Wenn Hanybal in den „Spiegel“ schaut, dann ist er oft nicht zufrieden. Das hat weniger mit seinem an sich tadellosen Äußeren zu tun, als vielmehr mit der Tatsache, dass es dem Frankfurter eben nicht immer leicht fällt, auf sein Leben klarzukommen. Die Schuld bei anderen suchen läuft aber nicht. Bleibt also: der Blick auf das Gegenüber im Spiegel. Der Song, der von Hanys Debütalbum „Weg von der Fahrbahn“ stammt, steht in der Tradition der „Kopf-hoch“-Songs, die gerade in der Bankenstadt eine lange Tradition haben. Außerdem den Hessen kriegt das allerdings auch fast keiner so richtig gut hin. So ist auch „Spiegel“ eine ehrliche, abgefuckte Abrechnung mit den Krisen des Lebens, schonungslos und straight, ohne Kitsch und Tüddelchen.