder auch anderen Rap Künstlern, die in ähnlicher Art und Weise ihre Gefühle und Stimmungen zur Geltung brachten. Deutscher Rap ist meines Erachtens gerade durch seine Vielfalt einer der wichtigsten Musikstile Deutschlands und soll auch so bestehen bleiben. Zusammenarbeiten könnte ich mir definitiv mit MoTrip, Silla und auf jeden Fall mit Olli Banjo vorstellen, da alle einen eigenen Stil vertreten, kreativ sind und ihren eigenen Sound entwickelt haben. Als einen der authentischsten Künstler sehe ich nach wie vor Azad. Mit ihm würde eine Zusammenarbeit bestimmt ein sehr ehrliches und gefühlvolles Ergebnis erzielen. Ihn respektiere ich als Künstler und es würde mich sehr stolz machen, da er auch mich in vielen Zeiten durch seine Texte belehrt und geleitet hat. Mit wie vielen Jahren hast du angefangen zu singen? Wann hast du gemerkt, dass du ein spezielles Talent hast? Ich glaube seitdem ich denken kann, habe ich die Musik geliebt. Mit drei Jahren habe ich angefangen Klavier zu spielen und Ballett zu tanzen. Später wurde dann aus Ballett Hip Hop und aus klassischen Klavierstücken Songs ala Alicia Keys. Ich hab also schon früh die Liebe zur RnB Musik entdeckt. Gesungen habe ich anfangs nur auf englisch und tue es bis heute noch größtenteils. Mit neun sah ich auf einem Konzert Xavier Naidoo und ab diesem Zeitpunkt habe ich mich in diese Musik verliebt. Auch Cassandra Steen prägte mich durch ihren Gesang sehr. Die Hingabe zum Gesang kann man wohl kaum beschreiben. Ich verliere den Schmerz, der in mir ist und bin unendlich dankbar für die Kunst, meine Gefühle umsetzten zu können. Vor ein paar Jahren, also noch vor meinem musikalischen Solopfad waren Menschen oft positiv von meinem Gesang überrascht und glaubten an mich. Ich finde, das schenkte einem persönlich viel Kraft und Hoffnung. Wenn es mit der Musik nicht klappen sollte , was für eine Alternative hast du? Um ehrlich zu sein, kommt für mich ein anderer Beruf nicht in Frage. Eine andere Option würde mich nicht glücklich machen. Trotzdem ist ein vernünftiger Abschluss und ein bisschen Planung für die Zukunft die beste Entscheidung. Ich mache gerade mein Abitur und werde wahrscheinlich Musikmanagement studieren, dann kann ich die Liebe zur Musik mit einem anderen Job verbinden. Wer hat dich beeinflusst? Welche musikalischen Vorbilder hast du? Das ist eine schwere Frage, es gibt so viel, was einen in der heutigen Zeit beeinflusst, allein durch die Medien. Am Meisten war es aber, denke ich, RnB und die gesamte Black Music aus den USA. Wie gesagt habe ich anfangs sehr, sehr viel auf Englisch gesungen und diese Musik hat immer noch einen riesigen Platz in meinem Kopf. Vorbilder sind eindeutig Menschen wie Beyonce, die Fugees, Brian McKnight, Craig David und Christina Aguilera. Alle Künstler sind unglaubliche Sänger, Songwriter und Menschen. Und deren Musik hat mich einfach jahrelang inspiriert und begleitet. In Deutschland war das dann eindeutig Xavier Naidoo, Glashaus und diverse Rapper wie Olli Banjo und Azad. Die Texte berühren mich extrem und ich liebe es selbst Texte zu schreiben. Somit haben mich diese Künstler sehr belehrt. Ich danke euch fürs Lesen !