Massiv meldet sich mit seinem ersten Video aus dem neuen Album „Ein Mann ein Wort 2“ zurück. „Märtyrer“ zeigt, wohin die Reise ungefähr gehen wird. Unterlegt von Bildern aus den palästinensischen Gebieten, vor allem dem Gaza-Streifen, ist der Song eine Hymne für sogenannte Märtyrer – gemeint sind damit Zivilisten, die im Krieg mit Israel ums Leben kamen. Massiv nimmt im Text die Sichtweise des Sohnes eines Getöteten an – man darf wohl davon ausgehen, dass dies metaphorisch und nicht wörtlich zu verstehen ist. Es ist absolut nachvollziehbar und verständlich, dass Massiv als Sohn palästinensischer Flüchtlinge eine sehr emotionale Herangehensweise an das Thema wählt. Andererseits verwischen bei einer derart gefühlsbetonten Annäherung an die Sache viele Details. Der Umstand, dass Organisationen wie die Hamas am Tod unschuldiger Zivilisten eine klare Mitschuld tragen etwa. Es bleibt das Bild eines brutalen Aggressors, der scheinbar grundlos, aus reiner Mordlust, Unschuldige tötet, die dadurch zu Märtyrern werden. So einfach ist der komplexe Konflikt natürlich nicht. Kommentare unter dem Video wie „Das Jenseits ist Nah, dann werden diese Zionisten-Schweine ewig in der Hölle brennen und leiden“ zeigen, welches Klientel hier leider auch angesprochen wird. Stand Massiv früher stets für versöhnliche und differenzierte Aussagen wie „Doch du musst lernen deinen Feind zu lieben„, setzt er jetzt offenbar voll auf die einseitige, populistische Schiene. Das deutete sich bereits bei seinem Feature mit Sinan-G an. Schade.
Massiv – Märtyrer (Video)
Ein Mann Ein Wort 2 (Ltd.Boxset)
VÖ Datum: 2015-06-19
Verkaufsrang: 369
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