Mhulan kennt man bisher vor allem von ihren Features mit Osiriz33. Mit „Ma belle“ bricht die junge Rapperin ein Tabu – es ist ein Liebessong von einer Frau an eine Frau.
In ihren eigenen Worten: „In meinen Augen hat in der Deutsch-Rap Szene ein gleichgeschlechtlicher Liebessong gefehlt. Sowas wird bekanntlich ja nicht oft thematisiert, darum hab ich mir das schon eine ganze Zeit lang zur Aufgabe gemacht. Es gibt inzwischen so viele Liebessongs von Rappern – immer an eine Frau gerichtet. Es wurde doch mal Zeit für ein neues Statement.“
Und ein Statement soll es tatsächlich sein, nicht einfach nur eine Liebeserklärung, so Mhulan weiter: „Musik hat so einen großen Einfluss auf Menschen, warum ihn nicht nutzen? Abgesehen davon, dass ich Minderheiten gern zur Normalität verhelfen möchte, zähle ich mich selbst auch dazu. Ich persönlich bin Frauen gegenüber ebenfalls nicht abgeneigt, woraus ich aber auch kein Geheimnis mache. Warum auch? Geschlechterrollen haben in meinem Leben nie eine Rolle gespielt. Ich sehe Mensch als Mensch. Überzeug mich mit deiner Persönlichkeit und gewinn mein Herz.“
Es geht ihr auch nicht um ihre eigenen Vorlieben, sondern ums große Ganze, betont sie: „Jede Liebe sollte den gleichen Grad an Unterstützung und Akzeptanz finden. Die Menschen können gleichgeschlechtliche Liebe erst dann als normal empfinden, wenn wir offen zeigen, dass sie eben normal ist.“
Zumal die gesellschaftliche Entwicklung aller homophoben und sonstigen Statements zum Trotz auf ihrer Seite ist: „Vor etwas mehr als einem Jahr wurde erfreulicherweise die gleichgeschlechtliche Ehe in Deutschland legalisiert, mit der Endszene meines Musikvideos wollte ich meinen Zuspruch dazu noch einmal äußern und visualisieren. Wer weiß, vielleicht wird mein Song ja mal auf einer der vielen, jetzt legalen, Hochzeiten gespielt. Wäre mir auf jeden Fall eine Ehre!“