A$lan
Ob A$lan dieses Jahr wirklich durchstartet, ist fraglich. Das liegt aber keinesfalls an den Fähigkeiten oder der Musik des jungen Berliners – vielmehr ballert er einfach im Vorbeigehen einen Hit nach dem anderen raus. Allerdings weitgehend ohne große Videoproduktionen oder Vermarktungsstrukturen, doch mit moralischer Unterstützung von Hirntot-Kopf Nils Davis. Stattdessen gibt er sich voll und ganz dem Soundcloud-Hustle hin, der hierzulande leider noch immer nicht so recht Fuß gefasst hat. Trotzdem: Musikalisch hat A$lan ohne Frage das Zeug zu Größerem: Von den stets einnehmenden Beatpicks, die aus einem riesigen Pool von Produzenten geschöpft werden, über die charakteristisch aggressive Stimmlage bis hin zu den spannenden Lyrics, die durch eine ausgefallene Wortwahl und düstere Schilderungen lebensechte Bilder von Gewalt, der kalten Straße und abgestumpften Gefühlen zeichnen. Das Album „Dead Heart“ erschien im letzten Juli – und passte mit seiner packenden, beengenden Grundstimmung so gar nicht in den Sommer.