T-Jey-Das Spiel

T-Jey aus Bautzen/Sachsen bringt euch mit "Das Spiel" den neusten rap.de-Exclusive. Der Track passt von Stimmung und Text her perfekt zum gerade einsetzenden Herbstbeginn. T-Jey konnte sich bereits in einigen Battles durchsetzen, u.a. beim CityBattles Cup von unseren rappers.in-Kollegen. Sein aktuelles Tape "T-Time/Broken Mind“ gibt’s für unglaubliche 0 € auf kittelberg.de.
T-Jey – Das Spiel (rap.de-exclusive) by rap.de1
rap.de: Zuerst mal die Basics: Erzähl uns doch mal deine Vorgeschichte. 
 
T-Jey: Erstmal ein herzliches Hallo! Ich habe im Frühjahr 2006 richtig angefangen mit Rap. Davor habe ich hin und wieder mal einen Text geschrieben – und das war es dann auch schon. Die ersten Künstler aus der US-amerikanischen Szene, die ich gehört habe, waren Mobb Deep, Busta Rhymes, Wu-Tang Clan und viele andere. Mit der deutschen Szene kam ich eigentlich anfangs durch die ersten Scheiben von Samy Deluxe in Berührung. Ich hörte Rap natürlich auch schon weit vor meinen ersten Versuchen in dieser Musikrichtung. Meine erste Motivation waren eigentlich nur Spaß und Langeweile. Aber dann hatte ich Blut geleckt.  Ich wollte auch solche Geschichten erzählen wie meine damaligen großen Rap-Helden. Es hat mir selber auch Spaß gemacht zunehmend zu beobachten wie sich das alles entwickelt und wie man immer mehr Kontakte zu anderen Leuten knüpfte, die beispielsweise heute zu meinen besten Kollegen zählen. So setzte sich das dann fort mit Freestylebattles, Battleturnieren im Internet sowie der RBA, in der ich auch noch heute ab und zu unter dem Namen Stosef unterwegs bin. Ich hab mich da so tief rein gelebt, dass Rap ein fester Bestandteil von mir und meinem Leben wurde. rap.de: Du hast einige Battles gewonnen. Ist Battlen für dich noch ein wichtiger Bestandteil von Rap? T-Jey: Battlerap ist definitiv noch ein wichtiger Bestandteil für mich. Wenn wir mit Kollegen zu einer Party fahren, dann stehen meistens mein Kollege Bermuda B und ich draußen vorm Eingang und battlen uns im  Freestylemodus. Oftmals bildet sich da auch eine kleine Menschenmasse um uns und erfreut sich daran. Wie gesagt, bin ich auch noch in der RBA tätig und nehme teilweise immer noch an Battleturnieren teil. Ich mag es einfach, mir Punchlines zu überlegen und diese dann mit Reimen auszuschmücken.
 
rap.de: Du kommst aus Bautzen. Wie muss man sich die dortige Szene vorstellen?
 
T-Jey: Eigentlich beschäftige ich mich nur sehr wenig mit der hier vorhandenen Szene. Es gibt hier einfach viele Künstler, mit denen ich mich selber nicht richtig identifizieren kann. Die machen ihre Musik und ich mache meine Musik.
 
rap.de: Du studierst Mechatronik – das klingt bodenständig. Bist du ein bodenständiger Typ?
 
T-Jey: Ich denke schon, dass ich bodenständig bin. Ich bin jetzt nicht jemand, der sagt, dass er Rap-Star werden will und Himmel und Hölle dafür in einem epischen Krieg gegeneinander kämpfen lassen würde. Ganz und gar nicht. Ich hatte schon vor meiner Einschulung gesagt, dass ich auf jeden Fall studieren will, ein sorgenfreies Leben in einem Haus mit einer wunderschönen Frau und zwei Kindern führen will. Das ist eigentlich alles, was ich mir für meine Zukunft wünsche.
 
rap.de: Was wäre dein Leben ohne Rap?
 
T-Jey: Das kann ich mir gar nicht mehr vorstellen. Es geht mir dabei nicht primär um die Auftritte und das ganze Zeug, sondern viel mehr um mein Privatleben und die Türen, die sich durch Rap geöffnet haben. Zum Beispiel meine Crewkollegen von Kittelberg Entertainment – die  habe ich vor paar Jahren über eine gute Freundin kennengelernt, weil sie dachte, dass die cool sind und ich vielleicht mal mit denen zusammenarbeiten könnte. Jetzt sind die Jungs und der kleine Haufen drum herum meine besten Kollegen und ich liebe diese Drecksäcke. Oder, auch sehr wichtig, meine Freundin. Die habe ich durch Rap Silvester 2009/10 kennengelernt. Wir hatten halt paar Rapper aus Hessen zu einem Gig eingeladen und die fragten uns, ob wir den Jahreswechsel bei ihnen verbringen wollen. Und da habe ich dann meine Freundin kennengelernt. Sicherlich machen die ganzen kleinen Dinge wie Auftritte oder die Aufnahmesessions auch riesigen Spaß, aber durch Rap habe ich eben Menschen für mein Leben gewonnen, die ich sonst niemals kennengelernt hätte und die mir so wichtig geworden sind, dass ich sie nicht mehr aus meinem Kopf streichen wollen würde.