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Cro bekommt Gold für MTV Unplugged

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Dass Cro einer der erfolgreichsten Newcomer der letzten Jahre war, braucht man wohl kaum noch extra zu erwähnen. Der Maskenrapper veröffentlichte Anfang Juli dieses Jahres als bisher jüngster Künstler sein MTV Unplugged Album. Das alles nur dreieinhalb Jahre nach seinem Debüt und mittlerweile 5-fach mit Gold ausgezeichnetem Album „Raop„.

Und die Glückssträhne des Chimperator-Schützlings scheint nicht abzureißen, denn nur wenige Wochen nach dem Release kann Cro mit über 100.000 verkauften „Cro MTV Unplugged“ Alben bereits Gold vermelden. Die Single „Bye Bye“ wurde über 200.000 Mal verkauft und räumt somit ebenfalls Gold ein. Herzlichen Glückwunsch!

Damit aber noch nicht genug. Der Titeltrack seines letzten Albums „Melodie“ wird ab dem 23. Oktober als physische 2-Track Single sowie als digitaler Download auf allen bekannten Plattformen erhältlich sein. Das dazugehörige Video lässt ebenfalls nicht lange auf sich warten und wird am 22. Oktober via Chimperator-Channel seine Premiere feiern. Wer dann immer noch nicht genug hat, kann dem Pandamann 2016 auf seiner „MTV Unplugged„-Tour einen Besuch abstatten.

Timi Hendrix – Zwei Zimmer, Küche, Bong [Review]

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Das Trailerpark-Mitglied Timi Hendrix versucht sich mit „Zwei Zimmer, Küche, Bong“ zum ersten Mal an einem Solo-Album. Musik gab es schon seit 2006 vom Heiligen Timäää zu hören, bisher jedoch nur gemeinsam mit Skinny Sheff. Zusammen bildeten Timi und Skinny das Rapduo Pimpulsiv. In den neun Jahren seit der ersten EP „Hoodstock“ ist viel passiert, unter anderem veröffentlichte er mit Pimpulsiv– und Trailerpark-Kollegen vier erfolgreiche Kollabo-Alben. Ein Newcomer ist er also beileibe nicht, auch wenn „2ZKB“ sein Solodebüt darstellt.

Timi gilt allgemein als der talentierteste Rapper aus dem Trailerpark-Camp – und diesem Ruf wird er auf „Zwei Zimmer, Küche, Bong“ auch gerecht. Technisch und von den Punchlines her ist das hier dargebotene in der Tat einwandfrei, da gibt es keine zwei Meinungen. Was die Inhalte angeht, dürften sich schon eher die Geister scheiden –  mit Blick auf die bisherigen VÖs  kaum überraschend. Wer auf jugendfreie und bedeutungsschwangere Tracks hofft, der wird sehr enttäuscht sein. Fast alle 14 Tracks beinhalten wohlkalkulierte Tabubrüche rund um Drogenkonsum und Asozialität, verpackt in jeder Menge schwarzen Humor. Alles wie gehabt also – mit besagtem Unterschied, dass Timi eben der raptechnisch ambitionierteste Trailerpark-Boy ist.

Das Konzept ist in etwa dasselbe, wie auf anderen Trailerpark-Releases: Möglichst viele Provokationen pro Minute. Wie schwer es ist, heute überhaupt noch zu provozieren, macht der Track „Gang“ mit Elch, Basti DNP und Karate Andi klar „Wenn das Mäuschen nicht lutscht / werden die Fäuste benutzt / denn die Boys haben Druck / So läuft’s in der Hood.“ Klar, für alle, die sich außerhalb des Rapkosmos bewegen, ein Skandal, als erfahrener Deutschrap-Hörer aber zuckt man da höchstens mit den Achseln. Mann, sind wir abgestumpft.

Ob Timi nun mit künstlerischer Zuspitzung auf diese Abstumpfung hinweisen will, oder ob er es einfach nur geil findet, alle möglichen gezielt ekligen Lines über Drogenmissbrauch, in die Hand kacken, Vergewaltigungen etc. zu kicken – juckt, wie man so schön sagt. Das Ergebnis ist dasselbe. Ein Tabuthema gibt es nicht. Fäkalhumor ist hier eindeutig Trumpf – wenn auch nicht alles: Auch Sticheleien gegen Rap-Kollegen sind vertreten. „Ey, ich leb‘ in einem Land, das den Bach runter geht / Denn die Leute kaufen freiwillig Majoe-CDs“ („Morgens„)

Auf zwei Songs indes zeigt Timi, dass er auch anders kann.  „Schlaflos in Guantanamo“ ist einer davon. Zusammen mit Label-Kollegen Alligatoah wird hier Charmant auf einem radiotauglichen Instrumental mit Gitarrensound von einem fremden, gemütlichen Ort gerappt und gesungen. „Und komm‘ mir bitte nicht mit Menschrechten oder mit Friedensdynamik / Diese Typen von Amnesty stellen spießige Fragen / Ein bisschen Krieg hat doch wohl noch niemand‘ geschadet.“ 

Der zweite herausstechende Song ist auch gleichzeitig der Abschluss von Timis Album. Auf „Hunderttausend Meilen“ zeigt er, ohne aufgesetzt oder peinlich zu klingen, seine deepe Seite. Durch diese beiden Kontraste wird das Album tatsächlich rund – und mehr als nur ein ca. einstündiger Toilettenwitz.

Unterm Strich ist „Zwei Zimmer, Küche, Bong“ das, was man von Timi Hendrix erwartet hatte. Wer seinen Humor krank und abseitig mag, kommt hier voll auf seine Kosten, alle anderen werden empört das Näschen rümpfen. Spießer halt.

Alligatoah – Musik ist keine Lösung (Schöpfungsgeschichte Teil 1) [Video]

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So ein Album entsteht natürlich nicht von alleine. Das weiß auch Alligatoah. Das Trailerpark-Mitglied gibt uns exklusive Einblicke in den Aufnahmeprozess seines neuen Albums „Musik ist keine Lösung„. Um ein gutes Album entstehen zu lassen, braucht es natürlich eine ruhige, inspirierende Atmosphäre. Ganz klar. Wo geht das wohl besser als im tiefsten Wald, in einer kleinen Waldhütte, mit einem veganen Kräutertee aus Eigenproduktion in der Hand? Das sieht Alligatoah natürlich ganz genau so und gewährt mit Teil 1 exklusive und intime Einblicke in die Schöpfungsgeschichte seines nächsten Albums. Das ist Kunst.

„Musik ist keine Lösung“ wird am 27. November erscheinen. Mit Ausschnitten des Tracks „Vor Gericht“ wird uns bereits ein kleiner Appetizer serviert. Einen Teil der Tracklist gibt’s hier. Sein letztes Solorelease „Triebwerke“ liegt zwei Jahre zurück und erreichte mittlerweile Goldstatus. Zwischenzeitlich veröffentlichte er „Crackstreet Boys 3“ mit den Kollegen von Trailerpark.

Musik ist keine Lösung
VÖ Datum: 27. November 2015
Verkaufsrang: 8
Jetzt bestellen für 39,99

FairS – Licht [Video]

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FairS präsentiert Bildmaterial zu „Licht„. Damit feiert der Berliner Untergrund-Rapper die erste Videopremiere von seiner kommenden „Wird schon“ EP.  Auf einen düsteren Beat rappt er über Sorgen und Selbstzweifel. Passend dazu wurde der deepe Track mit schwarz-weißen Bildmaterial versehen.

Die „Wird schon“ EP soll am 23. September erscheinen und ist das mittlerweile vierte Solo-Mixtape des gebürtigen Berliners.

Skinnys Abrechnung #22: Respektiert endlich die Produzenten!

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Rapmusik lebt zu 50 Prozent vom Beat. Mindestens. Ich pumpe oft Sachen, die mir raptechnisch gar nicht besonders gut gefallen, weil ein guter Beat einfach alles rausreißen kann. Andersherum eher nicht: Was bringt ein guter Rap, wenn der Beat Schrott klingt? Genau. Gar nix. Nun gibt es beim Beat-Bauen unendlich viele Möglichkeiten – vorausgesetzt man kann es (ich ungeduldiger Vollspast kann’s natürlich nicht). Im Grunde kann man alles erschaffen – bestes Beispiel momentan: Flying Lotus.“ – So leitete ich vor einigen Monaten meine Abrechnung zum Thema „Fließband-Produktionen und Plastik-Beats ein. So möchte ich auch diese Abrechnung einleiten – denn talentierte Beatbastler sind unerlässlich für gute Musik. Trotzdem kriegen nur wenige die Anerkennung, die sie verdienen.

Anerkennung meine ich nicht im Sinne von Rampenlicht – meines Wissens nach, wollen die wenigsten im Vordergrund stehen. Aber die Staaten machen’s mal wieder vor: Nicht nur Ikonen der Neunziger Jahre, wie J.Dilla, DJ Premier oder Pete Rock, sind weltbekannte Namen, die Ehrfurcht wecken. Auch aktuelle Beatbastler können sich einer anerkennenden Beliebtheit freuen – Beispiele wären an dieser Stelle etwa der (abflauende) Hype um DJ Mustard, die Verehrung von Madlib oder die Nachfrage bei Lex Luger. Viel größer ist die Kluft noch bei selbst produzierenden Rappern. Dr. Dre, Kanye West oder – weniger prominentes Beispiel, muss hier aber Erwähnung finden – MF Doom. In Deutschland ist das ohnehin kaum gegeben –  Bushido bei „CCN“ vielleicht, Azad natürlich, aber ansonsten ist das Underground-Metier für Künstler wie Morlockk Dilemma, JAW, Private Paul und co.

Hier interessiert das kein Schwein. Kaum einer kann dir zehn deutsche Produzenten aufzählen – klar einige kennt man und das sind die, die zumindest bedingt die Anerkennung kriegen, die ihnen zusteht. Oft lässt sich aber gar nicht herausfinden, wer einen Song produziert hat. Klein gedruckt im Booklet vielleicht, aber auch nicht immer. Dabei steht und fällt alles mit der Leistung des Beatbastlers – trotzdem hat kein deutscher Produzent auch nur annähernd eine Vergleichbare Fanbase mit der eines bekannten deutschen Rappers. Ich freue mich immer zu sehen, wenn jemand für seine Produktionen gelobt wird – etwa m3 für seine brillante Leistung auf „Bonchance„, Choukri und Reaf, die viel Respekt für „Baba aller Babas“ einfahren konnten oder Bazzazians Weltklasse-Produktionen auf „Russisch Roulette„. Noch schöner ist es, zu sehen, dass die Riege der Beatschmiede zumindest in ihrer Nische als eigenes Konzept funktioniert.

Die Betty Ford Boys waren auf Tour, Labels wie Melting Pot Music bieten den Künstlern eine Plattform und Producer werden als Interpret auf Augenhöhe im Titel genannt – aktuell etwa EloQuent und Hulk Hodn. Aber das ist eben nur ein Nischendasein. Noch immer werden die Menschen, die für den gesamten Sound – die musikalische Seite eines Albums – verantwortlich sind, als Dienstleister abgetan. Diese Wahrnehmung ist schlichtweg ungerecht. Es geht ja nicht darum, die Person in den Vordergrund zu stellen – aber zumindest ihr Name sollte doch direkt mit einem Song in Verbindung gebracht werden. Wenn man wissen möchte, wer einen Track auf YouTube gebastelt hat, reicht nur selten ein Blick auf den Titel. Stattdessen hat man Glück, wenn wenigstens in der Videobeschreibung steht, wer den Soundteppich verlegt hat. Zu oft hilft nicht einmal Recherche weiter- der betreffende Künstler (ja, verdammt! Künstler!) wird nirgends genannt.

Die Menschen hinter den Pads tragen den wichtigsten Teil zum Gesamtprodukt bei und das muss gewürdigt werden! Ich habe gerade „Ebbe & Flut“ von Gzuz, Xatar  und Hanybal gehört – und genau davon rede ich. Alle drei MCs liefern unfassbar stark ab, der Song hat mich absolut weggeblasen. Aber hört man sich den Spaß mal ohne Bass über Laptop-Boxen an, kommt nichts dabei rum. Der Track funktioniert nicht, ohne das Brett von Jambeatz, der eine tragende Rolle bei der 187 Strassenbande innehat. Also zieht eure Caps und zollt den Produzenten den Respekt, den sie verdienen. Das gilt für Fans und Künstler – und für Medien. Deshalb werden wir bei rap.de ab sofort den Produzenten immer auch in der Überschrift erwähnen. Der Beat macht die Musik.

 

Weekend – Musik für die die nicht so gerne denken [Review]

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Im Deutschrap ist es mittlerweile üblich, sein Album wochen-, am besten monatelang vor VÖ anzukündigen und ständig in allen sozialen Medien darauf hinzuweisen  – alles für den Chart-Erfolg. Oder auch nicht… wie es um einiges entspannter geht, zeigt Weekend. Ohne großes Tamtam veröffentlicht er am Freitag (fast) völlig überraschend sein mittlerweile drittes Album „Musik für die die nicht so gerne denken„. Wie bereits an anderer Stelle vermerkt: Korrekter Move.

Korrekt ist auch, dass Weekend für sein zweites Album dieses Jahr eine gewisse inhaltliche Neujustierung vorgenommen hat. Im Gegensatz zu seinem Debütalbum „Am Wochenende Rapper“ (2013) und dem Nachfolger „Für immer Wochenende“ (2015) widmet sich der Gelsenkirchener auf seinem dritten Werk Themen abseits von Liebe, Beziehung und ständiger Nabelschau. Frisch, fromm, fröhlich, frei wird hier über alle möglichen Dinge hergezogen, die ihn stören – sei es im Deutschrap oder in der Gesellschaft. Damit geht er vom Feeling her ein bisschen zurück in die VBT-Zeit, als er mit seinem sarkastischen Humor so einige Gegner erlegen konnte.

Das Phänomen der permanenten Promophase etwa greift der Ruhrpottler in seinem bereits vorab ausgekoppelten Track „Sicher nicht“ auf.  Zusammen mit 3Plusss und Fatoni nimmt er diverse PR-Maschen auf die Schippe. „Mein Merch ist teuer, aber geil/ In jeder dritten Box ist auch ein Album bei/ Kauf mein‘ Scheiß“. 

Der Neue“ wiederum schildert die Ankunft eines neuen Schülers in der Deutschrapschule,  mit vielen Seitenhieben auf das kindische Verhalten seiner Mitschüler Farid, Felix, Patrick, Laas und Co. Locker aus dem Ärmel geschüttelt und mit einigen Treffern. Der gute Laas muss auch auf „Wunschkonzert“ weitere Stichelein einstecken, wenn es heißt: „Okay, dann wünsch ich mir, dass heute mein Geburtstag wär’/ auf einmal sitz‘ ich vor der Torte blas‘ die Kerzen aus/ und wünsch‘ mir Laas Unltd. hört mit dem Rappen auf„. Die Reaktion des Madrappers bleibt abzuwarten.

MFDDNSGD“ lässt aber auch politische Themen nicht einfach links oder rechts liegen:

Ich sitz‘ im Schneidersitz auf meiner Segeljacht und denk mit meiner Flasche Schampus übers Leben nach/ ach du wunderschönes Mittelmeer sage ich und fahr‘ neben ein paar Menschen die ertrinken her/ ich frag‘ was macht ihr so weit von zuhaus‘? Mensch, passt mir bloß mit den Haien hier auf/ Sie sagen: Alter was ist los mit dir? Uns gibt’s nicht. Das ist RTL man, wir sind nur geskriptet. “ („Musik für die die nicht so gerne denken„). Muss man wohl kaum groß kommentieren.

Weder macht Weekend es sich leicht, indem er nur über das aktuelle Deutschrapgeschehen herzieht noch ist er permananent nur am Meckern. Bei „Benachteiligt“ – auf einen sehr starken Beat von We do drums aka Peet und Bennett On nebenbei – lotet er die Schwierigkeiten aus, die der unsachgemäße Umgang mit Political Correctness haben kann und hebt dabei nicht einfach belehrend den Zeigefinger, sondern wählt eine offene Herangehensweise, die Platz für eigene Meinungsbildungen lässt. Stein des Anstoßes ist in diesem Fall die Verwendung des Begriffs „behindert“ in beleidigender und damit diskriminierender Absicht. „Du machst ein bisschen bei Pediga mit/ Ich hab gefragt ob du behindert bist“ – alles nicht so einfach.

Thematisch hat sich Weekend also ein ganzes Stück weiterentwickelt. Selbst wenn er seiner Technik langsam aber sicher mal einen Feinschliff verpassen könnte, ergänzt sich seine lässige Rap-Art gut mit den ironischen Lyrics. „Musik für die die nicht so gerne denken“ ist ein abwechlungsreiches Album mit einem überraschend angriffslustigen und spontanem Hauptdarsteller.  Das dritte Album des Chimperator-Signings ist mit Abstand sein bisher bestes.

Musik für die die nicht so gerne denken
VÖ Datum: 11. September 2015
Verkaufsrang: 1
Jetzt bestellen für 9,99

Fard – Sehnsucht (prod. Dennis Kör) [Video]

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Fard hat „Sehnsucht“ – in diesem Fall nach einer intakten Familie. Schon seit längerem hat der Gladbecker neben seinen härteren Songs und Representern auch solche weicheren Themen im Repertoire, nicht wenige glauben gar, dass genau das das Geheimnis seines Erfolges ist. Bei seinem neuen Video gibt es jedenfalls das volle Programm, inklusive Kinderchor in der Hook. Ja, der Kitschschrank bleibt nicht wirklich zu…

Bisher hat Fard aus seinem neuen Album „Ego“ die Videos „Nazizi„, „Traumfängerphase“  und „Rohdiamant/ Huckleberryfinnphase“ veröffentlicht. Außerdem gab es den Freetrack „Mittellos im Mittelmeer„, mit dem er sich der Flüchtlingsproblematik widmete. „Ego“ wird am 9. Oktober erscheinen.

Frank White – Straßenstaub [Beat-Manufaktur Potsdam Remix]

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Flers neues Frank White-Album „Weil die Straße nicht vergisst“ ist vergangenen Freitag erschienen. Der Song „Straßenstaub“ ist schon seit längerem im Netz unterwegs. Die Beat-Manufaktur aus Potsdam hat nun einen Remix vorgelegt, der vor allem auf eine melancholische Klaviermelodie setzt und dadurch bedächtiger und nachdenklicher als das Original tönt.

Weil die Straße nicht vergisst (Lmtd. Fanbox)
VÖ Datum: 11. September 2015
Verkaufsrang: 45
Jetzt bestellen ab 39,37

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