Aesop Rock – Coffee (#Classic)

Aesop Rock feiert heute seinen 39sten Geburtstag. Wer? Nein! Nicht A$AP Rocky! Schande über dein Haupt! Nein, Aesop Rock macht schon 15 Jahre länger Musik – und ganz anders. Schade, dass der New Yorker immer noch ein Geheimtipp ist.

Wieso? Das ist leicht. Zu komplex ist die Metaphorik Rocks, zu tiefgreifend die Thematiken, zu eigen Beats und zu wirr die Flows, um auf dem Mainstream-Markt bestehen zu können. Aesop Rock macht Nischenmusik. Bei El-Ps Label Definitive Jux ist Aesop Rock neben Künstlern wie Junk Science somit gut aufgehoben.

Aesop Rock jedenfalls, ist ein Ausnahmekünstler wie er im Buche steht. Ein Buch, im besten Fall ein Wörterbuch und eine Brockhaus-Sammlung, braucht man auch, um seine Texte zu dechiffrieren. Stellt man es klug an, versteht man sogar die Hälfte. Zu intelligent ist die Wortwahl, zu groß und exzentrisch sein Vokabular und zu eigenbrötlerisch und an verschiedensten Eckpfeilern und Referenzen angeknüpft sind seine Metaphern, von denen er unzählige zu haben scheint. Aber jedes Wort wiegt schwer. Fasst er sich dann mal greifbarer, geht einem das trotzdem nicht so schnell aus dem Kopf. An dieser Stelle meine Lieblingszeile von Aesop Rock:

Life’s not a bitch, life is a beautiful woman / You only call her a bitch because she won’t let you get that pussy“ (Aesop Rock – Daylight)

Nebenbei bemerkt ist Aesop Rock auch einer hervorragender Rapper: Präzise, zuweilen kontrolliert-wirr anmutende, Flowpattern, eine exzellente, unvorhersehbare Technik, stilsichere Beatpicks und eine wohlig-bedeutungsschwangere Delivery, die zu keiner Zeit wichtigtuerisch anmutet, zeichnen de New Yorker aus. In diesem Sinne und anlässlich seines Geburtstags einer der wohl größten zeitgenössischen Poeten bei rap.de #Classics: Aesop Rock – „Coffee“