Rassismus ist eine Krankheit, die es überall auf der Welt gibt. Leider. Ob in Europa, Nordamerika oder Asien. Überall verbreiten Rassisten Hass und Furcht, weil sie in ihren eigenen Idealen und Wertevorstellungen so festgefahren sind, dass es für sie unmöglich ist, über den eigenen Tellerrand zu blicken.
Toleranz, Achtung und Respekt sind Fremdworte für Menschen mit brauner politischer Gesinnung und in Zeiten wie AfD, Trump und Le Pen fragt sich die Gesellschaft, was aus den eigentlich fest verankerten Werten und Normen passiert ist.
Das Video von Joyner Lucas mit dem Titel „I’m Not Racist“ befasst sich eben mit genau dieser Thematik und es ist wirklich sehr, sehr gut umgesetzt. Auf der einen Seite gibt es den weißen, übergewichtigen Republikaner, zu dem auch die etwas abfällige Ausdrucksweise „Redneck“ passen würde. Auf der anderen Seite gibt es den Schwarzen mit Rastas, Schmuck und coolen Klamotten.
Von beiden Seiten werden die optischen Klischees bedient. Der Titel „I’m Not Racist“ erinnert etwas an die „Ich habe nichts gegen Ausländer, aber….“-Debatte. Die weiße Partei wirft der Schwarzen immer wieder Stereotypen an den Kopf und trägt dabei eine Cap mit der Aufschrift „Make America Great Again“ – der Slogan von Trump bei seinem kontrovers geführten Wahlkampf. Das Video zeigt nicht nur den Kampf von Schwarz gegen Weiß. Es ist auch ein Beispiel für die Politik in Amerika. Demokrat versus Republikaner.
Wenn man auf den Text achtet, wirft der Weiße dem Schwarzen vor faul zu sein, keine Ziele im Leben zu haben, 2Pac zu feiern statt erfolgreiche Geschäftsmänner und stellt ihm die rhetorische Frage, warum er überhaupt Steuern bezahle, lässt immer wieder die N-Bombe fallen, aber betont partout am Ende des Öfteren, dass er doch kein Rassist sei.
Nachdem der Weiße seinen Monolog voll Hass und Wut beendet, ist der Schwarze an der Reihe und schildert die Sicht aus seiner Perspektive. Eine Perspektive, die der Weiße in dieser Ausprägung und Wucht wohl nicht kannte. Er geht auf die Sache mit 2Pac ein und sagt, dass er ihn wie einen Gott feiere, weil er sich für die Rechte und das Ansehen der Schwarzen eingesetzt habe. Zudem geht er auf viele andere Dinge ein, beispielsweise auf den Fakt, dass seine Großmutter eine Sklavin war und dass er nicht faul ist, sich bewirbt, aber ihn nie jemand zurückruft.
Am Ende des Videos zeigen sich beide Parteien einsichtig und nehmen sich in den Arm. Gab es solche Konzepte schon mal? Ja. Sind Stereotypen Unsinn? Natürlich. Wird in diesem Video etwas neues gesagt oder besprochen? Nein. Aber dennoch ist es wichtig zu sehen, dass man nicht immer einer Meinung sein muss, um sich am Ende des Tages zu respektieren.
Das Video illustriert: Kommunikation ist goldwert und keiner auf dieser Welt wird sich einen Zacken aus der Krone brechen, wenn er mal der gegenüberliegenden Partei zuhört, Respekt und Achtung schenkt und sich bereit für ein bisschen Empathie zeigt.