Manche von Euch haben ihn vielleicht schon gesehen. Als Backup Rapper von Casper steht er seit einiger Zeit zusammen mit dem Bielefelder auf der Bühne und kümmert sich um die Massen. Jetzt wird es Zeit, dass der junge aus Bremen alleine aus den Puschen kommt. MontanaMax veröffentlicht am Freitag sein Album MAXIMILIAN, liefert uns vorab schon mal einen Exklusivtrack mit seinem Mann Joka und steht uns hier ein bisschen Rede und Antwort. Yo!
Du kommst aus Bremen, was hat dich nach Köln verschlagen?
In erster Linie war es der Job. Ich hab hier in Köln, vor zwei Jahren angefangen zu arbeiten und wenn ich mich nicht noch völlig daneben benehme, bleibe ich wohl auch noch ein bisschen hier. Bremen wird immer einen extrem großen Platz in meinem Herzen haben und ich habe der Stadt auf MAXIMILIAN ja auch einen Song gewidmet, aber irgendwann musste ich da auch mal raus. Bisschen frische Luft schnappen und so…
Du bist mit Shiml befreundet und hast früher mit ihm gerapt, warum bist du nicht bei Selfmade?
Kein Plan… Ich war damals wohl einfach zu schlecht, haha. Aber als Shiml seinen Vertrag da bekommen hat, war das für uns beide der absolute Jackpot. Ich bin ja auch seit Tag eins voll mit dabei und habe zu allen dort ein extrem gutes Verhältnis. Ich brauche kein Stück Papier, um mich als Teil dieses Camps zu fühlen.
Du nennst dich MontanaMax, bist du Sprüher?
Nö! Und obwohl diese Frage ja wohl mehr als auf der Hand liegt, seid ihr tatsächlich die ersten, die mich danach fragen.
Den Namen habe ich damals von einem Kumpel verpasst bekommen und er stammt ursprünglich von einer Tiny Toons Figur. MontanaMax ist son kleiner, arroganter Spast, der den Hals nicht voll bekommen kann. Passt ja ganz gut eigentlich, haha.
So mit Graffiti und so hab ich klar auch mal versucht, aber ich war echt einfach zu mies.
Du bist viel mit Casper unterwegs und wir denken, die Damenwelt liebt euch. Was war dein schönstes Groupieerlebnis?
Ja, du hast Recht. Die Ollen lieben uns, haha. Leider sind wir eher so die Art von Rappern die von Mädchen gefeiert werden, die Abitur haben und so. Das heißt, die wollen sich dann auch erstmal unterhalten und einen kennen lernen und so eine Scheiße. Da haben wir natürlich keinen Bock drauf, also gibt es gar nicht so viele Geschichten zu erzählen. Ich bin auch ehrlich gesagt überhaupt kein Typ für Groupies. Bei uns sind es eher die Atzen, die gar nicht rappen, die dann bei so was extrem bissig werden.
Ich erinnere mich aber an eine schöne Episode, als ich mal vor ein paar Jahren mit Shiml, KIZ & Sprachtot im Osten gespielt habe. Irgendwann war Shiml einfach mit soner geilen Ollen verschwunden und das nächste, was ich sehe ist, wie er nackt über den Flur flitzt. Er wollte die Olle nämlich undercover bei Tarek im Bett legen, hatte dem aber nichts davon sagen können, weil er noch nicht da war. Als die Jungs dann kamen, dachten sie er is ein Einbrecher oder so und haben ihn mit nem Backstein übern Flur gejagt bis alle irgendwann gecheckt haben das es nur die halbnackte Atze Shiml ist. War auf jeden Fall ein schöner Lacher und alle haben sich danach High 5 gegeben… Nur die Olle nicht.
Dein Vater ist Künstler, inwiefern?
Ja so wie man sich das halt vorstellt. So mit einem Atelier und Farben und großen Ölbildern und so.
Ich wurde dadurch halt schon als Kind unfreiwillig in eine kreative Ecke gedrängt. Und das hier haben wir nun davon, hehe.
Du bist Rapper, wie sieht deine Zukunft aus?
Wenn ich nur Rapper wäre, dann ziemlich scheiße. Aber wie gesagt habe ich das Privileg, in einem coolen Job zu arbeiten, mit dem ich mich etwas über Wasser halten kann. Wenn man das aber alles mal Abseits von wirtschaftlichen Faktoren bewerten will, dann hoffe ich einfach das ich mit MAXIMILIAN einen Schritt in die richtige Richtung mache, um mich innerhalb der Szene ein bisschen zu etablieren. Mal nicht nur zum Saufen auf dem Splash sein, das wäre ein Knaller.
Du magst aber saufen, warum machst du dann trotzdem ein ernsthaftes Album?
Weil ich denke, dass ich trotzdem ein bisschen mehr zu erzählen habe als Kneipengeschichten. Das wäre ja absolut traurig, wenn ich sonst gar nichts erleben würde.
Außerdem finde ich es extrem unpassend, wenn einer alleine kommt und Geschichten vom Partymachen erzählt. Wenn jetzt aber Manny Marc und Frauenarzt ein Album darüber machen, dann ist das quasi authentisch. Die sind schon mal zu zweit… und zu zweit kann man schon eine coole Party feiern.
Ausserdem ist es schwerer ALLEINE den Hörer von einer coolen Party zu überzeugen, als wenn du als Crew über so was rappst. Wenn du zu zweit oder zu dritt so einen Track machst und erzählst wie krass saufen ist, dann bist du dem Hörer gegenüber ja quasi schon in der Überzahl und er glaubt dir das dann auch eher, weil er einfach keinen Stress haben will… oder so, hahaha.