Die MCs Black & Proud machten Anfang des Jahres mit ihrem Debütalbum „Whities With Attitude“ auf sich Aufmerksam und releasten die Tage eine Maxi zum Free Download. Grund genug für sie, euch mit einem exklusiv Track zu verwöhnen und für uns ihnen drei schnelle Fragen zu stellen. Auf den Fotos ist übrigens auch DJ Fingo zu sehen, der fester Bestandteil der Crew ist, Antworten auf unsere „Fragen“ gaben allerdings nur Herr Stolz und Herr Schwarz. Vermutlich, weil sie Rapper sind und deswegen gerne reden. Vielleicht reden sie aber auch gerne und sind deswegen Rapper. Egal. Ihr nächstes Album soll auf jeden Fall im Frühjahr 2009 erscheinen.
Rap: Perspektive oder Hobby?
Bonzi: Wenn man sich die Entwicklung in der Deutschrapszene über die letzten Jahre hinweg und besonders zu diesem jetzigen Zeitpunkt anschaut, kann man nicht von einer Sichtweise ausgehen, die allzu blauäugig sein kann. Ok, momentan sagen die bekannteren Typen alle, sie hören auf, aber kommen dann sowieso irgendwann mit irgendeinem Deal zurück, der ihnen auch nicht zum großen Durchbruch verhilft. Ich hab mich damit abgefunden, jetzt nicht der große Überflieger zu werden. I love the game so much i play for free…Na ja, fast! Vor allem bin ich nicht darauf angewiesen, mit Rap meine Kohle zu verdienen und das ist auf jeden Fall etwas sehr gutes. Also dann eher doch Hobby, obwohl ich es hasse, für ein Hobby gehatet zu werden! Es ist halt einfach eine Hassliebe, aber für die paar Leute, die bei unseren Shows sind, machen wir auf jeden weiter Musik!
Schwarz: Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es ist nur ein Hobby für mich! Hobby klingt immer gleich so nach Kegelclub. Und das ist es nun echt nicht, nichts gegen Mehmet Scholl. Aber ernsthaft zu behaupten, als Rapper eine echte Perspektive zu sehen, ist auch Schwachsinn. So ne richtig schöne Perspektive mit Wintergarten und Doppelgarage gibt’s vielleicht im Finanzwesen oder beim Schlager, aber unser einer will einfach seinen Spaß haben, noch ein paar Shows spielen und die Illusion aufrecht erhalten, dass man bisschen Fame hat und dieser vielleicht doch noch wachsen könnte.
Wie wird man heute berühmt?
Bonzi: Mmh… Also HipHop-Szenetechnisch muss man einfach von der Juice und von Falk gepusht werden, dann klappt das schon irgendwie… Klar, rap.de darf man dabei natürlich auch nicht vergessen. Ansonsten ist Vitamin B nie schlecht, ist ja schließlich gesund.
Schwarz: Berühmt wirst du, wenn du als Stürmer nicht kicken, aber dafür hervorragend lispeln kannst oder als erstes auf die Idee kommst, Mentos in eine Cola zu werfen. (grinst) Ach, so lange das Cash vom Label oder von den letzten Puderdeals reicht, kann sich doch heute eigentlich jeder bis zu einem gewissen Punkt in dieses Rapgame einkaufen. Du musst es halt irgendwie schaffen, die Aufmerksamkeit der hiesigen Rapmedien zu ergattern. Packst du das, liegts an dir und deinem langen Atem, ob du dich mit der Zeit mal als berühmt schimpfen kannst.
Eure Attitüde?
Schwarz: Ja ja, das mit diesem „True zu dem Game“ sagt er gern der Bonzi, aber es stimmt schon irgendwie, muss ich sagen. Wir sind ehrlich, ein Stück weit traditionsbewusst und da wir den Stempel ja sowieso schon haben, sag ich auch noch humorvoll.
