Celo & Abdi geben jetzt auch den Monat bekannt, in dem ihr neues, noch unbetiteltes Album erscheinen wird: Der Juni soll es werden. Auf Instagram posten die beiden Frankfurter ein Foto vom Shooting für das Cover und versehen es mit dem Hashtag „#albumnummerdreiimjuni„. Mehr lassen sich die beiden bislang nicht entlocken.
Das angekündigte Werk wird das dritte Album des Duos aus Frankfurt. Letztes Jahr erschien „Akupunktur„, das Platz 3 der deutschen Albumcharts beanspruchte. Der Vorgänger „Hinterhofjargon“ nistete sich 2012 auf Platz 8 ein. Beide erschienen über Haftbefehls Label Azzlackz.
Zwei Mixtapes hat die Diskographie der beiden ebenfalls zu verzeichnen: Das Debütrelease „Mietwagentape„, das 2011 zum Mixtape des Jahres erkoren wurde, und „Frees Tape„.
Stubenhacker, bekennender Orsons-Fan, hat seine eigene Version zu „Wasserburgen“ kreiert. Der Track, auf dem Mine den Refrain singt, ist auf dem neusten Album „What’s Goes“ zu hören. Stubenhackers Vorgehensweise ist kreativ. Eigentlich kannte er nur den Teaser, also Auszüge des Songs, den die vier Rapper Anfang des Monats präsentierten. Trotzdem hat er es geschafft, sich den Beat zu beschaffen. Zum anderen verarbeitet er einen Tua-Kommentar über Fans und Verkaufszahlen zu einem Rap-Part.
One struggle, one fight. In der 26. Folge von “Spuck auf Rechts” rappen Refpolk und Darlino abwechselnd auf Deutsch und Englisch. Der Song heißt „One Struggle„. Sie sprechen sich gegen alte und neue Nazis sowie für Solidarität mit den Bewohnern von Flüchtlingsheimen aus.
“Spuck auf Rechts” ist der Titel einiger Rapper aus Berlin, die sich gegen Rassismus und die rechte Szene aussprechen. “Berliner MCs mit einer Menge Aussagekraft gegenüber Ausländerhass“, beschreibt es Gigoflow, der Initiator des Projekts.
Rap und Islam(ismus) – der erste Teil der fünfteiligen Reportage von Hyperbole TV zum Zusammenhang zwischen deutschem Rap und Islam bzw. Islamismus ist heute erschienen. Die Reporterin Vanessa Schneider ist auf der Suche nach Antworten auf die Frage, ob Rap wirklich geeignet sei, die Musiker und ihre Hörer zu „islamisieren“ (Pegida-Voice). In der ersten Sendung interviewt die Reporterin den Kollegen Leopoldseder. Klar und deutlich weist der darauf hin, dass es in Deutschland keine islamistischen Rapper gebe.
Leopoldseder verneint aber nicht, dass es Parallelen in den Inszinierungen mancher Gangsta-Rapper und IS-Propaganda-Videos gebe. Die fanatischen Anhänger des Islam hätten die gleiche Zielgruppe wie die deutsche Straßenrapper, begründet er. Ideologisch gäbe es aber keine Parallele, so der Chefredakteur vom splash! Mag. Musik habe nichts mit dem IS zu tun.
Die fünf Teile der Reportage erscheint täglich. Morgen trifft Vanessa SchneiderSadiQ. Weitere Interviewpartner sind Sahira und Islamismus-Expertin Claudia Dantschke. Auslöser dieser ganzen Debatte ist vor allem Deso Dogg. Der ehemalige Berliner Rapper hat sich vor einigen Jahren von der Szene abgewandt und sich dem bewaffneten Dschihad zugewandt. Heute nutzt ihn der IS als Propagandafigur.
Kendrick Lamar ist mit seinem neuen Album „To Pimp a Butterfly“ auf Platz 7 der deutschen Charts eingestiegen. Dies gelang K-Dot, obwohl sein Album an einem Montag veröffentlicht wurde. Da GFK Entertainment für die Charts Verkäufe von Freitag bis Donnerstag registriert, blieben Lamar drei Verkaufstage weniger, als der Konkurrenz. In Großbritannien stieg „To Pimp a Butterfly“ übrigens direkt auf Platz 1 der Charts ein.
„To Pimp a Butterfly“ ist am 16. März überraschend eine Woche vor eigentlichem Releasedate veröffentlicht worden. Der Inhalt ist wie erwartet sehr politisch. Eine große Rolle spielt zudem die afroamerikanische Kultur. Dies wurde bereits im Vorfeld durch die Singles „The Blacker The Berry„, „i“ und „King Kunta“ klar. Sowohl der Inhalt der Songs, als auch der funk- und jazzinspirierte Sound machen deutlich: Kendrick Lamar vertritt mit seinem Album „Black Power„. Unsere Review zu dem Album kannst du hier lesen.
„To Pimp a Butterfly“ ist Kendrick Lamars drittes Soloalbum und ist wie „Section.80“ und „Good Kid, M.a.a.d. City“ über das Independent-Label TopDawg Entertainment erschienen. Unterstützung erhielt das Label dabei von Aftermath Records und Interscope, wie dem iTunes-Link ebenfalls zu entnehmen ist. Dies war bereits bei „GKMC“ der Fall.
Medikamenten Manfred ist back auf seinem Grind. Eigentlich unfassbar – so jung und schon eine „Lebende Legende„. Die Gerüchte über seinen Tod waren also entweder fake (#allesfake) oder er hat es geschafft, von den Toten zurückzukehren. Erinnert sich eigentlich noch jemand an das legendäre Zitat: „Ich dementiere alle Gerüchte. Ich war noch nie tot!“ Egal. Jedenfalls ist er zurück wie gekochtes Crack, sein Mixtape „Hustensaft Villa“ steht in den Startlöchern und auch sonst scheint im Hause Glo Up Dinero Gang alles mal wieder Gucci zu sein. Klar Sachen. Das Setting des Videos ist auch wieder göttlich. Einfach mal in den Wald fahren. Kann man durchaus mal machen.
Audio88 & Yassin erreichen mit ihrem neuen Album „Normaler Samt“ Platz 22 der deutschen Albumcharts. Dies gaben Heart Working Class selbst via Twitter bekannt. Die normalste aller Promophasen hat also Früchte getragen. In dein Mund du Schmutz.
„Normaler Samt“ von @Audio88Yassin ist soeben auf Platz #22 in die deutschen Albencharts eingestiegen. Die Sonne reicht uns Taschentuch!
— Heart Working Class (@heartworking) March 23, 2015
Meine Beziehung zu Action Bronson geht zurück bis kurz nach seiner ersten Online-Veröffentlichung „Dr. Lecter“, die mir damals ein Freund zeigte und die ich mit: „Geile Beats, aber ist doch jetzt auch nichts wahnsinnig besonderes“ abtat. Ein paar Tage später suchte ich dann doch nochmal danach und stieß auf das Video zu seinem mittlerweile ersten veritablen Hit, nämlich „Shiraz“, welches mich nach gefühlt zehn Sekunden hatte. Der Grund dafür ist, meiner Meinung nach, der gleiche, wie für den inzwischen großflächigen Erfolg des dicken, bärtigen, tätowierten Albaners aus Queens, und ist gleichzeitig einfach und vielschichtig: Der Mann ist einfach unfassbar sympathisch. Die Attitüde, mit der er zu Beginn des Videos im italienischen Delikatessenladen auf die Sprüche des Verkäufers eingeht, lässt schon zu Beginn seiner öffentlichen Wahrnehmung seine Vermarktbarkeit erahnen.
Da ist jemand, der fällt sofort auf, der ist irgendwie einzigartig, dabei völlig ungebunden an Szene oder Nationalitäten und vor allem, der nimmt sich nicht zu ernst. Diese Attribute, die mich damals in Windeseile von meinem „Das-Nächste-Große-Ding-will-Ich-selber-entdecken-das-zeigt mir-nicht-irgendwer“-Thron stießen, sind in ausgearbeiteter Form die Säulen des heutigen Erfolges dieses selbsternannten „Mr. Baklava“.
Nun also das erste Major-Album, nach bereits mehreren Free-Download-Veröffentlichungen (u.a „Blue Chips 1 & 2“ mit „Party Supplies“ und „SAAB Stories“, produziert vom hochtalentierten „Harry Fraud“).
Gleich im Opener, der mit den wunderbar verspielten Phrasen „I got a brand new car/ i got a jazz guitar/ thank you a lot for comin’/ it means a lot to me“ eingeläutet wird, fällt auf: Bronsolinho besinnt sich auf die eigenen Stärken. Das hatten die im Vorfeld ins Netz gestellten Singles „Easy Rider“, „Terry“, „Actin‘ Crazy“ und der vielleicht hitverdächtigste Song auf der Platte „Baby Blue (feat. Chance the Rapper)“ bereits angedeutet.
Keine aufgesetzten Doubletimepassagen. Keine Disstracks. Keine platten Liebeserklärungen an Hip Hop oder die Frau des Lebens. Im Gegenteil, immer wenn sich Bronson einem Thema widmet, welches Gefahr läuft platt zu wirken, macht er dies auf seine ihm eigene Art. Die Beats unterstreichen dies durchweg. Wenige „klassische“ Hip-Hop-Instrumentals. Vielmehr hat man auch auf Albumlänge das Gefühl, da hat jemand alte Plattenkisten durchgewühlt und die ihm naheliegendsten Sequenzen seinen Produzenten, die vom legendären The Alchemist über den langjährigen Wegbegleiter Party Supplies bis hin zu 88 Keys reichen, vorgelegt mit dem Satz: „I want that shit!“
Generell verbreitet das Album aufgrund seiner zahlreichen Instrumental-Parts, festgehaltenen Vortragsfehlern des Protagonisten und Einwürfen des allseits beliebten Bronson-Cousins Big Body Res, der schon auf vorherigen Veröffentlichungen immer den liebevollen Pöbler-Part übernahm, eine durchaus angenehme Mixtape-Atmosphäre. Trotzdem wirkt das Album nicht unfertig und wird in seiner Essenz wohl am besten im Song „Actin‘ Crazy“ festgehalten.
„Opportunity be knockin‘ – you gotta let the motherfucker in i kiss my mother on the cheek, tell her that i love her, you ain’t gotta worry bout a thing i got it covered, why you think im out here actin‘ crazy, why you think im out here actin‘ crazy Ma‘ you know i’m still your little baby?“
Bronson ist sich seiner Ausnahmestellung in der Szene bewusst, kann einschätzen worin sein Erfolg besteht. Teils wirre Textpassagen fügen sich in ein Gesamtbild, das mehr ein Lebensgefühl darstellt, als dass es das Rapgame erneuern will, obwohl es das vielleicht gerade deshalb tut. Denn handwerkliche Fähigkeiten kann man dem guten Action, der unbestreitbar von Kool G Rap und Ghostface Killah beeinflusst wurde, nun wahrlich nicht absprechen.
Dennoch, Momente wie: „All I do is eat oisters, and speak six languages in three voices“, „Ma‘ we did it, I love you, you lucky slut“ oder „Shout-outs to my cousins… All of them“, unterstreichen die Leichtigkeit, die Bronson ausstrahlt und die ihn eben so sagenhaft greifbar und authentisch macht.
Verspielte Instrumentals, verspielte Texte, die nicht selten – vielleicht naheliegend bei einem so wohlgenährten Ex-Koch, der eine eigene Restaurant-Tester-Show bei Vice hatte – von Essen und dem Leben im Multi-Kulti Bezirk Queens handeln.
Bronson macht auf Albumlänge da weiter, wo er angefangen hat. Die Platte sprüht nur so vor Liebe zur Musik und der Einzigartigkeit ihres Protagonisten und wird mit dem Track „Easy Rider“ passend abgerundet. Rund ist bezogen auf Bronson wohl sowieso das passende Attribut.