Sudden von Trailerpark. Sudden aus Salzgitter. Sexy Sudden. Zumindest hat sich Sudden mit "Romantisches Arschloch", seinem neuesten Longplayer in die Herzen der Jungs und die äh… auch Herzen der Mädchen gespielt. Wir haben über die Feiertage ein extrem ausführliches Interview von dem jungen Mann aus Salzgitter bekommen und dazu noch einen hochexklusiven Song, der von Johnny Illstrument produziert wurde. Wir wünschen auf jeden Fall viel Spaß!
Vor etwas mehr als einem Monat kam dein Debütalbum “Romantisches Arschloch“ in die Läden. Cooler Titel. Wir denken, dass Männer diese Namensgebung auf jeden Fall nachvollziehen können, aber wie bist Du drauf gekommen und was willst Du uns damit sagen?
Ich habe bewusst diesen augenscheinlich "paradoxen“ Titel gewählt, weil er mich als Person in zwei Worten beschreibt. Das passt einfach menschlich, musikalisch und natürlich auch im Bezug auf das Thema "Frauenwelt“, welche mich des öfteren um den Verstand bringt, perfekt zu mir. Die Hörer wollen einen in eine Schublade drängen und das passt mir gar nicht in den Kram. Ich habe keine Lust auf Albumlänge der asoziale Penner zu sein und ich habe auch keine Lust auf Albumlänge persönliche Probleme zu verarbeiten. Ich bin jemand der gerne extrem auf die Kacke haut und sich und sein Lifestyle gerne mal feiert, aber dann gibt es Momente im Leben, die mich emotional packen und aus dieser teilweise exzessiven Lebensbahn werfen. Die meisten Rapper erzählen nur von der einen Seite ihres Lebens und verschweigen die andere, um ihrer "Schublade“ gerecht zu werden. Ich will zu 100% den Leuten das geben, was ich bin und mit "Romantisches Arschloch“ mach ich einfach mal eine ganz neue, riesengroße Schublade auf, wo ich mich drin wohlfühlen kann. Da gibt’s dann halt die Ecke, wo die Fotos meiner verflossenen großen Liebe hängen und in der anderen Ecke liegt die Unterwäsche meiner Groupies. Einmal im Jahr schau ich mir die Fotos an und denke darüber nach, was wohl daraus geworden wäre und dann mach ich mir ne miese Mische und widme mich dann wieder den schönen Seiten des Lebens. Ich sehe das als ganz menschlich und natürlich an und ich denke viele Hörer können sich damit identifizieren.
Inwiefern bist Du Romantiker? Inwiefern bist Du ein Arschloch?
Ein Arschloch bin ich, wenn ich im Club eine Lady abfülle um sie direkt auf dem Discoklo zu ficken. Ein Romantiker bin ich, wenn ich ihr beim Kotzen die Haare ausm Gesicht halte. (lacht) Wenn du längerfristig bei einer Frau erfolgreich sein willst, musst du einfach ein Romantisches Arschloch sein. Als Romantiker wird dir die Frau früher oder später einfach mit einem Arschloch durchbrennen, weil sie von dem richtig schön durchgefickt wird. Wenn du nur das Arschloch raushängen lässt, musst du damit rechnen, dass die Frau sich irgendwann nach Wärme sehnt. Frauen sind einfach super kompliziert. Ich glaube manchmal, die wissen selbst nicht, was sie wollen. Wenn du eine Schlampe willst, dann reicht es, wenn du ein bisschen Sexappeal versprühst und 5 Euro für den Wodka investieren kannst. Suchst du ne richtige Frau… viel Spaß. Wenn du sie gefunden hast, zeig ihr, dass du sie beschützen kannst, aber lass ihr auch Luft zum atmen. Sei kein Frosch, junge! Sudden aka der Datedoktor! Es gibt übrigens auch weibliche romantische Arschlöcher. Der Song "Chaosprinzessin“ beschreibt das ganz gut. Da lade ich ein Girl zu mir ein mit großen Erwartungen. Sie kommt dann auch und drückt mit direkt Pornos in die Hand und ich denk mir "Jackpott!“. Im Endeffekt guckt sie dann aber "Desperate Housewifes“ und stellt die Bude auf den Kopf. Dieses Biest. Hört euch den Song an! Ich kann jetzt nicht alles verraten.
Was unterscheidet Dich Deiner Meinung nach von anderen Newcomern in der deutschen Rap-Szene? Fünf Gründe, warum wir gerade Deine Sachen hören sollten?
1. Ich bin unvorhersehbar, weil ich kein Blatt vor den Mund nehme und mich nicht schäme bestimmte Dinge aus meinem Leben in die Öffentlichkeit zu katapultieren. Bei anderen Künstlern weiß man genau, was sie vorhaben und was da kommen wird. Ich finde das langweilig und schon mein eigener Ehrgeiz pusht mich dazu, immer wieder neue Schritte zu wagen.
2. Ich bin vielseitig ohne mir irgendwas aus den Fingern zu saugen. Es nervt halt, wenn Leute auf irgendwelche Züge aufspringen und dann wieder abspringen, wenn der Zug ins Niemandsland scheppert. Natürlich kann man mir vielleicht vorwerfen, dass ich auf mehrere Züge gleichzeitig springe, aber dafür bin ich einfach in allen Bereichen auf denen ich mich bewege zu gut.
3. Ich kann auf Albumlänge entertainen. Mir macht es Spaß, Leute auf intelligente Weise zu provozieren und halt einfach extrem auf die Kacke zu hauen. Das wird dann auf meinen Battletracks deutlich.
4. Ich weiß, dass ich die jeweiligen Emotionen in Songs authentisch wiedergeben kann. Das ist mir persönlich super wichtig. Bei so Battletracks muss es einfach BAM machen, das muss abgehen und zerreißen. Da muss einfach ne Mutantenschelle aus den Boxen und direkt in das Gesicht des Hörers scheppern. Bei den atmosphärischen Songs und Storys ist mir das doppelt so wichtig. Bei dem Videosong "Monster“ zum Beispiel habe ich unglaublich viel Herz reingesteckt und es freut mich dann zu hören, dass viele bei dem Song wirklich Gänsehaut bekommen. Darauf lege ich einfach unglaublich viel Wert. Ich mach mir bei jedem Song viele Gedanken und arbeite die richtig raus. So "Trennungssongs“ sind halt nicht innovativ und wirklich schon 100 mal dagewesen. Trotzdem beschäftigt mich und dich sowas, aber du willst halt nicht 100 mal denselben Song dazu hören. Wenn ich einen Abrisssong mache, reißt der auch wirklich was ab. Wenn ich einen Partysong mache, wirst du auch wirklich in die Stimmung kommen und am Rad drehen wollen und tiefsinnige Songs werden dich wirklich bewegen, wenn du es zulässt. Darüberhinaus bin ich einfach ein junger, sehr guter Rapper der Musik macht um Leuten was zu geben und nicht um ein Klischee zu erfüllen und "reich“ zu werden. Ich habe mit Hilfe von Cristal und Hookbeats eine Art "Markenzeichen-Sound“ erschaffen. Deutschrap hat durch das Album wieder ein bisschen Style zurück und ist offener geworden. Isso!
Du hast vor vielen Jahren in der RBA (Rap Battle Arena) damit begonnen, erste Rap-Texte zu schreiben und diese dann im Internet zu veröffentlichen. Was ist seitdem passiert? Wie verlief deine Karriere?
Ich habe angefangen für mich Musik zu machen und bin dann erst auf die RBA gestoßen. Ich war schon immer der Typ, der sich gerne mit anderen misst, egal in welcher Disziplin. Ich stehe auf neue Herausforderungen und es gibt mir ein geiles Gefühl, wenn ich sehr schnell sehr gut in einer "Disziplin“ werde. Deshalb ist zum Beispiel auch ein super Beat von mir auf meinem Album, obwohl ich vorher noch nie Beats gebaut habe. Einfach weil ich mir beweisen wollte, dass ich das locker hinbekomme, wenn ich mich ein bisschen reinhänge. So war das auch mit dem Rap damals. Durch die RBA hab ich ein paar Dinge gelernt, habe mich dann aber sehr schnell wieder auf "richtige“ Songs konzentriert, weil mir klar wurde, dass die RBA einen musikalisch irgendwann nicht mehr weiter bringt und man da als Versager endet, wenn man nur noch solche Pseudosachen macht. Da sieht man halt heute noch Leute von damals, die waren damals gut und haben sich bis heute kein Stück weiter entwickelt. Die RBA hat aber neben mir noch viele andere Talente hervorgebracht. Beispielsweise Boz, Jaw oder Kollegah, die sind alle aus der RBA… das darf man nicht vergessen. Die haben damals auch schon krasse Sachen gebracht. Mit 17 oder 18 habe ich Demos an diverse Labels geschickt und im Nachhinein hatten einige Labels Interesse an mir. MOK war halt sofort total angetan und hat direkt, als er es gehört hatte bei mir angerufen und mir gesagt, dass ich gesignt bin. Ich war jung und habe sofort "YES!" gesagt. Ich war halt echt super jung und naiv und dann kommt einer, der bekannt ist aus dem Aggroumfeld und Sony BMG als Vertrieb am Start hat und will dich rausbringen. Ich war kurz so: "Yüah! Ich habs geschafft!“. Das war dann natürlich nicht so. Ich will die Story jetzt nicht bis ins kleinste Detail erzählen, aber Geld oder groß Business habe ich damit nicht gemacht. Allerdings war ich durch die ganze MOK-Geschichte sehr oft in Berlin und habe mir einen tiefen Einblick in die Musikszene verschaffen können. Ich habe bei Beatzarre im Ich+Ich Studio recordet, habe Leute wie Sido, B-Tight, Greckoe und andere Berliner Rapper kennengelernt und auch professionelle Fotoshoots gehabt. Damals war das super krass für mich, deshalb bin ich MOK in der Hinsicht auch dankbar. Kleine Story am Rande: Ich musste damals von der Schule aus ein 4 Wöchiges Praktikum machen und habe gesagt das ich bei einem Musiklabel in Berlin die Buchhaltung übernehme. In echt habe ich, skrupellos wie ich bin, einfach mein Mixtape bei Beatzarre aufgenommen. Der Lehrer hat voll oft angerufen und MOK und das Managment haben dem immer irgendeine Scheiße erzählt. Ich muss unbedingt mal die Praktikumsmappe raussuchen… 40 Seiten Lügen! Später habe ich dann Basti von DNP kennengelernt und die Chemie hat einfach sofort gestimmt. Er hat dann kurzerhand mit Pimpulsiv das Label "Trailerpark“ ins Leben gerufen und kurz darauf haben die mich gesignt, weil ich ne coole Sau bin. Und jetzt mach ich Musik über Trailerpark und versau mir mein Leben.
Hip Hop in Salzgitter? Wie hat man sich das vorzustellen?
Brennende Tonnen, Schlechte Graffitis und Lipgloss-Fotzen. (lacht)
Ich denke mal du fragst das, weil ich Salzgitter öfters erwähne und man jetzt denkt ich shoute das wie The Game "Compton“ oderso. Ich mache das einfach, weil das ganze Musikding für mich in Salzgitter begonnen hat. Es waren die Salzgitter-Internen Songs, die es über die Grenzen der Stadt nach Berlin geschafft haben. Ich bin also der Stadt irgendwie dankbar und das ist halt einfach meine Heimat, wieso verstecken ? Würde ich aus Kempten kommen, würde ich vermutlich Kempten YÜÜÜAAAH! schreien. Salzgitter ist halt kein Dorf. Wir haben um die 110.000 Einwohner. Wir haben auch eine ziemlich große Hiphop Szene in Salzgitter. Jeder zweite Jugendliche mit Schwarzkopf rappt, aber die meisten sind halt total schlecht. Ist ja überall so. Die rappen halt auch nur, weil es grad cool ist und weil die Weiber da drauf stehen. Die Szene ist also eher Straße/Gangsterrap angehaucht und nicht "true to the culture“ mäßig. Das merkt man auch an den Menschen und deren Einstellung. In den umliegenden Städten wie Braunschweig ist das schon wieder eher Hiphop und One Love undso. Deswegen sind Leute aus Salzgitter ab und zu nicht gern gesehen in diversen Clubs, weil gesagt wird, dass wir eh nur Stress machen. Ich sehe mich jetzt als die Stimme von Salzgitter, die Deutschlandweit spricht. Ich mache gute Musik und bringe eine Stadt wie Salzgitter auf die Karte. Das ist korrekt von mir und wird mir hoffentlich mal hoch angerechnet, Ihr Ficker! (lacht) Die haben halt echt rumgeheult, dass ich Salzgitter nie erwähne und jetzt werde ich da überall drauf angesprochen in Interviews. Wir sehen uns im Sommer am Salzgitter-See, dann könnt ihr mir dafür danken.
Mit welchen Musikern würdest Du gerne zusammenarbeiten? Du hast drei Wünsche frei.
Wenn wir uns jetzt mal auf den deutschen Raum beschränken, hab ich voll Bock was mit Marteria zu machen. Sein Album ist wirklich verdammt gut geworden. Er schafft es auf eine atmosphärische Weise Bilder zu. Das können nicht viele Künstler und ich bin der Meinung mit einem Song wie "Monster“ auch diese "Bilder“ erschaffen zu können. Das Gute ist, dass wir bereits Kontakt halten und da mit Sicherheit was kommen wird. Als Producer-Team, würde ich gerne mal was mit "Dumme Jungs!“ machen. Die Beats gehen so dermaßen ab, dass ich mir schon n Brett mit denen vorstellen könnte. Würde asozial gut werden. Ich muss aber dazu sagen, dass ich mit Hookbeats und Cristal schon zwei unglaublich krasse und vielseitige Produzenten gefunden habe. Die überraschen mich auch jedes Mal wieder aufs Neue.
Im November hast du Bass Sultan Hengzt auf seiner “Live + Band“-Tour 2010 supported. Deine Texte handeln von Alkoholexzessen, Partys und Frauen. Wir zählen eins und eins zusammen und erwarten jetzt eine unfassbare Groupie-Orgiengeschichte von Dir.
Ganz ehrlich, Groupiefickerei ist garnicht so cool. Dauernd irgendwelche Geschlechtskrankheiten nachhause schleppen, Schlampige Schlampen, die eh jeden Rapper ficken und am Ende fühlt man sich auch noch so benutzt. (lacht)
Hinzu kommt noch, dass ich relativ häufig extreme Filmrisse habe und mir dann irgendwelche wilden Geschichten anhören muss. Ich bin auch sehr wählerisch, also liebe Frauen, wenn ihr Euch wirklich für mich und meinen Penis interessiert, müsst Ihr auch was bieten können außer Aids.
Wir haben aber im Trailerpark-Umfeld speziell eine Person die alle Groupies für uns intensiv testet.
Die ganz besonderen Perlen sind aber vorerst nur für uns da. (Lacht)
Warum wurdet Ihr von der Hengzt Tour rausgeschmissen? Wurdet Ihr überhaupt rausgeschmissen? Wir haben da so was gehört. Klär uns mal auf?
Ach, das ist doch schon ein alter Hut. Beim Tourauftakt lief von unserer Seite aus einiges schief und das war wohl ein bisschen viel für einen Tag. Wir haben uns halt ziemlich "Trailerpark" verhalten, wenn ich das mal als Adjektiv benutzen darf. Am 25.02. startet allerdings die zweite Auflage unserer "Sozioparty" Tour. Die Termine werden Anfang Januar bekanntgegeben und man wird dann auch Tickets vorbestellen können.
Wo bist du in 5 Jahren?
So unvorhersehbar wie meine Musik ist, so unvorhersehbar ist auch meine Zukunft. Ich lebe im Hier und Jetzt. In 5 Jahren werde ich definitiv noch Musik machen. Ob ich dann der neue "Star“ bin oder im Hintergrund meine Fäden ziehe, ist natürlich ungewiss. Ich weiß, dass ich das Zeug dazu habe, eine ganz große Rolle zu spielen und ich werde weiter Vollgas geben um das Ziel zu erreichen. In 5 Jahren machen wir einfach ein Interview, egal was bis dahin aus mir geworden ist. Hand drauf. Ihr müsst!
Momentan will ich Spaß haben und mache damit jetzt glücklicherweise auch noch den ein oder anderen Euro nebenbei und ich kann auf Festivals spielen und mich zu Tode saufen und mit meiner Trailerpark-Bande exzessiv feiern und Bühnen abreißen.
Deshlab kommt alle zur Tour, Ihr geilen Schweine! In diesem Sinne ein freundlich gesonnenes Yüüüaaah!
Sudden Yuäh prod by Johnny Illstrument by rap.de
Vor etwas mehr als einem Monat kam dein Debütalbum “Romantisches Arschloch“ in die Läden. Cooler Titel. Wir denken, dass Männer diese Namensgebung auf jeden Fall nachvollziehen können, aber wie bist Du drauf gekommen und was willst Du uns damit sagen?
Ich habe bewusst diesen augenscheinlich "paradoxen“ Titel gewählt, weil er mich als Person in zwei Worten beschreibt. Das passt einfach menschlich, musikalisch und natürlich auch im Bezug auf das Thema "Frauenwelt“, welche mich des öfteren um den Verstand bringt, perfekt zu mir. Die Hörer wollen einen in eine Schublade drängen und das passt mir gar nicht in den Kram. Ich habe keine Lust auf Albumlänge der asoziale Penner zu sein und ich habe auch keine Lust auf Albumlänge persönliche Probleme zu verarbeiten. Ich bin jemand der gerne extrem auf die Kacke haut und sich und sein Lifestyle gerne mal feiert, aber dann gibt es Momente im Leben, die mich emotional packen und aus dieser teilweise exzessiven Lebensbahn werfen. Die meisten Rapper erzählen nur von der einen Seite ihres Lebens und verschweigen die andere, um ihrer "Schublade“ gerecht zu werden. Ich will zu 100% den Leuten das geben, was ich bin und mit "Romantisches Arschloch“ mach ich einfach mal eine ganz neue, riesengroße Schublade auf, wo ich mich drin wohlfühlen kann. Da gibt’s dann halt die Ecke, wo die Fotos meiner verflossenen großen Liebe hängen und in der anderen Ecke liegt die Unterwäsche meiner Groupies. Einmal im Jahr schau ich mir die Fotos an und denke darüber nach, was wohl daraus geworden wäre und dann mach ich mir ne miese Mische und widme mich dann wieder den schönen Seiten des Lebens. Ich sehe das als ganz menschlich und natürlich an und ich denke viele Hörer können sich damit identifizieren.
Inwiefern bist Du Romantiker? Inwiefern bist Du ein Arschloch?
Ein Arschloch bin ich, wenn ich im Club eine Lady abfülle um sie direkt auf dem Discoklo zu ficken. Ein Romantiker bin ich, wenn ich ihr beim Kotzen die Haare ausm Gesicht halte. (lacht) Wenn du längerfristig bei einer Frau erfolgreich sein willst, musst du einfach ein Romantisches Arschloch sein. Als Romantiker wird dir die Frau früher oder später einfach mit einem Arschloch durchbrennen, weil sie von dem richtig schön durchgefickt wird. Wenn du nur das Arschloch raushängen lässt, musst du damit rechnen, dass die Frau sich irgendwann nach Wärme sehnt. Frauen sind einfach super kompliziert. Ich glaube manchmal, die wissen selbst nicht, was sie wollen. Wenn du eine Schlampe willst, dann reicht es, wenn du ein bisschen Sexappeal versprühst und 5 Euro für den Wodka investieren kannst. Suchst du ne richtige Frau… viel Spaß. Wenn du sie gefunden hast, zeig ihr, dass du sie beschützen kannst, aber lass ihr auch Luft zum atmen. Sei kein Frosch, junge! Sudden aka der Datedoktor! Es gibt übrigens auch weibliche romantische Arschlöcher. Der Song "Chaosprinzessin“ beschreibt das ganz gut. Da lade ich ein Girl zu mir ein mit großen Erwartungen. Sie kommt dann auch und drückt mit direkt Pornos in die Hand und ich denk mir "Jackpott!“. Im Endeffekt guckt sie dann aber "Desperate Housewifes“ und stellt die Bude auf den Kopf. Dieses Biest. Hört euch den Song an! Ich kann jetzt nicht alles verraten.
Was unterscheidet Dich Deiner Meinung nach von anderen Newcomern in der deutschen Rap-Szene? Fünf Gründe, warum wir gerade Deine Sachen hören sollten?
1. Ich bin unvorhersehbar, weil ich kein Blatt vor den Mund nehme und mich nicht schäme bestimmte Dinge aus meinem Leben in die Öffentlichkeit zu katapultieren. Bei anderen Künstlern weiß man genau, was sie vorhaben und was da kommen wird. Ich finde das langweilig und schon mein eigener Ehrgeiz pusht mich dazu, immer wieder neue Schritte zu wagen.
2. Ich bin vielseitig ohne mir irgendwas aus den Fingern zu saugen. Es nervt halt, wenn Leute auf irgendwelche Züge aufspringen und dann wieder abspringen, wenn der Zug ins Niemandsland scheppert. Natürlich kann man mir vielleicht vorwerfen, dass ich auf mehrere Züge gleichzeitig springe, aber dafür bin ich einfach in allen Bereichen auf denen ich mich bewege zu gut.
3. Ich kann auf Albumlänge entertainen. Mir macht es Spaß, Leute auf intelligente Weise zu provozieren und halt einfach extrem auf die Kacke zu hauen. Das wird dann auf meinen Battletracks deutlich.
4. Ich weiß, dass ich die jeweiligen Emotionen in Songs authentisch wiedergeben kann. Das ist mir persönlich super wichtig. Bei so Battletracks muss es einfach BAM machen, das muss abgehen und zerreißen. Da muss einfach ne Mutantenschelle aus den Boxen und direkt in das Gesicht des Hörers scheppern. Bei den atmosphärischen Songs und Storys ist mir das doppelt so wichtig. Bei dem Videosong "Monster“ zum Beispiel habe ich unglaublich viel Herz reingesteckt und es freut mich dann zu hören, dass viele bei dem Song wirklich Gänsehaut bekommen. Darauf lege ich einfach unglaublich viel Wert. Ich mach mir bei jedem Song viele Gedanken und arbeite die richtig raus. So "Trennungssongs“ sind halt nicht innovativ und wirklich schon 100 mal dagewesen. Trotzdem beschäftigt mich und dich sowas, aber du willst halt nicht 100 mal denselben Song dazu hören. Wenn ich einen Abrisssong mache, reißt der auch wirklich was ab. Wenn ich einen Partysong mache, wirst du auch wirklich in die Stimmung kommen und am Rad drehen wollen und tiefsinnige Songs werden dich wirklich bewegen, wenn du es zulässt. Darüberhinaus bin ich einfach ein junger, sehr guter Rapper der Musik macht um Leuten was zu geben und nicht um ein Klischee zu erfüllen und "reich“ zu werden. Ich habe mit Hilfe von Cristal und Hookbeats eine Art "Markenzeichen-Sound“ erschaffen. Deutschrap hat durch das Album wieder ein bisschen Style zurück und ist offener geworden. Isso!
Du hast vor vielen Jahren in der RBA (Rap Battle Arena) damit begonnen, erste Rap-Texte zu schreiben und diese dann im Internet zu veröffentlichen. Was ist seitdem passiert? Wie verlief deine Karriere?
Ich habe angefangen für mich Musik zu machen und bin dann erst auf die RBA gestoßen. Ich war schon immer der Typ, der sich gerne mit anderen misst, egal in welcher Disziplin. Ich stehe auf neue Herausforderungen und es gibt mir ein geiles Gefühl, wenn ich sehr schnell sehr gut in einer "Disziplin“ werde. Deshalb ist zum Beispiel auch ein super Beat von mir auf meinem Album, obwohl ich vorher noch nie Beats gebaut habe. Einfach weil ich mir beweisen wollte, dass ich das locker hinbekomme, wenn ich mich ein bisschen reinhänge. So war das auch mit dem Rap damals. Durch die RBA hab ich ein paar Dinge gelernt, habe mich dann aber sehr schnell wieder auf "richtige“ Songs konzentriert, weil mir klar wurde, dass die RBA einen musikalisch irgendwann nicht mehr weiter bringt und man da als Versager endet, wenn man nur noch solche Pseudosachen macht. Da sieht man halt heute noch Leute von damals, die waren damals gut und haben sich bis heute kein Stück weiter entwickelt. Die RBA hat aber neben mir noch viele andere Talente hervorgebracht. Beispielsweise Boz, Jaw oder Kollegah, die sind alle aus der RBA… das darf man nicht vergessen. Die haben damals auch schon krasse Sachen gebracht. Mit 17 oder 18 habe ich Demos an diverse Labels geschickt und im Nachhinein hatten einige Labels Interesse an mir. MOK war halt sofort total angetan und hat direkt, als er es gehört hatte bei mir angerufen und mir gesagt, dass ich gesignt bin. Ich war jung und habe sofort "YES!" gesagt. Ich war halt echt super jung und naiv und dann kommt einer, der bekannt ist aus dem Aggroumfeld und Sony BMG als Vertrieb am Start hat und will dich rausbringen. Ich war kurz so: "Yüah! Ich habs geschafft!“. Das war dann natürlich nicht so. Ich will die Story jetzt nicht bis ins kleinste Detail erzählen, aber Geld oder groß Business habe ich damit nicht gemacht. Allerdings war ich durch die ganze MOK-Geschichte sehr oft in Berlin und habe mir einen tiefen Einblick in die Musikszene verschaffen können. Ich habe bei Beatzarre im Ich+Ich Studio recordet, habe Leute wie Sido, B-Tight, Greckoe und andere Berliner Rapper kennengelernt und auch professionelle Fotoshoots gehabt. Damals war das super krass für mich, deshalb bin ich MOK in der Hinsicht auch dankbar. Kleine Story am Rande: Ich musste damals von der Schule aus ein 4 Wöchiges Praktikum machen und habe gesagt das ich bei einem Musiklabel in Berlin die Buchhaltung übernehme. In echt habe ich, skrupellos wie ich bin, einfach mein Mixtape bei Beatzarre aufgenommen. Der Lehrer hat voll oft angerufen und MOK und das Managment haben dem immer irgendeine Scheiße erzählt. Ich muss unbedingt mal die Praktikumsmappe raussuchen… 40 Seiten Lügen! Später habe ich dann Basti von DNP kennengelernt und die Chemie hat einfach sofort gestimmt. Er hat dann kurzerhand mit Pimpulsiv das Label "Trailerpark“ ins Leben gerufen und kurz darauf haben die mich gesignt, weil ich ne coole Sau bin. Und jetzt mach ich Musik über Trailerpark und versau mir mein Leben.
Hip Hop in Salzgitter? Wie hat man sich das vorzustellen?
Brennende Tonnen, Schlechte Graffitis und Lipgloss-Fotzen. (lacht)
Ich denke mal du fragst das, weil ich Salzgitter öfters erwähne und man jetzt denkt ich shoute das wie The Game "Compton“ oderso. Ich mache das einfach, weil das ganze Musikding für mich in Salzgitter begonnen hat. Es waren die Salzgitter-Internen Songs, die es über die Grenzen der Stadt nach Berlin geschafft haben. Ich bin also der Stadt irgendwie dankbar und das ist halt einfach meine Heimat, wieso verstecken ? Würde ich aus Kempten kommen, würde ich vermutlich Kempten YÜÜÜAAAH! schreien. Salzgitter ist halt kein Dorf. Wir haben um die 110.000 Einwohner. Wir haben auch eine ziemlich große Hiphop Szene in Salzgitter. Jeder zweite Jugendliche mit Schwarzkopf rappt, aber die meisten sind halt total schlecht. Ist ja überall so. Die rappen halt auch nur, weil es grad cool ist und weil die Weiber da drauf stehen. Die Szene ist also eher Straße/Gangsterrap angehaucht und nicht "true to the culture“ mäßig. Das merkt man auch an den Menschen und deren Einstellung. In den umliegenden Städten wie Braunschweig ist das schon wieder eher Hiphop und One Love undso. Deswegen sind Leute aus Salzgitter ab und zu nicht gern gesehen in diversen Clubs, weil gesagt wird, dass wir eh nur Stress machen. Ich sehe mich jetzt als die Stimme von Salzgitter, die Deutschlandweit spricht. Ich mache gute Musik und bringe eine Stadt wie Salzgitter auf die Karte. Das ist korrekt von mir und wird mir hoffentlich mal hoch angerechnet, Ihr Ficker! (lacht) Die haben halt echt rumgeheult, dass ich Salzgitter nie erwähne und jetzt werde ich da überall drauf angesprochen in Interviews. Wir sehen uns im Sommer am Salzgitter-See, dann könnt ihr mir dafür danken.
Mit welchen Musikern würdest Du gerne zusammenarbeiten? Du hast drei Wünsche frei.
Wenn wir uns jetzt mal auf den deutschen Raum beschränken, hab ich voll Bock was mit Marteria zu machen. Sein Album ist wirklich verdammt gut geworden. Er schafft es auf eine atmosphärische Weise Bilder zu. Das können nicht viele Künstler und ich bin der Meinung mit einem Song wie "Monster“ auch diese "Bilder“ erschaffen zu können. Das Gute ist, dass wir bereits Kontakt halten und da mit Sicherheit was kommen wird. Als Producer-Team, würde ich gerne mal was mit "Dumme Jungs!“ machen. Die Beats gehen so dermaßen ab, dass ich mir schon n Brett mit denen vorstellen könnte. Würde asozial gut werden. Ich muss aber dazu sagen, dass ich mit Hookbeats und Cristal schon zwei unglaublich krasse und vielseitige Produzenten gefunden habe. Die überraschen mich auch jedes Mal wieder aufs Neue.
Im November hast du Bass Sultan Hengzt auf seiner “Live + Band“-Tour 2010 supported. Deine Texte handeln von Alkoholexzessen, Partys und Frauen. Wir zählen eins und eins zusammen und erwarten jetzt eine unfassbare Groupie-Orgiengeschichte von Dir.
Ganz ehrlich, Groupiefickerei ist garnicht so cool. Dauernd irgendwelche Geschlechtskrankheiten nachhause schleppen, Schlampige Schlampen, die eh jeden Rapper ficken und am Ende fühlt man sich auch noch so benutzt. (lacht)
Hinzu kommt noch, dass ich relativ häufig extreme Filmrisse habe und mir dann irgendwelche wilden Geschichten anhören muss. Ich bin auch sehr wählerisch, also liebe Frauen, wenn ihr Euch wirklich für mich und meinen Penis interessiert, müsst Ihr auch was bieten können außer Aids.
Wir haben aber im Trailerpark-Umfeld speziell eine Person die alle Groupies für uns intensiv testet.
Die ganz besonderen Perlen sind aber vorerst nur für uns da. (Lacht)
Warum wurdet Ihr von der Hengzt Tour rausgeschmissen? Wurdet Ihr überhaupt rausgeschmissen? Wir haben da so was gehört. Klär uns mal auf?
Ach, das ist doch schon ein alter Hut. Beim Tourauftakt lief von unserer Seite aus einiges schief und das war wohl ein bisschen viel für einen Tag. Wir haben uns halt ziemlich "Trailerpark" verhalten, wenn ich das mal als Adjektiv benutzen darf. Am 25.02. startet allerdings die zweite Auflage unserer "Sozioparty" Tour. Die Termine werden Anfang Januar bekanntgegeben und man wird dann auch Tickets vorbestellen können.
Wo bist du in 5 Jahren?
So unvorhersehbar wie meine Musik ist, so unvorhersehbar ist auch meine Zukunft. Ich lebe im Hier und Jetzt. In 5 Jahren werde ich definitiv noch Musik machen. Ob ich dann der neue "Star“ bin oder im Hintergrund meine Fäden ziehe, ist natürlich ungewiss. Ich weiß, dass ich das Zeug dazu habe, eine ganz große Rolle zu spielen und ich werde weiter Vollgas geben um das Ziel zu erreichen. In 5 Jahren machen wir einfach ein Interview, egal was bis dahin aus mir geworden ist. Hand drauf. Ihr müsst!
Momentan will ich Spaß haben und mache damit jetzt glücklicherweise auch noch den ein oder anderen Euro nebenbei und ich kann auf Festivals spielen und mich zu Tode saufen und mit meiner Trailerpark-Bande exzessiv feiern und Bühnen abreißen.
Deshlab kommt alle zur Tour, Ihr geilen Schweine! In diesem Sinne ein freundlich gesonnenes Yüüüaaah!