Es läuft aktuell gut für Olson Rough. Sein Free Download-Album „Rudeboy“ wurde von der Szene durchweg positiv aufgenommen, die JUICE kürte es sogar zum Demo des Monats. Aufmerksam auf den Düsseldorfer wurden viele allerdings erst durch seinen Auftritt beim dritten Teil der „Feuer Über Deutschland“-Reihe. Für rap.de hat der Nordrhein-Westfale einen exklusiven Track namens „Folgt Mir“ aufgenommen, den wir euch hier nun stolz präsentieren. Unterhalten haben wir uns mit dem jungen Mann dann auch noch – über die aktuelle Rap-Dominanz des Westens, die Wichtigkeit des Battle-Elements im Hip Hop und schlußendlich wurde dann auch noch die Frage geklärt, was der Albumtitel mit Sextoys zu tun hat.
„Rudeboy“, der Titel deines Free-Download-Albums, ist in der Skinhead-Szene eine Bezeichnung für einen schwarzen Ska-Hörer. Hast du irgendwelche Verbindungen zu dieser Szene? Warum dieser Titel?
Ach, letztendlich ist es nur ein Albumtitel des Albumtitels wegen. „Rude“ im Sinne von „grob“, „unhöflich“ usw. ist ja recht universell anwendbar. Ursprünglich sollte es „Proletarierästhetik“ heißen. Diese wird der von Dir angesprochenen Skinheadszene, als auch eben dieser schwarzen Subkultur der „Rudeboys“ nachgesagt, da sie sich trotz ihres schwachen sozialen Status immer extrem gut kleideten. Diese Gegensätzlichkeit fand ich einfach interessant und finde sie in meiner Person als auch in meiner Musik wieder. Dies hat allerdings nichts mit meinem sozialen Status bzw. meinem Kleidungsstil, sondern vielmehr mit meiner Lebensweise zu tun. „Proletarierästhetik“ war mir aber zu lästig, also hab ich mich für „Rudeboy“ entschieden. Wenn man das bei Google eingibt, kommt an erster Stelle ein Prostata-Vibrator. Sehr unschön!!!
„Rudeboy“, der Titel deines Free-Download-Albums, ist in der Skinhead-Szene eine Bezeichnung für einen schwarzen Ska-Hörer. Hast du irgendwelche Verbindungen zu dieser Szene? Warum dieser Titel?
Ach, letztendlich ist es nur ein Albumtitel des Albumtitels wegen. „Rude“ im Sinne von „grob“, „unhöflich“ usw. ist ja recht universell anwendbar. Ursprünglich sollte es „Proletarierästhetik“ heißen. Diese wird der von Dir angesprochenen Skinheadszene, als auch eben dieser schwarzen Subkultur der „Rudeboys“ nachgesagt, da sie sich trotz ihres schwachen sozialen Status immer extrem gut kleideten. Diese Gegensätzlichkeit fand ich einfach interessant und finde sie in meiner Person als auch in meiner Musik wieder. Dies hat allerdings nichts mit meinem sozialen Status bzw. meinem Kleidungsstil, sondern vielmehr mit meiner Lebensweise zu tun. „Proletarierästhetik“ war mir aber zu lästig, also hab ich mich für „Rudeboy“ entschieden. Wenn man das bei Google eingibt, kommt an erster Stelle ein Prostata-Vibrator. Sehr unschön!!!
Dein Album wurde zum Demo des Monats von der JUICE gekührt. Hattest du damit gerechnet? Was für Möglichkeiten bietet einem eine solche Auszeichnung? Kamen danach viele Leute auf dich zu?
Ich hatte mir ab und zu mal die zum Demo des Monats gekührten Scheiben angehört und hatte nicht das Gefühl mich davor verstecken zu müssen, daher habe ich es nicht für sehr unrealistisch gehalten. Das fiel allerdings auch nicht vom Himmel, da ich das Album selbst zur Juice geschickt und den Herrn Leopoldseder so lange belästigt habe bis er nicht mehr anders konnte. (grinst) Die Resonanz hält sich bis jetzt noch in Grenzen, was wahrscheinlich nicht zuletzt daran liegt, dass die Ausgabe erst ein paar Tage draußen ist. Ich bin glücklich über die gute Review und sicherlich wird dem Album so mehr Aufmerksamkeit geschenkt, doch um realistisch zu bleiben: Es ist halt auch nur eins von 12 Demos im Jahr.
Mit Selfmade Records befindet sich das aktuell größte deutsche Rap-Indielabel in Düsseldorf. Ist jetzt Hip Hop-technisch die Ära von NRW gekommen?
Voll!! Durch die Aggro-Schließung rückt Selfmade ja tatsächlich auf Platz 1. Das lenkt den Fokus natürlich hierhin. Außerdem pochen auch beispielsweise Köln und allen voran der Pott auf ihre Anerkennung, sodass es in naher Zukunft sicher etwas westorientierter ablaufen wird. Letztendlich zählt aber einfach die Musik, daher ist es auch eigentlich egal.
Du hast bei „Feuer Über Deutschland 3“ mitgewirkt. Wie wichtig ist dieses Battle-Element für Rap? Was muss eine perfekte Punchline für Bausteine beinhalten?
Ich halte das Battle-Element für sehr wichtig, da darin nunmal der Ursprung liegt. Wenn diese Wettkampfsituation nicht bestehen würde, hätte Rap sich niemals so weit entwickelt. Wenn du ein Produkt im Markt platzierst musst du eben beobachten was der Wettbewerb treibt und versuchen dich durch die Besonderheiten deines Produktes abzuheben. Ich habe mich schon mit 14 auf Freestyle-Battles rumgetrieben, bei denen allerdings noch eine recht freundliche Stimmung herrschte. Mit 16-17 war ich jeden Donnerstag Abend im Düsseldorfer Treff. Da wurde der Ton von Woche zu Woche schon etwas rauer, was mich sehr angesprochen hat. Da hab ich natürlich mitgemischt. Leider hat sich das da aufgrund der üblichen Ausschreitungen nicht lange gehalten.
„Feuer über Deutschland“ halte ich zwar für eine sehr gute Idee, aber richtig hat bei mir nur der erste Teil gezündet. Die letzten Beiden haben nur quantitativ zugenommen, wie ich finde, da die Punchline Ressourcen irgendwann einfach aufgebraucht waren. Eine perfekte Punchline sollte Bilder beim Zuhörer hervorrufen, die er sich zuvor nicht ausgemalt hätte. Zweideutigkeit spielt dabei eine große Rolle und natürlich muss man es auch rüberbringen können.
Bist du hauptberuflicher Musiker?
Nein. Ich hole gerade Abitur nach um anschließend Kommunikationswissenschaften zu studieren, sofern alles glatt läuft.
Ich halte das Battle-Element für sehr wichtig, da darin nunmal der Ursprung liegt. Wenn diese Wettkampfsituation nicht bestehen würde, hätte Rap sich niemals so weit entwickelt. Wenn du ein Produkt im Markt platzierst musst du eben beobachten was der Wettbewerb treibt und versuchen dich durch die Besonderheiten deines Produktes abzuheben. Ich habe mich schon mit 14 auf Freestyle-Battles rumgetrieben, bei denen allerdings noch eine recht freundliche Stimmung herrschte. Mit 16-17 war ich jeden Donnerstag Abend im Düsseldorfer Treff. Da wurde der Ton von Woche zu Woche schon etwas rauer, was mich sehr angesprochen hat. Da hab ich natürlich mitgemischt. Leider hat sich das da aufgrund der üblichen Ausschreitungen nicht lange gehalten.
„Feuer über Deutschland“ halte ich zwar für eine sehr gute Idee, aber richtig hat bei mir nur der erste Teil gezündet. Die letzten Beiden haben nur quantitativ zugenommen, wie ich finde, da die Punchline Ressourcen irgendwann einfach aufgebraucht waren. Eine perfekte Punchline sollte Bilder beim Zuhörer hervorrufen, die er sich zuvor nicht ausgemalt hätte. Zweideutigkeit spielt dabei eine große Rolle und natürlich muss man es auch rüberbringen können.
Bist du hauptberuflicher Musiker?
Nein. Ich hole gerade Abitur nach um anschließend Kommunikationswissenschaften zu studieren, sofern alles glatt läuft.