Common veröffentlicht 20-minütiges Video zu Black America

Zusammen mit dem Release seines neusten Albums „Black America Again“ veröffentlicht Common ein Kurzfilm zu dem gleichnamigen Titeltrack. Als Musikvideo kann man es nicht bezeichnen, denn das Lied, wie es auf dem Album zu hören ist, ist so nicht in dem Video wiederzuerkennen. Seine Strophen rappt er in der Straße einem Trommelspieler vor, der eine sehr simple Grundlage für seine komplexen Lyrics schafft. Es erinnert also eher an eine Freestyle-Runde wie man sie aus diversen HipHop Filmen kennt.

Das Video braucht eine Weile bis es wirklich anfängt, denn am Anfang werden nur Portraits von mehreren schwarzen Menschen gezeigt, hauptsächlich Jugendliche. Darauf sieht man eine ältere Frau, die vor einem Wandgemälde steht, welches Freddie Gray gewidmet ist, einer der vielen jungen Schwarzen, der auf Grund übermäßiger Gewalt von Seiten der Polizei ums Leben gekommen ist.

Dies zeigt auch schon die eindeutige Richtung, die Common mit der Aussage des Tracks und des Videos einschlägt. Er thematisiert in seinen Strophen die unnötigen Tode der jungen Afroamerikaner („Treyvon’ll never get to be an older man“), das Klauen der schwarzen-Kultur, wie die der Urweinwohner („Who stole the soul from black folk? / Same man that stole the land from Chief Black Smoke“), das Problem der Black-on-Black Violence, die übermäßige Vertretung von Dunkelhäutigen im Vergleich zu Weißen in amerikanischen Gefängnissen („new plantation / mass incarceration“) und auch, dass mit „All men are created equal“ nicht nur die weißen Amerikaner gemeint sind.

Das ist nur eine Auswahl der Themata, die angesprochen werden und falls man den ganzen Text verstehen will und Erklärungen braucht, erklärt Common in einem ausführlichen Video seine Lines. Dort erläutert er auch die Bedeutung hinter Stevie Wonders Satz: „We are rewriting the black American story“. Dieser kam zustande, nachdem Common ihm das Lied das erste Mal vorgespielt hat und Stevie erklärte, dass der Track über die Umschreibung der afroamerikanischen Geschichte ist. Sie schreiben eben eine neue Geschichte, eine neue Erzählung.

In dem Rahmen hält sich auch sein Album, welches gut zum zeitlichen Geschehen in den USA passt. Vielen Leuten fehlt die Information oder die Motivation sich mit solchen Themen zu befassen. Common setzt dadurch ein Zeichen. Nicht nur in Anbetracht der Wahlen, sondern auch für die zukünftige schwarze Identität.

Hier kannst du auch die Version des Tracks hören, die auch auf dem Album zu finden ist: